Eine noch offene Rechnung möchte die formstarke Mannschaft des SYNTAINICS MBC am Samstagabend (18.30 Uhr) im Rahmen des 24. Spieltages der easyCredit BBL bei den ROSTOCK SEAWOLVES begleichen. Die Ostseestädter verdarben den Wölfen im September den Start in die Saison. Dass diese einen derart erfolgreichen Verlauf mit dem sensationellen Pokalsieg vor einem Monat als absoluten Höhepunkt nehmen würde, war damals nicht annährend absehbar. Dyn überträgt das Gastspiel des Tabellenachten (11:10 Siege) beim Zehnten (10:11) live.
Mit 84:87 nach Verlängerung mussten sich die Mannen von Janis Gailitis am 1. Spieltag dieser Saison geschlagen geben. Die Gäste traten fröhlich die Heimreise an, rund um die Stadthalle Weißenfels herrschte Ernüchterung. Es folgten weitere Niederlagen in Bonn und zuhause gegen Heidelberg und der Fehlstart war perfekt. Inzwischen hat sich das Stimmungsbild grundlegend gewandelt. Die Wölfe sind seit fünf Wochen ungeschlagen, nach den jüngsten vier Partien in Liga und Pokal verließen sie als Sieger das Feld. Selbst der verletzungsbedingte Ausfall von Stammcenter Martin Breunig (Saisonaus nach Finger-OP) wurde durch das Traumdebüt von Nachverpflichtung Eddy Edigin beim 110:101-Heimsieg gegen Würzburg kompensiert. Ihr Formhoch wollen die Wölfe am Samstag fortsetzen.
Weniger entspannt ist die Stimmung in Rostock. Das letzte Erfolgserlebnis liegt fünf Wochen zurück. Drei Spiele verloren die SEAWOLVES zuletzt en suite, vergangenes Wochenende in Hamburg unglücklich nach einem Korb in letzter Sekunde mit 77:78. Der Kader von Headcoach Przemyslaw Frasunkiewicz hat sich seit dem Hinspiel stark verändert. Sechs Spieler von damals werden am Samstag nicht mehr dabei sein. Vier haben oder mussten den Verein verlassen: Tyler Nelson (über den Zwischenstopp Rhodos/Griechenland nun in Jena), Aigars Skele (Wielkopolski/Polen), Godwin Omenaka (Shanxi/China) und Ex-Wolf Till Gloger (Pukekohe/Neuseeland). Robin Amaize und D’Shawn Schwartz fallen wegen eines Handbruchs bzw. einer Brustmuskelverletzung bis Saisonende aus. Deren Fehlen schmerzt enorm. Mit 14,7 Punkten und 4,1 Rebounds pro Partie spielte der achtmalige Nationalspieler Amaize seine stärkste Saison im Oberhaus, der 31-Jährige war der „Unterschiedsspieler“ der SEAWOLVES. US-Forward Schwartz stand ihm mit 13,9 Punkten und 4,7 Rebounds nicht nach.
Bekannteste Nachverpflichtungen sind die US-Amerikaner Malik Osborne und JeQuan Lewis. Für den Ex-Chemnitzer Osborne stehen nach sechs Einsätzen 13,3 Punkte und starke 7,2 Rebounds im Schnitt zu Buche. Für Lewis, der nach einer Saison bei Eurocupfinalist Bourg-en-Bresse und einem kurzen Gastspiel in China nach Rostock zurückgekehrt ist, sind es nach sieben Spielen 12,1 Punkte und 5,0 Assists. In der Saison 2022/23 hatte der Spielmacher maßgeblich zu einer starken Premiere der SEAWOLVES in der easyCredit BBL beigetragen (Neunter). Die Wölfe haben unangenehme Erinnerungen an den Mann aus Nashville/Tennessee: Im Januar 2023 erzielte Lewis eine Sekunde vor Spielende den entscheidenden Korb zum 79:77-Sieg der Hanseaten.
Beste Spieler im eingangs erwähnten Hinspiel waren Ivan Tkachenko (auf dem Foto oben am Ball) mit einem Double Double aus 13 Punkten und 13 Rebounds bei den Wölfen sowie Shooting Guard Bryce Hamilton (23 Punkte) bei den Gästen. Ex-Wolf Philipp Hartwich (Saison 2020/21) blieb damals ohne Ausbeute. Seither stand der Center 13-mal in der Startformation. In 15:29 Minuten Einsatzzeit kommt er auf 2,0 Punkte und 3,9 Rebounds im Schnitt.