Trotz überzeugender Leistungen traten die Wölfe zuletzt mit leeren Händen die Heimreise nach den Auswärtsspielen beim Tabellendritten Ludwigsburg (75:77) und beim Tabellenvierten Ulm (82:83) an. Das soll sich am Mittwochabend nach der Partie beim Tabellenzehnten und Pokalfinalisten HAKRO Merlins Crailsheim ändern, der Anwurf erfolgt um 20.30 Uhr.
Die Arena Hohenlohe in Ilshofen, die Heimstätte der Merlins, erwies sich in den vergangenen Jahren als gutes Pflaster für die Wölfe: Drei Spiele hintereinander konnten sie zuletzt in der Rundhalle mit der markanten Holzdachkonstruktion gewinnen, vor fast auf den Tag genau einem Jahr mit 82:77. Die Partie des 24. Spieltages der easyCredit Basketball Bundesliga war ursprünglich für den 8. März angesetzt, wegen der Crailsheimer Viertelfinal-Qualifikation im FIBA Europe Cup musste sie jedoch verschoben werden.
Headcoach Igor Jovovic sagt vor der letzten Etappe der Baden-Württemberg-Tour seiner Mannschaft: „Die unglücklichen Niederlagen in Ludwigsburg und Ulm mussten wir erstmal sacken lassen. Der trainingsfreie Sonntag hat in dieser Hinsicht gut getan. Seit Montagmorgen bereiten wir uns akribisch auf die Herausforderung in Crailsheim vor. Wir wissen, dass uns wieder eine schwierige Aufgabe erwartet. Aber unser Wille ist ungebrochen. Wir wollen an die jüngsten Leistungen anknüpfen und müssen in der Schlussphase cleverer und abgebrühter auftreten.“
Welch schwierige Aufgabe die Wölfe am Mittwochabend erwartet, zeigt ein Blick auf die Crailsheimer Heimbilanz. Mit neun Siegen aus zehn Spielen sind die HAKRO Merlins nach Ludwigsburg zu Hause das stärkste Team der Liga. Die bislang einzige Niederlage liegt fast ein halbes Jahr zurück (71:93 gegen Ulm am 16. Oktober 2021). Vorteile sollten die Wölfe unter den Körben besitzen. In der Kategorie Rebounds ist Crailsheim Schlusslicht der Liga (31,4 pro Spiel gegenüber 34,6 beim SYNTAINICS MBC).
In jedem Fall wird für einen der beiden Kontrahenten eine Negativserie enden: Die Wölfe mussten sich zuletzt viermal in Folge geschlagen geben und fielen mit nunmehr 18:36 Punkten auf den 16. Tabellenplatz zurück. Die HAKRO Merlins blicken nach der Teilnahme am Pokalfinale in Berlin, dem Höhepunkt ihrer Vereinsgeschichte, sogar auf fünf Bundesliga-Niederlagen am Stück zurück, allesamt jedoch auswärts. Im Fernduell um den achten und letzten Playoff-Platz gegen Göttingen (28:24) und Bamberg (26:28) sind sie mit 24:24 Punkten unter Zugzwang geraten.
Seit drei Spielen muss Trainer Sebastian Gleim auf seinen überragenden Aufbauspieler T.J. Shorts verzichten. Der mit durchschnittlich 20,6 Punkten beste Korbschütze und mit 7,0 Assists zweitbeste Vorlagengeber der Liga zog sich im Viertelfinal-Rückspiel im FIBA Europe Cup im niederländischen Leiden einen Riss der Brustmuskelsehne zu und fällt für den Rest der Saison aus. Sein Nachfolger, der aus der Ukraine gekommene US-Routinier Mike Caffey, trat ein schweres Erbe an.
Ebenfalls neu an Bord im Vergleich zum Hinspiel, das die Wölfe Anfang Oktober nach Verlängerung mit 116:111 gewinnen konnten, ist der Isländer Jon Axel Gudmundsson. Der ehemalige Frankfurter, Sohn von Ex-Wolf Gudmundur Bragason (Saison 1998/99), kam Mitte Januar von Fortitudo Bologna nach Crailsheim. Nicht mehr an Bord ist hingegen US-Forward Jared Savage, der im Februar zu seinem Ex-Verein GS Lavrio nach Griechenland zurückkehrt ist.
So weit die personellen Änderungen beim Gegner während der Saison. Verlass ist weiterhin auf die starke deutsche Achse mit Mannschaftskapitän Fabian Bleck, Dreierspezialist Maurice Stuckey und Kurzzeit-Wolf Bogdan Radosavljevic (Herbst 2020), den belgischen Nationalspieler Elias Lasisi sowie die beiden US-Amerikaner Jared Lewis und Terrell Harris. Beide haben ihre Profikarrieren einst unterklassig in Schwenningen bzw. Iserlohn begonnen und sind mit aktuell 12,0 bzw. 11,1 Punkten pro Partie längst Leistungsträger im Oberhaus.
Wie immer überträgt MagentaSport auch diese Partie live, der SYNTAINICS MBC bietet einen Liveticker bei Twitter an.