Die furiose Aufholjagd im Schlussabschnitt blieb unbelohnt, der Rückstand nach der ersten Halbzeit (38:66) war einfach zu groß. Gegen Tabellenführer Telekom Baskets Bonn musste sich die Mannschaft des SYNTAINICS BC am Samstagabend mit 85:90 geschlagen geben. Jamel Morris (19), AJ English (14), Reggie Upshaw (11) und Kostja Mushidi (10) punkteten vor 1200 Zuschauern zweistellig. John Bryant knackte erst 19. Spieler in der 56-jährigen Bundesligageschichte die 5000-Punkte-Marke.
Weiter geht es mit drei schwierigen Auswärtsspielen in Baden-Württemberg, das erste davon am Mittwochabend (19 Uhr) bei den MHP RIESEN Ludwigsburg.
„Es war ein Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten“, sagte Wölfe-Headcoach Igor Jovovic nach der Partie. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht wirklich bei der Sache, wir konnten mit der Intensität der Bonner nicht mithalten und waren zu langsam in unseren Entscheidungen. Dadurch hat sich Bonn einen großen Vorsprung herausgespielt. Die zweite Halbzeit war komplett anders. Wir haben eine Line-up gefunden, die mithalten konnte und mit vollem Einsatz gespielt hat. Wir waren ganz dicht dran an einem der größten Comebacks der Vereinsgeschichte, auch dank der Unterstützung unserer Zuschauer. Doch leider haben wir dann, als wir die Partie hätten wenden können, den einen oder anderen Wurf vergeben.“
Nur zweimal in der gesamten Partie lagen die Wölfe in Führung: Durch einen Dreier von AJ English zum 3:0 und ein „And One“ von Kostja Mushidi zum 6:4. Danach dominierte der Tabellenführer das Spielgeschehen, vor allem Jeremy Morgan trumpfte mit 23 Punnkten in der ersten Hälfte groß auf, 25 waren es am Ende. Beim 19:30 in der 11. Minute war der Rückstand aus Sicht der Wölfe zweistellig, beim 35:55 in der 18. Minute waren es 20 Punkte. Bereits zur Pause (38:66) schien die Partie entschieden.
Mit einem derartigen Comeback der Gastgeber nach Seitenwechsel hatten wohl die Wenigsten gerechnet. Die Mannschaft legte in der Verteidigung einen Gang zu (sechs Steals), Kapitän Sergio Kerusch ging als aufopferungsvoll kämpfender Anführer voran, Radii Caisin setzte bei seinem Kurzeinsatz (fünf Punkte in viereinhalb Minuten) wichtige Akzente, Goran Huskic und Reggie Upshaw schnappten sich Rebounds und Jamel Morris überzeugte nun als Scorer (14 Punkte in Halbzeit zwei). Schon das dritte Viertel gewannen die Mannen von Igor Jovovic mit 24:19.
Im Schlussabschnitt erlebten die Zuschauer eine furiose Aufholjagd. Sage und schreibe 7:07 Minuten blieben die Bonner ohne Korberfolg, die Wölfe kamen durch einen 16:0-Lauf auf 78:85 heran. Die greifbare Sensation blieb jedoch aus, mehrere Wurfchancen blieben ungenutzt, ein Dreier von Jamel Morris zum möglichen 81:85 drehte sich aus dem Ring. Die Bonner retteten den knappen Sieg noch ins Ziel.
SYNTAINICS MBC: Morris (19 Punkte), English (14 Punkte, 4 Dreier), Upshaw (11 Punkte, 5 Rebounds), Mushidi (10 Punkte), Kerusch (8 Punkte, 5 Rebounds), Rebic (7 Punkte), Huskic (6 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists), Caisin (5 Punkte), Bryant (3 Punkte), Yakhchali (2 Punkte), Rapieque, Friederici.
John Bryant markiert 5000. Karrierepunkt
Mit einem Korbleger in der 10. Minute zum 17:23 gelang John Bryant der 5000. Punkt seiner Karriere in der easyCredit BBL (mit Unterbrechungen seit 2010 für Ulm, München, Gießen und seit Januar 2022 für den SYNTAINICS MBC). Diese Marke hatten in der 56-jährigen Bundesligageschichte zuvor erst 18 Spieler übertroffen, darunter Ex-Wolf Chris Ensminger (5438) oder die 1993er Europameister Michael Koch (6582) und Henning Harnisch (6152).
Angeführt wird die Rangliste von Michael Jackel, dessen 10783 Punkte wohl unerreicht bleiben werden. In den Anfangsjahren des legendären Flügelspielers, ebenfalls 1993 Europameister, gab es noch nicht einmal eine Dreipunktelinie.