Während sich die Clubführung des SYNTAINICS MBC mit dem Protest gegen die 88:90-Niederlage am Sonntag beim Deutschen Meister FC Bayern München beschäftigt, gilt die volle Konzentration von Headcoach Janis Gailitis und seinen Mannen der nächsten Aufgabe. Bereits an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) gastieren die Pokalsieger bei Vizemeister ALBA BERLIN. Dyn überträgt live.
Vier Spieltage vor dem Hauptrundenende in der easyCredit BBL belegt der deutsche Pokalsieger mit einer Bilanz von vorläufig 15:13 Siegen (vor der Protestentscheidung) den achten Tabellenplatz, die Berliner sind mit zwei Spielen mehr und 16:14 Siegen Zehnter. Beide Teams wären damit für die Play-Ins am 13. und ggf. 15. Mai qualifiziert, in denen die zwei letzten Playoff-Teilnehmer ermittelt werden. Für beide ist auch einer der ersten sechs Tabellenplätze und damit die direkte Playoff-Qualifikation nach wie vor möglich. Umso mehr Brisanz steckt im Duell am Mittwochabend. Akeem Vargas wird an seiner ehemaligen Wirkungsstätte (2013 bis 2018) gastieren.
Das Hinspiel Ende Dezember endete mit einem deutlichen 94:76-Sieg für Charles Callison (Foto oben) und seine Teamkollegen. Beste Korbschützen waren damals Michael Devoe mit 20 Punkten bei den Wölfen und Matteo Spagnolo mit 16 bei den Berlinern. Beim Vizemeister hat sich seither personell einiges getan. Israel Gonzalez, der Berliner Meistertrainer von 2022, musste im März seinen Hut nehmen nach dem enttäuschenden Saisonstart in der easyCredit BBL, dem Pokalaus im Viertelfinale in Bamberg und den vielen Niederlagen in der Euroleague (am Ende Letzter mit 5:29 Siegen). Sein spanischer Landsmann Pedro Calles, der bis November als Headcoach beim Ligarivalen Oldenburg gearbeitet und im Januar als Assistenztrainer in Berlin angeheuert hatte, wurde zum Nachfolger bestimmt.
Neu verpflichtet wurden zwei Big Men: im Januar der viermalige A-Nationalspieler Michael Kessens vom Euroleague-Teilnehmer Paris und im März der US-Amerikaner Robert Baker von Osceola Magic aus der G-League. Bester Korbschütze von ALBA ist Shooting Guard Matt Thomas (14,5 Punkte pro Spiel), bester Rebounder ist Center David McCormack (5,2) und bester Vorlagengeber ist Martin Hermannsson (5,4 Assists). Von den neun Bundesligaspielen unter der Regie von Calles gewannen die Berliner sechs, am Sonntag ließen sie mit einem deutlichen 103:81-Sieg in Chemnitz aufhorchen.
Protest gegen Spielwertung in München fristgerecht begründet
Der SYNTAINICS MBC hat, wie berichtet, Protest gegen Wertung der Partie am vergangenen Sonntag in München (88:90) eingelegt. Der Prostest gemäß § 7 Abs. 3 (Protestverfahren) der Verfahrens- und Schiedsgerichtsordnung wurde fristgerecht am Montag um 11.42 Uhr bei easyCredit BBL Spielleiter Dirk Horstmann begründet, es wurden umfangreiche Beweismittel hinterlegt. Um 13.23 Uhr wurde der fristgerechte Eingang durch Dirk Horstmann bestätigt. Ziel des Protestes ist es, die Partie mit einem 88:87-Sieg für den SYNTAINICS MBC zu werten.
Auszug aus der Protestbegründung: Mit ihrer Aussage „Das kann ich nicht sehen. Der Ball ändert seinen Drall nicht. Das ist für mich….“ hat Schiedsrichterin Anne Panther einen Regelverstoß begangen, denn sie hat eine Wertung vorgenommen, dass die Berührung des Balls nicht stark genug war, weil der Ball den Drall nicht geändert hat (was übrigens falsch und offensichtlich ist). Für den Start der Spieluhr und damit für die Entscheidungsfindung, ob der Wurf des Münchners Shabazz Napier innerhalb der Spieluhr geworfen wurde, ist dies nach den offiziellen Basketballregeln (Artikel 49.2, dritter Anstrich) nicht von Bedeutung. Dementsprechend handelt es sich hier auch nicht um eine nicht anfechtbare „Tatsachenentscheidung“ der Schiedsrichter, ob eine Berührung stattgefunden hat, denn Schiedsrichter Christof Madinger weist Anne Panther auf diese Berührung hin und diese wertet die Wirkung der Berührung einfach nur herab. Aus diesem Grund ist der Korb nicht regelkonform erzielt worden.
Eine Entscheidung der Spielleitung wird zeitnah erwartet.
Fotos: Andreas Bez, sampics Photographie