Niederlage durch letzten Wurf / Protest gegen Spielwertung

Durch einen gegnerischen Dreier unmittelbar vor (?) Ablauf der Spielzeit hat der SYNTAINICS MBC den dritten Saisonsieg gegen den FC Bayern München nur knapp verpasst. Die Wölfe mussten sich am Sonntagnachmittag beim Deutschen Meister mit 88:90 (52:37) geschlagen geben. Gegen die Spielwertung wurde Protest eingelegt, der bis zum morgigen Montag beim Spielleiter der easyCredit BBL begründet werden muss.

Tyren Johnson stellte vor 6500 Zuschauern mit 25 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf. Alle zehn Spieler trugen sich in die Korbschützenliste ein. Lange Zeit, über die Niederlage und deren Begleitumstände zu hadern, bleibt Headcoach Janis Gailitis nicht. Bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) geht es für seine Mannschaft mit dem Gastspiel bei Vizemeister ALBA BERLIN weiter.

Drei Viertel lang sah es so aus, als könnten die Wölfe dem Münchner Starensemble zum dritten Mal in dieser Saison ein Bein stellen nach dem Sieg im Bundesligahinspiel Mitte Oktober mit 79:75 und dann noch viel überraschender im Halbfinale des VIMODROM TOP FOUR um den BBL-Pokal vor zehn Wochen mit 95:93. Es wäre der erste Sieg beim FC Bayern seit mehr als 16 Jahren gewesen (zuletzt am 3. Oktober 2008 in der ProA mit 81:66). Nach dem ersten Viertel führten die wie aus einem Guss aufspielenden Wölfe 26:19, in der 11. Minute erstmals zweistellig mit 30:19 und in der 19. Minute sogar mit 50:31. Auch nach Seitenwechsel (52:37) blieben sie lange Zeit souverän. Durch eine Schwächephase Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels verspielten sie jedoch einen 70:56-Vorsprung und gerieten mit 73:77 in Rückstand (36. Minute).

Spencer Reaves und der starke Tyren Johnson holten mit aufeinanderfolgenden Dreiern zum 79:77 die Führung zurück, die Partie bog in eine spannende Schlussphase ein. Nick Weiler-Babb brachte die Münchner 12,8 Sekunden vor dem Ende mit einem Korbleger 87:86 in Front. Headcoach Janis Gailitis nahm eine Auszeit und entschied sich für Einwurf an der Grundlinie. Michael Devoe verfehlte mit einem Mitteldistanzwurf das Ziel, beim Kampf um den Rebound wurde Ivan Tkachenko 1,7 Sekunden vor dem Ende von Justus Hollatz gefoult. Der Ukrainer verwandelte beide Freiwürfe nervenstark zum 88:87.

Der letzte Ballbesitz der Partie gehörte noch einmal den Münchnern. Der Einwurf im Vorfeld von Nick Weiler-Babb landete über Umwege beim Münchner Topscorer Shabazz Napier (21 Punkte), der von jenseits der Dreierlinie zum Endstand traf. Nach Ansicht des Videobeweises entschieden die Schiedsrichter, dass der Wurf noch rechtzeitig vor Ablauf der Spielzeit abgegeben worden wäre. Headcoach Janis Gailitis sah dies anders und sagte vor der Heimreise: „Ich denke nicht, dass wir das Spiel verloren haben. Ich akzeptiere den Fakt nicht, dass wir es verloren haben. Wir haben es gewonnen. Es ist für mich offensichtlich, dass die Berührung stattfand, bevor sie die Uhr anstellten. Zu 100 Prozent warf er nach der Zeit. Mehr muss man nicht sagen.“

SYNTAINICS MBC: Johnson (25 Punkte, 5 Dreier, 4 Assists), Reaves (13 Punkte, 3 Dreier), Devoe (12 Punkte, 5 Rebounds), Brewer (10 Punkte, 4 Rebounds, 2 Blocks), Bryant (8 Punkte), Callison (7 Punkte, 6 Assists), Tkachenko (6 Punkte), Vargas (3 Punkte), Kovacevic (2 Punkte), Edigin (2 Punkte).

Tyren Johnson lässt Weltmeister Johannes Voigtmann aussteigen.
Fotos: Ben Tyler Cornelison
Veröffentlicht in News, Newsarchiv
Vorheriger Beitrag
Svetlikova und Suckstorff verstärken SYNTAINICS MBC
Nächster Beitrag
Am Mittwoch in Berlin / Protest fristgerecht begründet