Erstmals seit über elf Jahren hat der SYNTAINICS MBC am Samstagabend wieder ein Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg gewonnen. In einer am Ende hektischen Partie blieb der deutsche Pokalsieger souverän und setzte sich mit 97:95 (47:46) durch. Mit einer Bilanz von nun 13:11 Saisonsiegen behauptete er acht Spieltage vor Hauptrundenende den siebten Tabellenplatz in der easyCredit BBL, der zur Teilnahme an den Play-Ins (13. und 15. Mai) berechtigen würde.
Topscorer vor 6200 Zuschauern war Michael Devoe (Foto oben) mit 32 Punkten. Mit 13 Freiwurftreffern (bei 14 Versuchen) überbot der US-Amerikaner die 21 Jahre alte Bestmarke von Wendell Alexis, der am 9. März 2004 bei der 83:91-Heimniederlage gegen Bonn zwölfmal von der Freiwurflinie getroffen hatte. Zweistellig punkteten zudem Spencer Reaves (21), der in der 19. Spielminute den 150. Dreier seiner Karriere in der easyCredit BBL erzielte, Ty Brewer (11) und Tyren Johnson (10). Für die Wölfe geht es bereits am kommenden Freitag (20 Uhr) zuhause gegen Frankfurt weiter. Tickets gibt es hier.
Headcoach Janis Gailitis sprach hinterher von einem „großartigen Spiel vor einem tollen Publikum“ und „jede Menge Offensiv-Basketball, was von diesen beiden Teams auch zu erwarten war.“ Der Lette weiter: „Der Druck war hoch, was viele Emotionen hochgefahren hat. Wir waren wohl einen Tick mehr gefestigt in unserem Spiel und die Freiwürfe haben gesessen. Perfekt war es allerdings nicht, weil wir zu viele Rebounds abgegeben haben. Aber unsere Spieler haben das gut gemanagt. Viel Glück für Oldenburg in den kommenden Spielen, sie sind ein wirklich sehr gutes Team.“ Für die Niedersachsen, die auf ihren angeschlagenen Spielmacher Geno Crandall (Knie) verzichten mussten, war es im zwölften Heimspiel dieser Saison erst die zweite Niederlage. Sie bleiben mit einer nun ausgeglichenen Bilanz von 12:12 Siegen vorerst Achter.
In der ersten Hälfte wechselte die Führung 17-mal hin und her. Die Wölfe konnten sich anfangs bis auf sechs Punkte absetzen (14:8), die Oldenburger im weiteren Verlauf bis auf sieben Zähler (32:25). Nach einer Auszeit von Janis Gailitis ließ seine Mannschaft einen 8:0-Lauf folgen und ging mit einer knappen 47:46-Führung in die Halbzeitpause. Nach Seitenwechsel kontrollierten die Gäste lange Zeit das Geschehen. Im dritten Viertel führten sie mehrfach mit sieben Punkten, im vierten Abschnitt dann sogar mit acht: nach dem zweiten Dreier von Spencer Reaves in der 34. Minute zum 84:76.
In der hektischen Schlussphase, in der sich die Fouls, Freiwürfe und Unterbrechungen häuften – die Partie mit 52 Foulpfiffen und 56 Freiwürfen erstreckte sich über 2:17 Stunden Bruttospielzeit – kamen die EWE Baskets um Punkt um Punkt heran. Deutliche Vorteile hatten diese bei den Rebounds (am Ende 39:23). Nach dem fünften Foul von Eddy Edigin in der 37. Minute glich Norris Agbakoko durch Freiwürfe zum 88:88 aus. Durch einen weiteren Freiwurf von Justin Jaworski zum 89:88 gingen sie sogar kurzzeitig in Front. Die Wölfe bewahrten, wie eingangs erwähnt, jedoch die Ruhe.
Sechs Sekunden vor Schluss bei einer 96:93-Führung hinderte Tyren Johnson den Oldenburger Topscorer Justin Jaworski, der 18 seiner 23 Punkte nach Seitenwechsel erzielte, mit einem klugen taktischen Foul an einem Dreipunktewurf. Jaworski traf den ersten Freiwurf und warf den zweiten (absichtlich) an den Ring, damit sein Team noch einmal in Ballbesitz kommt. Der Rebound landete jedoch bei Michael Devoe, der gefoult wurde und auf der Gegenseite mit seinen Freiwurftreffern 12 und 13 den letzten Zweifel am Sieg ausräumte.
SYNTAINICS MBC: Devoe (32 Punkte, 3 Dreier, 5 Rebounds, 4 Assists), Reaves (21 Punkte, 3 Assists), Brewer (11 Punkte, 4 Rebounds, 3 Steals), Johnson (10 Punkte, 3 Dreier), Callison (9 Punkte, 9 Assists), Bryant (8 Punkte), Edigin (6 Punkte, 2 Blocks), Vargas (0 Punkte), Kovacevic (0 Punkte), Tkachenko (0 Punkte).

Fotos: Ulf Duda / fotoduda.de