Den „Matchball“ zur ersten Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft seit 24 Jahren hat der SYNTAINICS MBC am Mittwochabend liegen lassen. Bei den MHP RIESEN Ludwigsburg zogen die Wölfe am 33. und vorletzten Spieltag der easyCredit BBL mit 76:85 (38:28) den Kürzeren. Im Erfolgsfall wären sie sicher dabei gewesen.
Nun steht fest, dass sich der deutsche Pokalsieger mit einer Bilanz von 16:13 Siegen nicht mehr den sechsten Platz und damit direkt für das Playoff-Viertelfinale (ab 17. Mai) qualifizieren können. Auch der siebte Platz ist laut Tabellenrechner der easyCredit BBL nicht mehr drin. Erreichbar sind nach wie vor die Plätze acht, neun und zehn, die zur Teilnahme an den Play-Ins berechtigen, in denen am 13. und 15. Mai die zwei letzten Viertelfinalisten ermittelt werden. Am letzten Hauptrundenspieltag an diesem Sonntag (16.30 Uhr) sind noch zahlreiche Konstellationen mit mehreren Teams à 17 oder 16 Saisonsiegen möglich. Mittendrin die Wölfe. Das Tabellenbild ist derart kurios, dass sie einerseits – wenn auch unwahrscheinlich – sogar im Falle eines Sieges gegen die Telekom Baskets Bonn aus den Play-Ins herausfallen und andererseits diese sogar im Falle einer Niederlage erreichen könnten. Tickets für das letzte Hauptrundenspiel dieser verrückten Saison gibt es gibt es hier.
In Ludwigsburg punkteten vor 3530 Zuschauern Michael Devoe (19), Ty Brewer (16), Ivan Tkachenko und Charles Callison (je 10) zweistellig. Eddy Edigin (Foto oben) stellte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte (2022 bis 2024) mit 13 Rebounds eine persönliche Saisonbestleistung auf. Den MHP RIESEN wurden in der zweiten Spielhälfte 28 Freiwürfe zugesprochen (von denen sie 22 nutzten), den Wölfen null, nicht ein einziger – ob es eine derartige Schieflage in der 59-jährigen Ligageschichte schon einmal gegebenen hat?
Nach einem niveau- und punktearmen ersten Viertel mit insgesamt nur 21 Punkten fanden die Wölfe im zweiten Abschnitt zu ihrem Rhythmus und gingen mit 28:18 in Führung. Zweistellig lagen sie auch zur Pause vorn (38:28). Ty Brewer stand bereits bei 16 Punkten. Nach Seitenwechsel folgten ein spielerischer Einbruch, viele Ballverluste (elf), viele Foulpfiffe und die bereits erwähnte Schieflage bei den Freiwürfen. In der 28. Minute stand es unentschieden (47:47), in der 30. Minute lagen die Wölfe nach einem Korbleger des Ludwigsburger Topscorers Joel Scott (21 Punkte) mit 51:53 zurück. Es folgten einige Führungswechsel. In der 35. Minute führten mit 66:65 letztmals die Wölfe.
In der Schlussphase mussten Spencer Reaves (35.) und Tyren Johnson (40.) mit Foulhöchstzahl das Feld verlassen. Von den letzten 30 Punkten des Spiels erzielten die Gastgeber 20 und entschieden dadurch auch den direkten Verglich (im Hinspiel waren die Wölfe mit 76:70 erfolgreich) für sich – dieser käme zwar nur im Falle eines eher unwahrscheinlichen Zweiervergleichs beider Teams in der Abschlusstabelle zum Tragen, in dieser Saison weiß man aber nie.
Headcoach Janis Gailitis sagte nach dem Spiel: „Glückwunsch an Lars [Masell] und sein Team zum verdienten Sieg! Ludwigsburg ist ein zu tougher Gegner, um soft zu sein – mental und/oder physisch. Denn du wirst das Spiel dann verlieren. Sie versuchen, dich aus der Komfortzone herauszuhalten. Unsere Offensive ist unsere Komfortzone, sie haben einen guten Job gemacht, uns davon abzuhalten, die Offensive zu organisieren und haben unser passives Verhalten bestraft. Generell war das ein Spiel von viel zu viel unnötigem Druck. Wir haben die Freude daran, auf diesem Level zu competen, heute Abend vermissen lassen. Das fängt bei mir an und endet mit dem letzten Mitglied unserer Organisation. Wir sollten mehr Spaß an solchen Spielen in der Zukunft haben.“
SYNTAINICS MBC: Devoe (19 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists), Brewer (16 Punkte, 3 Dreier), Tkachenko (10 Punkte, 4 Rebounds), Callison (10 Punkte, 4 Rebounds), Edigin (8 Punkte, 13 Rebounds), Reaves (6 Punkte), Johnson (5 Punkte), Bryant (2 Punkte, 4 Rebounds), Vargas (0 Punkte), Kovacevic (0 Punkte).
