Wölfe brennen auf Revanche

Der sensationelle 84:63-Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende bei ratiopharm ulm soll beflügeln: Mit einem Heimsieg gegen Schlusslicht Crailsheim Merlin wollen die Wölfe am Samstagabend (18.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) die „Attacke Klassenerhalt!“ fortsetzen. Und Revanche nehmen für die 71:73-Niederlage im Hinspiel, einer der bittersten in dieser Saison. „Wir wollen unbedingt gewinnen“, schwört Trainer Silvano Poropat seine Mannen auf die wegweisende Partie ein und fordert: „Wir müssen wie zuletzt konzentriert spielen und eine aggressive Verteidigung aufs Feld bringen.“

Mit einem Sieg gegen den Liga-Neuling könnten die Wölfe den Abstand zu den Abstiegsrängen behaupten oder gar vergrößern. „Es wird interessant werden zu sehen, wenn zwei derart verschiedene Spielstile aufeinandertreffen“, sagt Poropat. „Crailsheim besitzt eine robuste Mannschaft, sie spielen mit viel Physis, Tempo und viel Eins-gegen-eins. Wir hingegen spielen kontrolliert und mit mehr Ballkontrolle.“

Mit personellen Nachjustierungen versucht das Management der Merlins seit Saisonbeginn, das Team auf Erfolgskurs zu bringen: Die US-Boys Jared Newson und Justin Tubbs mussten bereits nach wenigen Spielen die Koffer packen, ebenso wie Aufstiegstrainer Willie Young und sein Assistent Darren Stackhouse. Sportdirektor Ingo Enskat übernahm in Personalunion auch den Trainerposten. Routinier Stevie Johnson wechselte auf den Posten des Co-Trainers und steht nur noch als Stand-by-Profi zur Verfügung.

Mit den nachverpflichteten Sean Mosley (mit 13,6 Punkten pro Spiel Topscorer), Ex-Wolf Chad Timberlake – in der Saison 2012/13 in Weißenfels – und dem ukrainischen 2,11-Meter-Riesen Andriy Agafonov tätigte man gute Griffe. Ein Wiedersehen mit Timberlake ist am Samstag allerdings fraglich: Zuletzt fiel der US-Boy wegen einer Sprunggelenksverletzung aus. Schmerzhaft wirkte sich der Verlust von Center Jannik Freese aus, der bis zu seinem Wechsel zu ALBA BERLIN Anfang Januar einer der besten Rebounder der gesamten Liga war.

Poropat lässt sich vom letzten Tabellenplatz der Randfranken jedenfalls nicht täuschen. „Das Spiel wird kein Selbstläufer werden“, warnt er vor Übermut. „Man muss nur auf die Statistik und die Vergangenheit schauen. Wir haben das Hinspiel in Crailsheim verloren und die Merlins haben in den letzten fünf, sechs Spielen sehr gut gespielt.“ Erst vor zwei Wochen feierten sie mit 82:67 in Trier ihren ersten Auswärtssieg der Saison, vor fünf Wochen schrammten sie in Bonn (76:79) knapp an einem Überraschungscoup vorbei. Zahlreiche andere Niederlagen fielen ebenfalls knapp aus.

In Beko BBL und ProA standen sich beide Teams bislang siebenmal gegenüber, viermal gewannen die Wölfe. In den drei Heimspielen in der Stadthalle sind sie gegen die Merlins ungeschlagen. An eines haben die Weißenfelser Fans besonders gute Erinnerungen: Am 25. April 2012 stellte die Mannschaft von Silvano Poropat mit einem 98:95-Erfolg nach Verlängerung die Weichen zum Wiederaufstieg, den sie drei Tage später in Crailsheim perfekt machte.

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