Showdown am letzten Spieltag

Die Belohnung für eine schon jetzt historisch erfolgreiche Saison möchte der SYNTAINICS MBC am letzten Hauptrundenspieltag der easyCredit BBL an diesem Sonntag (16.30 Uhr) gegen die Telekom Baskets Bonn einfahren: in Form der ersten Endrundenteilnahme um die deutsche Meisterschaft seit 24 Jahren.

Präsentiert wird die Partie von MITGAS, Tickets gibt es hier. Dyn überträgt live. Möglich sind für den deutschen Pokalsieger die Plätze acht bis elf. Der Achte, Neunte und Zehnte sind für die Play-Ins qualifiziert, für den Elften geht die Saison am Sonntag zu Ende. Nach dem liegen gelassenen „Matchball“ am Mittwoch in Ludwigsburg (76:85-Niederlage) können die Wölfe die Play-Ins nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Der – inklusive Pokalwettbewerb – zehnte Heimsieg in Folge allein wird dafür nicht reichen, es muss auch auf die Ergebnisse in anderen Hallen geblickt werden. Sollte Heidelberg zuhause gegen Frankfurt verlieren, wäre gleichzeitig eine Niederlage von Ludwigsburg in München ODER von Vechta in Bamberg ODER von Rostock in Göttingen nötig. Sollten Heidelberg, Ludwigsburg, Vechta und Rostock gewinnen, würde nach Auskunft der easyCredit BBL (siehe Grafik unten) die Korbdifferenz in der Gesamttabelle zum Tragen kommen. Hier liegt unsere Mannschaft aktuell mit minus 15 deutlich vor dem Konkurrenten mit minus 45. Es gibt sogar weitere verrückte Konstellationen, in denen eine Niederlage gegen Bonn reichen könnte – aber darauf will sich natürlich niemand verlassen.

Nach dem Spiel findet auf dem Vorplatz der Stadthalle die sogenannte After-Show-Party statt, die hoffentlich zur Play-In-Party werden wird: mit der Mannschaft und dem SYNTAINICS MBC Danceteam auf der Bühne sowie musikalischer Untermalung von DJ Dundee. Headcoach Janis Gailitis fordert von seinen Schützlingen gegen Bonn mehr mentale und physische Härte als zuletzt in Ludwigsburg. Kapitän Charles Callison kann den 500. Assists seiner Karriere in der easyCredit BBL erzielen, derzeit sind für ihn 497 notiert. 

Für die Gäste ist die Partie bedeutungslos. Mit einer Bilanz von 14:17 Siegen rangieren sie vier Positionen hinter den Wölfen (16:15) auf dem 14. Platz, nach der 86:90-Heimniederlage am Donnerstagabend gegen den FC Bayern München haben sie keine Chance mehr auf die Endrunde. Gegen den Titelverteidiger hatten die Bonner noch einmal alles in die Waagschale geworfen und sich Mitte des dritten Viertels eine Führung mit elf Punkten herausgespielt, die sie aber nicht über die Zeit bringen konnten. Man darf gespannt sein, mit welchem Einsatz sie am Sonntag antreten werden.

Das Hinspiel in der ehemaligen Bundeshauptstadt liegt bereits über sieben Monate zurück, die Wölfe unterlagen 80:95. Darius McGhee mit 27 Punkten bei den Telekom Baskets und Ty Brewer mit 20 beim SYNTAINICS MBC waren damals die besten Korbschützen. Auch über die Saison hinweg ist der mit 1,75 Metern für Basketballverhältnisse kleine US-Guard bester Bonner Scorer mit 16,0 Punkten im Schnitt, ligaweit rangiert er auf Platz sieben. Mit 3,3 Dreiern pro Partie führt er die easyCredit BBL in dieser Kategorie sogar an, im Dezember stellte der Mann aus North Carolina beim 123:88-Sieg in Chemnitz mit zwölf Dreiern den 26 Jahre alten Ligarekord von Hurl Beechum (ebenfalls Bonn) ein.

In Shooting Guard Phlandrous Fleming (13,8) und Center Thomas Kennedy (10,8) punkten zwei weitere Bonner zweistellig. Der Kanadier ist auch bester Rebounder des Teams (7,3) und ligaweit die Nummer fünf. Im Januar hat der Champions-League-Gewinner von 2023 seinen Headcoach Roel Moors beurlaubt und dessen Assistenten Marko Stankovic zum Chef befördert. Neu dabei im Vergleich zum Hinspiel ist auch der lettische Shooting Guard Rihards Lomazs, bekannt durch seine Engagements in Göttingen und Oldenburg. Wölfe-Headcoach Janis Gailtis kennt seinen Landsmann aus der Nationalmannschaft.

Das sind die Play-Ins: Die Mannschaften auf den Plätzen eins bis sechs der Hauptrunden-Abschlusstabelle sind direkt für das Playoff-Viertelfinale (ab 17. Mai) qualifiziert. Die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn ermitteln in den 2024 neu eingeführten Play-Ins zwei weitere Viertelfinalisten. Am 13. Mai empfängt der Siebte den Achten und der Neunte den Zehnten. Der Sieger des Duells Siebter gegen Achter ist für das Viertelfinale qualifiziert, der Verlierer erhält am 15. Mai eine zweite Chance zuhause gegen den Gewinner des Duells Neunter gegen Zehnter.

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