Zweites Play-In-Spiel am Donnerstag gegen Oldenburg

In seinem ersten Endrundenspiel um die deutsche Meisterschaft seit 24 Jahren musste sich der SYNTAINICS MBC am Dienstagabend bei Vizemeister ALBA BERLIN mit 78:81 (32:43) geschlagen geben. Eine zweite Chance auf den Einzug ins Playoff-Viertelfinale bietet sich bereits an diesem Donnerstag (20 Uhr) vor heimischem Publikum in der zweiten Play-In-Partie gegen die EWE Baskets Oldenburg.

Der Gewinner dieses Alles-oder-nichts-Spiels tritt nur 48 Stunden später, am Samstag (20 Uhr), bei Titelverteidiger und Hauptrundenprimus FC Bayern München an. Für das unterlegene Team ist die Saison beendet, es wird in der Abschlusstabelle der easycredit BBL auf dem neunten Platz geführt. DJ Dundee wird am Donnerstag für musikalische Unterhaltung auf dem Vorplatz der Stadthalle sorgen, in der Halbzeitpause erwartet die Besucher eine Drum-/Percussionshow von redATTACK. Dyn überträgt die Partie live, Tickets gibt es hier.

Die Oldenburger gewannen am Dienstagabend ihr Play-In-Spiel Neunter gegen Zehner gegen die ROSTOCK SEAWOLVES mit 95:83 (45:45). US-Guard Justin Jaworski, mit durchschnittlich 18,9 Punkten zweitbester Scorer der Bundesligahauptrunde, stellte dabei mit 40 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf. Zweistellig punkteten auch US-Spielmacher Geno Crandall (17) und „Eigengewächs“ Norris Agbakoko (13), der sich noch dazu neun Rebounds schnappte. Dass sich die Niedersachsen überhaupt für die Play-Ins qualifizierten, war die große Überraschung des letzten Hauptrundenspieltages am vergangenen Sonntag gewesen. Durch einen 104:94-Heimsieg gegen Chemnitz verbesserten sie sich vom zwölften auf den neunten Rang – dank der besten Bilanz in einem Vierervergleich mit den punktgleichen Teams aus Rostock, Ludwigsburg und Vechta (alle 16:16 Siege). Die Wölfe wurden Achter mit 17:15 Siegen.

Der deutsche Pokalsieger setzt am Donnerstag auf den Heimvorteil: Mit 13:3 Siegen sind die Wölfe nach München und Ulm (je 15:1) das heimstärkste Team der Liga – hinzu kommen noch drei weitere Heimsiege im Pokalwettbewerb. Die Oldenburger sind mit 3:13 Niederlagen in der Fremde das zweitschwächste Auswärtsteam nach Schlusslicht Göttingen (1:15). Nachteile haben die Wölfe indes bei den Rebounds: Hier sind sie statistisch das schwächste Team der easyCredit BBL (31,9 pro Partie), die EWE Baskets hingegen das zweitbeste (39,3). In Norris Agbakoko (7,1) haben sie den fünftbesten Rebounder der Liga in ihren Reihen, der estnische Power Forward Artur Konontsuk (6,1) liegt in dieser Kategorie ligaweit auf Position 14.

Knappe Niederlage in Berlin

Topscorer des SYNTAINICS MBC bei der 78:81 (32:43)-Niederlage in Berlin war Spencer Reaves mit 21 Punkten. Michael Devoe erzielte 16 Punkte, darunter in der 35. Minute seinen 500. in der easyCredit BBL. 5891 Zuschauer sahen eine Partie mit schwachen Wurfquoten von nur 42 Prozent bei den Gastgebern und 44 Prozent bei den Wölfen. Der SYNTAINICS MBC legte vor Beginn der zweiten Spielhälfte Protest gegen die Spielwertung ein, da ein Freiwurftreffer des Berliners Yanni Wetzell in der 18. (!) Minute zum 36:29 während der Halbzeitpause nachträglich als Eigenkorb der Wölfe und damit mit zwei Punkten gewertet wurde. Angeblich hätte Ivan Tkachenko den Ball vom Ring in den Korb bugsiert. Nach Spielende entschied die Clubführung, den Protest nicht weiter zu verfolgen.

Die geschilderte Szene fiel auch in die schwächste Phase der Wölfe, die in den letzten knapp vier Minuten der ersten Hälfte ohne Feldkorb blieben (nur drei Freiwurfpunkte). Die Berliner um Topscorer Malte Delow (18) erzielten in dieser Phase elf Zähler und setzten sich kurz vor der Pause erstmals zweistellig ab. Im dritten Abschnitt gerieten die Wölfe mit 14 Punkten ins Hintertreffen (35:49, 38:52). Durch einen 7:0-Lauf kämpften sie sich bis zur 29. Minute wieder auf 50:55 heran. Zwei aufeinanderfolgende Berliner Dreier stoppten die Aufholjagd.

Zwei Minuten vor Spielende schien das Spiel angesichts eines 67:77-Rückstandes gelaufen. Durch einen Dreier von Spencer Reaves 58 Sekunden vor Schluss zum 72:77 schöpften die Wölfe noch einmal kurz Hoffnung. Im Gegenzug schnappte sich jedoch William McDowell-White einen wichtigen Offensivrebound. Durch vier Freiwürfe hintereinander setzten sich die Gastgeber wieder auf neun Punkte ab, ehe Michael Devoe und Spencer Reaves in den letzten zwölf Sekunden mit Dreiern Ergebniskosmetik betrieben.

Headcoach Janis Gailitis sagte hinterher: „Herzlichen Glückwunsch an ALBA. Dieses Spiel war vor allem von Physis und Einsatz geprägt. In der ersten Halbzeit waren wir aber nicht diszipliniert genug. In der zweiten Halbzeit gab es ein paar Würfe, die das Momentum nochmal hätten drehen können. Aber diese Würfe haben wir nicht getroffen. Trotzdem bin ich insgesamt sehr stolz auf meine Spieler, ihre Energie und die Unterstützung, die die Spieler von der Bank immer wieder geliefert haben. Außerdem möchte ich mich bei unseren Fans für den tollen Support bedanken.“

SYNTAINICS MBC: Reaves (21 Punkte, 5 Dreier, 3 Rebounds), Devoe (16 Punkte, 3 Dreier, 6 Assists), Edigin (15 Punkte, 8 Rebounds), Bryant (9 Punkte, 3 Rebounds), Tkachenko (4 Punkte, 4 Rebounds), Johnson (4 Punkte), Kovacevic (3 Punkte), Vargas (3 Punkte), Callison (2 Punkte, 5 Assists), Brewer (1 Punkt, 3 Rebounds, 3 Steals), Heck (0 Punkte).

Michael Devoe erzielte in Berlin seinen 500. Punkt in der easyCredit BBL.
Fotos: Tilo Wiedensohler/camera4
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