Wölfe bauen Chemnitz auf – MBC kassiert bittere 83:93 Niederlage

Mit 83:93 (39:43) musste sich der Mitteldeutsche Basketball Club den Chemnitz 99ers geschlagen geben. Die Wölfe spielten ohne die nötige Einstellung und schienen Chemnitz von Beginn an zu unterschätzen. Damit steht der MBC mit zwei weiteren Teams punktgleich an der Tabellenspitze. Neuzugang Ben Jacobson lieferte ein solides Spiel ab.

Nach der Niederlage in Nördlingen, sollte an diesem Wochenende eine Trotzreaktion beim bis dato Tabellenvierzehnten folgen. Die Marschroute war klar, von Beginn an sollten die MBC-Cracks das Spiel in Chemnitz dominieren und demonstrieren warum sie bisher Tabellenführer der 2. Basketball Bundesliga waren. Doch anstatt mit der Wut über die letzte Auswärtsniederlage hoch motiviert in das Spiel zu gehen, fehlte den Wölfe der nötige Biss. Die Gastgeber wollten den Sieg sichtbar mehr und kämpften auf beiden Seiten. Wie schwach die MBC-Defense stand, lässt sich mit einem Blick auf das letzte Spiel der Chemnitzer erkennen. In der letzten Woche kamen die Sachsen nur auf magere 31 Punkte, dem MBC schenkten sie gleich dreimal soviele ein. Zwar eröffnete MBC-Kapitän Sascha Leutloff das Spiel mit drei Zählern, doch die 5:3-Führung in der zweiten Minute sollte die letzte Führung des ganzen Spiels bleiben. Angeführt von Jermaine Raffington spielten sich die Chemnitzer mit einem 11:2-Run bis zur fünften Minute regelrecht in einen Rausch und zogen bis auf 14:7 davon. Zwar konnten auf der Gegenseite Michael Buse, Sascha Leutloff (3) und Robert Cardenas wieder ausgleichen, doch Raffington wusste erneut aus der Distanz die passende Antwort. Nach einem weiteren Dreier von MBC-Neuzugang Ben Jacobson (letzte Saison Ehingen und Brest (Frankreich)) war das Spiel erneut ausgeglichen. Doch in der letzten Spielminute gelangen den Wölfen nur zwei Punkte, Chemnitz versenkte insgesamt sieben Zähler und zog zum Ende des ersten Viertels auf 24:19 davon.
Der Start des zweiten Abschnitts ging nach einem Dreier von Klink und zwei Punkten von Raffington erneut an die Sachsen, erst ein 10:2 Konter zwischen der 13. und 15. Minute ließ die Weißenfelser wieder ins Spiel kommen (29:31). Nach zwei weiteren Distanztreffern von Middleton und Grepl war das in der 19. abermals ausgeglichen (37:37). Doch Chemnitz wusste erneut in Personalunion Klink und Ansehl die passende Antwort, beim Stand von 43:39 gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Hälfte der Partie spielten die Gastgeber mit mehr Herz und Freude. Im dritten Viertel versenkten die Chemnitzer allein fünf Dreier im Korb des MBC, der in der zweiten Halbzeit komplett seinen „Touch“ von außen verlor und nur noch zwei Dreier traf. Vorentscheidend für die Niederlage war die Phase zwischen der 25. und 30. Minute, in der die Sachsen auf 16:9 Punkte kamen (4 Dreier) und bis zum Ende des Viertels bis auf 66:54 ausbauen konnten.
Im letzten Spielabschnitt kämpften die Wölfe zwar nochmals gegen die drohende Niederlage an, doch nach dem 75:59-Rückstand in der 33. Minute handelte es sich leider nur noch um Ergebniskosmetik. Zwar konnte der letzte Abschnitt mit 29:27 gewonnen werden, aber allein die 27 Zähler der Gastgeber zeigen wo die Hauptbaustelle der Wölfe ist.
Am Donnerstagabend (20:15 Uhr) spielt der Mitteldeutsche BC in der Stadthalle Weißenfels im BBL-Pokal gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig. Gegen den starken Erstligisten gibt es sicherlich keine Gefahr, dass der Gegner unterschätzt wird – so sollten die Niedersachsen der passende Gegner in dieser Situation sein um zurück zum nötigen Kampfgeist zu finden.

MBC: Middleton (8), Den Boer (4), Buse (5), Jacobson (13), Grepl (22), Leutloff (15), Thompson (10), Cardenas (6).

Chemnitz 99ers: Fairley (22), St. Ahnsehl (3), Russel (13), Simmons (8), Worenz (8), S. Ahnsehl (10), Raffington (18), Klink (8), Freimuth (3).