Zwei Verlängerungen in Würzburg, Sieg im DBBL-Pokal

Spannend machten es unsere Mannschaften am zurückliegenden Wochenende. In einem irren Spiel erkämpfte sich der SYNTAINICS MBC am Samstagabend bei den Würzburg Baskets den ersten Saisonsieg in der easyCredit Basketball Bundesliga. Nach zweimaliger Verlängerung setzten sich die Wölfe mit 117:113 (56:44, 88:88, 102:102) durch. Unsere Frauenmannschaft GISA LIONS MBC ließ am Sonntag einen 79:75 (31:30, 67:67)-Sieg nach Verlängerung in der 2. Runde des DBBL-Pokals gegen ALBA BERLIN folgen.

Lamont Jones war mit 30 Punkten der überragende Spieler der Wölfe in Würzburg. Foto: Heiko Becker

Überragender Spieler vor 2312 Zuschauern in Würzburg war Lamont Jones mit 30 Punkten, darunter der Dreier mit der Schlusssirene zum 102:102, mit dem er die zweite Verlängerung erzwang. Kris Clyburn, insgesamt 16 Punkte, hatte die Wölfe 0,7 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ebenfalls per Dreier zum 88:88 in die erste Overtime geworfen.

„Das war heute ein unglaubliches Basketballspiel“, sagte Wölfe-Headcoach Igor Jovovic nach der denkwürdigen Partie. „Ich kann mir vorstellen, wie müde die Spieler jetzt sind, und die Fans sind wahrscheinlich auch erschöpft. Wir hatten das Glück, zwei schwierige Würfe zu treffen, einen zur ersten und einen zur zweiten Verlängerung. Aber Würzburg hat im ganzen Spiel auch viele schwierige Würfe getroffen. Wenn sie gewonnen hätten, wäre das auch nicht unverdient gewesen. Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg und den Charakter, den meine Mannschaft gezeigt hat.“

Routinier Sergio Kerusch fehlte wegen Hüftproblemen. Im Vergleich zum Auftaktspiel in Hamburg standen Mario Ihring und Martin Breunig anstelle von Kris Clyburn und John Bryant neu in der Startformation. Die Mannschaft zeigte sich zu Beginn hellwach und energisch. Die Folge: Eine 26:19-Führung nach dem ersten Viertel. Mitte des zweiten wuchs der Vorsprung sogar auf 16 Zähler (41:25) an. Vor allem die Dreier fielen vor der Pause: acht bei 13 Versuchen. 16 Assists standen zu Buche – doppelt so viele wie in der gesamten Partie in Hamburg. Mit einer 56:44-Führung wurden die Seiten gewechselt.

Danach geriet aber zunehmend Sand ins offensive Getriebe, kein Dreier fiel mehr, die Ballverluste häuften sich, der Vorsprung schmolz. Das dritte Viertel ging mit 23:9 an die Hausherren, die beim 67:65 erstmals die Führung übernahmen. Diese wechselte im Schlussabschnitt hin und her. Stanley Whittacker traf sieben Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen zum 88:85, ehe mit dem letzten Angriff der regulären Spielzeit Kris Clyburn den eingangs geschilderten Dreier verwandelte.

Drei Sekunden vor Ablauf der ersten Verlängerung verpasste ausgerechnet Würzburgs Topscorer Cameron Hunt (32 Punkte) von der Freiwurflinie die Vorentscheidung zum möglichen 103:99, Lamont Jones sorgte auf der Gegenseite mit einem Buzzer Beater zum 102:102 für die zweite Overtime. In dieser gaben die Wölfe den Ton an, den Gastgebern gingen zusehends die Kräfte aus. Kostja Mushidi und Lamont Jones zeigten sich in der Schlussminute nervenstark an der Freiwurflinie und sorgten von dort mit sechs Treffern für die Entscheidung.

SYNTAINICS MBC: Jones (30 Punkte), Clyburn (16 Punkte, 3 Dreier, 6 Rebounds), Mushidi (16 Punkte), Breunig (14 Punkte, 7 Rebounds), Darden (12 Punkte, 5 Rebounds), Ihring (11 Punkte, 4 Assists), Bryant (8 Punkte, 8 Rebounds), Caisin (7 Punkte), Jelks (3 Punkte), Rapieque (0 Punkte).

Pokalerfolg gegen ALBA BERLIN

Mit einem 79:75 (31:30, 67:67)-Sieg nach Verlängerung zog unsere Frauenmannschaft GISA LIONS MBC am Sonntag in die 3. Runde des DBBL-Pokals ein. Zur Matchwinnerin vor 400 Zuschauern avancierte Fatou Jallow, die in der Overtime sieben der letzten acht Punkte der Löwinnen erzielte.

„Auf den Kampfgeist meiner Spielerinnen bin ich stolz, auf das Spiel nicht“, sagte Trainerin Katerina Hatzidaki hinterher. „Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen und was wir unter der Woche trainiert hatten. Aber es ist auch schön zu sehen, dass wir gegen einen starken Gegner wie ALBA einen Weg zum Sieg finden, auch wenn wir nicht gut spielen.“

Auch ohne die am Sprunggelenk verletzte Elea Gaba starteten die Löwinnen stark in die Partie und gingen bereits in der 6. Minute nach einem Korbleger von Topscorerin Uju Ugoka (18 Punkte) zum 15:4 zweistellig in Führung. Mit 18:9 endete das erste Viertel, zur Halbzeit stand es aber nur noch 31:30. Im dritten Abschnitt setzten sich die Hausherrinnen durch einen 12:0-Lauf auf 45:32 (25. Minute) ab, im gesamten vierten Viertel gelangen ihnen aber nur zehn Punkte. Die Berlinerinnen um Topscorerin Stefanie Grigoleit (21) konnten Punkt um Punkt verkürzen und vier Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit von der Freiwurflinie zum 67:67 sogar erstmals überhaupt ausgleichen.

Von diesem Rückschlag ließen sich die Löwinnen in der Verlängerung aber nicht beirren und zeigten auch ohne die ausgeschiedenen Leistungsträgerinnen Laura Schinkel, Sarah Mortensen (beide foulbedingt) und Ujo Ugoka (verletzt) Moral. ALBA ging mit 72:71 erstmals im gesamten Spiel in Führung, doch dann übernahm die junge Schwedin Fatou Jallow, die mit zwei Freiwürfen, einem Zweier und einem Dreier für die Entscheidung sorgte.

GISA LIONS MBC: Ugoka (18 Punkte), Gill (15), Schinkel (14), Jallow (9), Pana (7), Kleine-Beek (6), Kasparkova (4), Mortensen (4), Stach (2), Poyraz, Oswald, Neumann.

Die junge Schwedin Fatou Jallow übernahm Verantwortung in der Verlängerung. Foto: Volker Ballsch

Wie geht es weiter? Für die Wölfe steht nächsten Samstag um 18 Uhr das erste Heimspiel auf dem Programm. Im Pokal-Achtelfinale empfangen sie medi bayreuth in der Stadthalle Weißenfels. Der GISA LIONS MBC tritt ebenfalls vor heimischer Kulisse an: am Sonntag um 16 Uhr in der SWH.arena in seinem ersten Saisonspiel in der TOYOTA DBBL gegen den TK Hannover Luchse.

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