Wölfe fressen das „Auswärtsmonster“: 93:51-Erfolg gegen Science City Jena

Am Samstagabend fuhren die Wölfe einen 93:51 (35:27)-Kantersieg vor 2800 Zuschauern gegen Science City Jena ein. Am vorzeitigen Aufstieg schrammte der MBC nur knapp vorbei, denn Bayreuth verlor daheim mit 66:67 gegen Phoenix Hagen. Das Harmsen-Team zeigte eine starke Leistung gegen eine teils kampflose Jenaer Mannschaft. Wayne Bernard war mit 22 Punkten bester Werfer beim Mitteldeutschen BC.

2800 Zuschauer strömten am Samstagabend in die Stadthalle Weißenfels, um den möglichen sportlichen Aufstieg der Wölfe nicht zu verpassen. Nötig war hierfür ein Sieg gegen Science City Jena und ein Bayreuther Erfolg gegen Phoenix Hagen. Immer wieder wurden die aktuellen Spielstände aus der Oberfrankenhalle von Hallensprecher Matthias Voss durchgegeben und kräftig mitgefiebert. Das Harmsen-Team gab in einer starken Vorstellung gegen die Thüringer jedenfalls alles für ihr Vorhaben. Jeremy Black eröffnete das Spiel per Nahdistanzwurf für die Universitätsstädter. Die Hausherren taten sich indes schwer mit den ersten Punkten. Johnnie Gilbert erlöste das Publikum mit einem Tipp-In nach zwei gespielten Minuten. Mehrmals wechselte die Führung, bis Center Martin Ides einen Korbleger zum 6:5 traf und die Wölfe daraufhin davonzogen. Die Gäste ließen sich das nicht gefallen und US-Boy Henry Uhegwu glich mit einem Dreier in der achten Spielminute zum 14:14 aus. Wayne Bernard versenkte zum Viertelende einen Distanzwurf im Korb und beim Stand von 19:16 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Hier traf Will Chavis von jenseits der 6,25-Meter-Linie und Johnnie Gilbert dunkte seine Mannschaft zum 27:17 (14.). In einer Auszeit mahnte Jenas Trainer Tino Stumpf zur Konzentration, woraufhin die Thüringer besser ins Spiel kamen. 35:27 zeigte die Anzeigetafel zur Halbzeit, noch war also nichts entschieden.
Zurück aus der Kabine waren die Tabellenführer nicht mehr zu stoppen. Scharfschütze Wayne Bernard eröffnete mit einem Distanztreffer und legte wenige Angriffe später einen weiteren zum 44:28 nach. Die Mitteldeutschen trafen mit einer traumwandlerischen Sicherheit und verteidigten stark. Johnnie Gilbert presste den Ball einarmig durch die Reuse und es folgte ein Dreier von Teamkapitän Chavis. Jorge Schmidt netzte schließlich in der 28. Spielminute einen Distanzwurf zum 62:31 ein. Die Gegner wirkten nahezu kampflos und so ging es mit 70:38 ins Schlussviertel. Nach einem Korbleger von Malik Moore bäumten sich die Wissenschaftler in Person von Ali Seggelke ein letztes Mal auf, als der Deutsche zum Korb zog und einen Vorzeige-Dunk ablieferte. Doch das „Auswärtsmonster“ war längst gezähmt, offensiv zeigten die Wölfe aber noch mehrere Sahnestücke. Jorge Schmidt versenkte Dreier Nummer zwei und drei, Lars Grübler dunkte den Ball einarmig und auch Robert Cardenas hing nach einem Steal am Korb. Die MBC-Fans feierten ihre Mannschaft frenetisch, die Stimmung war nicht zu toppen. Frieder Diestelhorst versenkte den letzten Ball der Mitteldeutschen vom Perimeter und die Tabellenführer gewannen das Ostderby gegen Jena haushoch mit 93:51. 19 Assists bescheinigen eine hervorragende Mannschaftsleistung und auch das Reboundduell wurde klar (52:29) gewonnen.
Nun konzentrierten sich die 2800 Zuschauer in der Stadthalle auf die letzten Sekunden des Entscheidungsspiels in der Oberfrankenhalle. Die Spannung war kaum auszuhalten, Bayreuth lag in den letzten Sekunden nur mit zwei Zählern hinten, doch Dan Oppland verwandelte nur einen der beiden Freiwürfe und so verlor der BBC Bayreuth mit 66:67 gegen Phoenix Hagen. Im letzten Heimspiel gegen LTi Lich kann der MBC nun den nächsten Anlauf für die Meisterfeier nehmen. Dann hoffentlich vor der gleichen atemberaubenden Kulisse. Denn nur mit zwei Siegen aus den verbleibenden drei Spielen ist ein Aufstiegsplatz für den MBC sicher.
Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel: „Ein Bayreuther Sieg wäre heute natürlich das I-Tüpfelchen gewesen. Die Partie gegen Jena war ein absoluter Pflichtsieg, aber für den hohen Sieg können wir uns jetzt nichts kaufen. Im Gegenteil, wir müssen nun Höhenflüge vermeiden und uns auf die nächsten Spiele konzentrieren.“

MBC: Chavis (7 Pkt., 8 Ass.), Gilbert (12 Pkt., 13 Reb.), Moore (8), Diestelhorst (7), Schmidt (12), Leutloff (6), Ides (8), Grübler (7), Bernard (22), Cardenas (4).

Science City Jena: Uhegwu (14), Seggelke (4), Reyes-Napoles (2), Williamson (10), Black (10), Linke (2), DeMichael (9).