Jahresausklang gegen Tabellennachbar Bamberg

Mit einem Heimspiel gegen Brose Bamberg verabschiedet sich die Mannschaft des SYNTAINICS MBC am Mittwoch (19 Uhr) aus dem Jahr 2021. Für beide Teams ist es der zweite Einsatz innerhalb weniger Tage: Während die Wölfe erst am frühen Montagmorgen von der weitesten Auswärtsfahrt der Saison aus Bonn zurückgekehrt sind, waren die Oberfranken am Montagabend zu Hause gegen Ludwigsburg (81:88) gefordert.

Wölfe-Center Johannes Richter – hier im Duell gegen John Bryant – gehörte einst dem Bamberger Nachwuchsprogramm an. Im April 2012 debütierte er für die Oberfranken in der Bundesliga. Foto: Michael Schepp

Zum Jahresausklang sind in der Stadthalle Weißenfels 750 Zuschauer unter strengen Hygienebedingungen (u.a. 2Gplus, FFP2-Maskenpflicht) erlaubt. Mehr Informationen zum Hallenbesuch gibt es in der Rubrik „Corona-Bestimmungen bei den Heimspielen“. Trainer Igor Jovovic wird weiterhin auf Jakub Garbacz verzichten. Die Youngster Vincent Friederici, Evans Rapieque und Hendrik Warner werden den Kader ergänzen.

Wer hätte es vor zwei, drei Jahren für möglich gehalten, dass sich die Wölfe (13.) und Bamberg (12.) als direkte Tabellennachbarn begegnen? Zwischen 2005 und 2017 gewannen die Oberfranken neunmal die deutsche Meisterschaft, ihr vorerst letzter Titel war der Pokalsieg 2019. Nach den Etatreduzierungen von Alleingesellschafter und Hauptsponsor Brose Fahrzeugteile konnte die Spitzenposition nicht mehr gehalten werden: Zuletzt kamen die Bamberger dreimal hintereinander nicht mehr über das Playoff-Viertelfinale hinaus.

Auch in dieser Saison tun sie sich schwer. Das 81:88 am Montagabend gegen Ludwigsburg war die sechste Niederlage in Folge. Allerdings zeigte die Mannschaft von Trainer Orien Amiel gegenüber den vorangegangenen Spielen einen deutlichen Aufwärtstrend und gestaltete die Partie bis zur 39. Minute (81:81) ausgeglichen.

Nach dem überraschenden Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation, dem Pokal-K.o. und einer Niederlagenserie in der Bundesliga musste Ende November Headcoach Johan Roijakkers seinen Hut nehmen. Als Nachfolger präsentierten die Brose-Verantwortlichen den Israeli Oren Amiel, der einen Monat zuvor bei Hapoel Jerusalem entlassen wurde. Einen Namen machte sich der 50-Jährige als Headcoach des tschechischen Spitzenclubs ERA Nymburk, 2020 wurde er zum Trainer des Jahres in der Champions League gewählt.

Wölfe-Topscorer Jamel Morris dürfte am Mittwochabend besonders motiviert zu Werke gehen. Eigentlich war der US-Guard in dieser Saison im Bamberger Team eingeplant. Nach drei Vorbereitungsspielen trennten sich jedoch die Wege und der SYNTAINICS MBC nutzte die Gunst der Stunde. Der frühe Abgang von Jamel Morris ist nicht die einzige Personaländerung bei den Domstädtern in den vergangenen Wochen und Monaten. Sein Ersatzmann Frankie Ferrari beendete nach nur zwei Spielen im Brose-Dress aus gesundheitlichen Gründen seine Profilaufbahn. Für ihn wurde Shannon Scott nachverpflichtet. US-Center Derek Cooke wurde durch seinen Landsmann Akil Mitchell ersetzt. Und erst zu Beginn dieser Woche wurde Shooting Guard Trevis Simpson durch den tschechischen Nationalspieler Tomas Kyzlink ersetzt.

Einen sehr guten Griff tätigten die Bamberger mit Justin Robinson. Mit 7,3 Assists pro Partie ist der kleingewachsene US-Spielmacher (1,73 Meter) zweitbester Vorlagengeber der gesamten easyCredit BBL. Zudem verfügen die Oberfranken über einen starken deutschen Kern. Mit Christian Sengfelder, Patrick Heckmann und Dominic Lockhart stellten sie beim zurückliegenden Nationalmannschaftsfenster ein Viertel des deutschen Teams. Power Forward Sengfelder ist mit 18,2 Punkten pro Partie drittbester Scorer der gesamten Liga, Lockhart fällt wegen einer Fingerverletzung für längere Zeit aus.

MagentaSport überträgt die Partie live, der SYNTAINICS MBC bietet einen Liveticker bei Twitter an.

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