Nachhaltigkeitsspieltag gegen Hamburg / Niederlage in Berlin

Zu einem weiteren Schlüsselduell im Kampf um die Endrundenteilnahme in der easyCredit BBL empfängt der SYNTAINICS MBC an diesem Samstagabend (20 Uhr) den unteren Tabellennachbarn Veolia Towers Hamburg in der Stadthalle Weißenfels.

Dyn überträgt die Partie des 32. und drittletzten Hauptrundenspieltages live, für den deutschen Pokalsieger ist sie zugleich der Abschluss der Großstadtwoche mit den Spielen gegen die Teams aus den drei größten deutschen Städten. Tickets gibt es hier. Das Heimspiel wird ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Die Partner Eurowell, A9 Solar und BOREAS Energie sowie der Verein „Mein Ball, Dein Ball e.V.“ präsentieren sich und ihre Produkte im Foyer der Stadthalle, der offizielle Elektromobilitätspartner Autohaus Apitz stellt E-Autos vor. Für jeden erzielten Korb der Wölfe werden 10 Euro zu Gunsten des „Radio Brocken Baum-Schenken“ gespendet.

Zur Ausgangsposition: Die Wölfe nehmen mit einer Bilanz von 15:14 Siegen den zehnten Tabellenplatz ein, der noch zur Teilnahme an den Play-Ins berechtigen würde (sollte dem Protest gegen die Spielwertung in München stattgegeben werden, wären sie mit 16:13 Siegen Achter). Die Gäste sind mit identischer Bilanz von 15:14 Siegen aufgrund des nach dem Hinspiel schlechteren direkten Vergleichs Elfter. Nachdem sie mit sieben Siegen aus acht Spielen im März und April extrem stark aus der Länderspielpause gekommen waren und sogar Titelverteidiger FC Bayern München mit 74:70 bezwingen konnten, ist die Euphorie bei den Veolia Towers zuletzt etwas abgeflaut. Der 78:89-Niederlage am vergangenen Wochenende in Ludwigsburg folgte am Mittwochabend eine unerwartete 93:114-Heimklatsche gegen Bamberg.

Das bereits erwähnte Hinspiel am 6. Spieltag Ende Oktober entschied der SYNTAINICS MBC mit 96:75 für sich. Tyren Johnson mit 23 Punkten bei den Wölfen und Jaizec Lottie bei den Veolia Towers waren damals die besten Korbschützen. Apropos Jaizec Lottie: Der US-Spielmacher gewann in der Vorsaison mit dem lettischen Topclub VEF Riga unter der Regie von Wölfe-Headcoach Janis Gailitis das Double aus Meisterschaft und Pokal. Man kennt sich also. Über die Saison hinweg stehen für den 27-Jährigen aus Colorado 9,3 Punkte zu Buche. Topscorer der Hanseaten ist sein US-Landsmann Brae Ivey mit 15,9 Punkten. Der Name des Kaliforniers fiel zuletzt häufiger in den Diskussionen zur Wahl des wertvollsten Spielers (MVP) der easyCredit BBL.

Zu einem Wiedersehen wird es am Samstag mit zwei Ex-Wölfen kommen: Zum einen mit Johnathan Stove. Der Topscorer der Vorsaison und mit 41 Punkten in einem Spiel Rekordhalter in der 19-jährigen Bundesligageschichte der Wölfe heuerte nach einem Intermezzo beim griechischen Erstligisten Maroussi BC im November in Hamburg an. Mit 11,6 Punkten im Schnitt kann er nicht an seine Ausbeute der Vorsaison (16,4) anknüpfen, allerdings spielt er bei den Veolia Towers auch rund vier Minuten weniger. Und zum anderen Benedikt Turudic. Der Big Man, 2016 als 19-Jähriger nach Weißenfels gekommen und vier Saisons geblieben, wechselte im Sommer 2024 von Bonn nach Hamburg und führt dort das Team als Kapitän an.

Ein äußerst interessanter Spieler ist der Südsudanese Kur Kuath, fünftbester Rebounder (7,1 pro Spiel) und bester Wurfblocker (1,7) der Liga. Noch ist der 2,04 Meter große Center mit der enormen Armspannweite von fast 2,30 Metern ein Exot im Profibasketball. In Expertenkreisen geht man jedoch davon aus, dass in Zukunft noch viel von den Spielern aus dem erst seit 2011 eigenständigen afrikanischen Staat zu hören sein wird, die vor einem Dreivierteljahr mit dem neunten Platz bei den Olympischen Spielen in Paris erstmals die große Basketballbühne betreten hatten. Im Südsudan leben außergewöhnlich viele Menschen mit mehr als zwei Metern Körpergröße, Basketball ist Nationalsport.

Niederlage in Berlin

In ihrem vorletzten Auswärtsspiel in der Hauptrunde der easyCredit BBL unterlagen die Wölfe am Mittwochabend bei Vizemeister ALBA BERLIN mit 62:90 (24:49). Durch die höchste Saisonniederlage ging auch der direkte Vergleich gegen den Hauptstadtclub verloren, der in der Abschlusstabelle im Falle der Punktgleichheit beider Teams zum Tragen käme. Das Hinspiel Ende Dezember hatten die Wölfe mit 94:76 für sich entschieden. Bester Korbschütze vor 8245 Zuschauern war Michael Devoe mit 17 Punkten.

Die Schützlinge von Janis Gailtis konnten der Intensität der Berliner nichts entgegensetzen. Defensiv fanden sie keinen Zugriff aufs Spiel und offensiv nicht zu ihrem Rhythmus der vergangenen Wochen: am Ende nur 36 Prozent Wurfquote und 11 Assists (53 bzw. 24 bei ALBA). Bereits in der 7. Minute war der Rückstand zweistellig (7:17), im zweiten Viertel wuchs er bis auf 26 Zähler an (19:45, 21:47). Highlights aus Sicht der Wölfe waren zwei Aktionen von Ty Brewer: ein spektakulärer Dunking und ein in den offiziellen Statistiken nicht aufgeführter Block gegen Matteo Spagnolo. Ein weitgehend unverändertes Bild nach Seitenwechsel (24:49). Die Berliner um Topscorer Malte Delow (16) kontrollierten das Geschehen. In der 32. Minute betrug der Rückstand 34 Zähler (43:77). Immerhin konnten die Wölfe den Schlussabschnitt mit 19:15 für sich entscheiden.

„Gratulation an ALBA – sie haben sich diesen Sieg redlich verdient“, sagte Headcoach Janis Gailitis nach dem Spiel. „Wir konnten Berlins Energie heute zu keinem Zeitpunkt matchen. Nach dem ersten Viertel kamen wir auch im zweiten Spielabschnitt nicht heran und so war das Spiel schon zur Halbzeit entschieden. Wir müssen jetzt nach vorn schauen und uns auf die nächste Partie fokussieren.“

SYNTAINICS MBC: Devoe (17 Punkte, 6 Rebounds), Reaves (9 Punkte, 3 Dreier, 3 Assists), Tkachenko (8 Punkte, 8 Rebounds), Brewer (7 Punkte), Edigin (6 Punkte, 4 Rebounds, 3 Blocks), Vargas (5 Punkte), Kovacevic (5 Punkte), Callison (3 Punkte, 3 Assists), Bryant (2 Punkte), Johnson (0 Punkte).

Akeem Vargas erzielte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte fünf Punkte.
Fotos: Tilo Wiedensohler/camera 4
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