Zweimal scheiterte der Mitteldeutsche Basketball Club zuletzt in der ersten BBL-Pokalrunde gegen Erstligisten. Vor zwei Jahren unterlag man den EWE Baskets Oldenburg knapp mit 81:84 und in der letzten Saison den New Yorker Phantoms Braunschweig mit 78:81. Im dritten Anlauf soll nun die erste BBL-Pokalrunde siegreich beendet werden. Zu Gast sind die Köln 99ers, die vor zwei Jahren noch den größten Cluberfolg mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern konnten. Die Köln 99ers kamen 2001 per Wildcard ins Basketballoberhaus und können neben der Meisterschaft auf weitere große Erfolge zurückblicken. Drei Mal wurden sie Pokalsieger (2004, 2005, 2007). Den sportlichen Höhenflügen folgte im Februar dieses Jahres mit der Insolvenz der Tiefschlag. Daraufhin verließen mit Immanuel McElroy und Alexander Nadjfeji zwei wichtige Säulen das Team Richtung Berlin und trugen dort zur Meisterschaft bei. Trainer Sasa Obradovic wanderte zum Saisonende nach Kiew ab, wo er künftig bei Dynamo das Geschehen lenkt. Ab dieser Spielzeit steht nun Obradovic-Mentor Drasko Prodanovic an der Seitenlinie der Kölner. Das Saisonziel der 99ers ist bodenständig und realistisch: Es wird gegen den Abstieg gespielt. Der 15. Tabellenplatz gibt dieser Einschätzung bislang recht und auch bei der Kaderzusammenstellung setzte man nicht auf große Stars. Point Guard Jeremy Hunt kommt von den Kaiserslautern Braves aus der Pro A, wo er 15,6 Punkte und 4,1 Rebounds im Schnitt machte. In der ersten Liga legte Hunt bisher 11,5 Punkte pro Spiel auf. Mit Power Forward Robert „Hollywood“ Turner holte man sich einen Hauch Exotik in den EnergyDome. Zuletzt heuerte der 26-Jährige für die weltbekannte Showbasketballtruppe Harlem Globetrotters an. Der US-Boy beweist aber mit seinen durchschnittlich 12,0 Punkten, dass er nicht nur ein Ballartist ist. Zu Saisonbeginn kehrte Nationalspieler Guido Grünheid nach einer erfolgreichen Spielzeit von den Capitals Groningen (Niederlande) zurück an den Rhein. Mit 8,0 Zählern und 7,0 Rebounds im Schnitt zeigt der 2,08 m große Forward, dass er sich wieder gut in der Karnevalshochburg eingelebt hat. Auch Yassin Idbihi zog es nach überstandener Fußverletzung wieder nach Köln. Der Deutsch-Marokkaner avancierte nach dem finanziellen Aus in der vergangenen Saison zum Anführer. In der aktuellen Spielzeit ist der 25-Jährige Nationalspieler mit 16,0 Punkten und 5,0 Rebounds Topscorer bei den Domstädtern. Die Westfalen setzen stark auf Nachwuchsarbeit. Der Kader ist gespickt mit jungen Talenten, die Kölner zählen zum drittjüngsten Team der ersten Basketball-Bundesliga. Unter dem 99ers-Nachwuchs hervorzuheben sind die U20-Natuonalspieler Philipp Schwethelm und Tibor Pleiß. Die beiden 19-Jährigen haben einen festen Platz in der Rotation der Kölner und erhielten bislang mehr als zehn Minuten Spielzeit im Schnitt.
„Wir sind ganz klarer Außenseiter gegen die Kölner, aber wenn wir so wie gegen Cuxhaven und Hagen spielen, dann haben wir eine Chance in unserer Halle weiterhin ungeschlagen zu bleiben“, so MBC-Cheftrainer Björn Harmsen.
In den bisherigen sechs Bundesligaspielen gegen die Kölner, gingen die Wölfe nur einmal als Sieger vom Parkett. Im Hinspiel der Saison 2003/2004 feierte der MBC auswärts einen knappen 65:63-Sieg über die Rheinländer.
Der Pokalkracher wird wie schon in der letzten Saison live auf BBL-TV übertragen. BBL-TV ist über Satellit (Sportdigital) und im Internet (www.bbl.tv) empfangbar.
Pokalkracher gegen Deutschen Meister 2006 und mehrfachen Pokalsieger: MBC empfängt die Köln 99ers
Am morgigen Mittwochabend gastieren die Köln 99ers in der Stadthalle Weißenfels. Spielbeginn gegen den Deutschen Meister 2006 erfolgt aufgrund der Fernsehübertragung erst 20:15 Uhr. Die Mannschaft von Coach Björn Harmsen will gegen die Rheinländer die große Überraschung schaffen.