WNBL-Team verliert Herzschlagfinale

Das Debüt der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) in der Weiblichen U18-Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) bot Dramatik pur und endete niederschmetternd. Trotz einer Aufholjagd im letzten Viertel musste sich das Team von Trainerin Sandra Rosanke in Halle dem BBC Osnabrück denkbar unglücklich mit 55:56 (25:29) geschlagen geben.

Das WNBL-Team der MBA legte zum Saisonstart einen beherzten Auftritt hin, unterlag aber hauchdünn. Foto: MBA

Auch die anderen beiden MBA-Teams legten einen Fehlstart in die Saison hin. In der U16-Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) verlor die MBA trotz guter Ansätze beim Gruppenfavoriten Medipolis SC Jena mit 71:93 (41:50), während die U19 in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) nach einer desaströsen ersten Halbzeit eine 58:88 (24:53)-Heimniederlage gegen die Sartorius Juniors Göttingen kassierte.

U18-WNBL: Mitteldeutsche Basketball Academy – BBC Osnabrück 55:56 (25:29)

Plötzlich war der Sieg ganz nah. In einem mitreißenden letzten Viertel hatte sich die MBA bis auf einen Punkt herangekämpft. Und nachdem sie auch den letzten Angriff der Osnabrückerinnen wegverteidigt hatte, blieb noch genügend Zeit auf der Uhr, um Geschichte zu schreiben. Tatsächlich erspielten sich die Gastgeberinnen noch einen vernünftige Wurfchance, doch der Ball wollte nicht durch die Reuse fallen. Die Sirene ertönte, und die Blicke gingen zu Boden. Der erste MBA-Sieg in der WNBL muss noch ein bisschen warten.

Nach einer suboptimalen Vorbereitungszeit ohne einziges Testspiel wusste Rosanke vor dem Spiel nicht so genau, was sie von ihrer Mannschaft erwarten konnte. Was sie dann sah, gefiel der MBA-Trainerin aber durchaus: „Ich war positiv überrascht. Wir haben gut verteidigt und uns in der Offensive sehr gute Chancen herausgespielt.“ Allerdings verpasste es die MBA, die ansehnlichen Angriffe konsequent in Korberfolge umzumünzen. „Unsere Abschlussquote war einfach zu schlecht“, bemängelt Rosanke. Allein an der Freiwurflinie ließen die Gastgeberinnen neun von zwölf möglichen Punkte liegen.

In einigen Phasen mangelte es dem Team schlichtweg auch an Erfahrung. Dabei machte sich negativ bemerkbar, dass mit Nele Tauschel und Natalie Petrasch zwei WNBL-erprobte Spielerinnen verletzungsbedingt fehlten. „Wenn wir nur eine der beiden dabei gehabt hätten, hätten wir dieses Spiel gewonnen“, ist sich Rosanke sicher. Nach einem umkämpften Auftaktviertel (12:9) geriet die MBA bis zur Pause in Rückstand. Dieser wuchs bis zum Ende des dritten Viertels auf 35:42 an. Im letzten Abschnitt fielen dann endlich die Würfe, und die MBA zeigte, dass sie auf diesem Niveau bestehen kann. Zur Topscorerin des Teams avancierte Chinaza Ezeani mit 14 Punkten. Das Spiel ging zwar verloren, doch nach diesem Wochenende ist Rosanke ein bisschen zuversichtlicher als zuvor: „Ich habe viele wichtige Erkenntnisse gewonnen.“

U19-NBBL: Mitteldeutsche Basketball Academy – Sartorius Juniors Göttingen 58:88 (24:53)

Auch am Tag danach ist Yuri Dimitri immer noch aufgewühlt. „Ich bin sehr enttäuscht über die heftige Niederlage. Am meisten enttäuscht mich aber, dass wir kämpferisch nicht dagegen gehalten haben“, sagt der MBA-Trainer mit Verve in der Stimme. „Ich will nicht, dass irgendjemand denkt, dass es normal ist, zu Hause mit 30 Punkten zu verlieren.“ Seine junge Mannschaft hatte das erste Heimspiel gegen Göttingen nicht nur verloren, sie war in der ersten Halbzeit gedemütigt worden.

Die MBA begann nervös und lag schnell mit 3:11 in Rückstand. Nach einer Auszeit von Dimitri kämpften sich die Gastgeber zwar auf 10:15 heran, doch die anfangs von der Dreierlinie ungemein treffsicheren Göttinger konterten mit einem 7:0-Lauf. Während man der MBA die fehlende Spielpraxis deutlich anmerkte, traten die Gäste als harmonische Einheit auf und bauten ihre Führung bis zum 50:17 kurz vor der Pause konsequent aus. „Sie haben uns schnell aus unserer Komfortzone herausgebracht und mit ihrer Energie überwältigt“, sagt Dimitri. Dabei will er auch nicht als Ausrede gelten lassen, dass mit Andrey Bakholdin Zimmermann, Jeremie Okitasumbu und Eren Yildiz drei wichtige Spieler aufgrund eines Lizensierungsproblems fehlten.

Nach dem desaströsen Auftritt in Hälfte eins steigerte sich die MBA nach der Pause aber immerhin in allen Bereichen. Sie agierte ruhiger, fand in der Offensive vermehrt gute Lösungen und verteidigte die Dreipunktelinie besser. Dabei überzeugten vor allem jene Spieler, die in der vergangenen Saison noch in der JBBL aktiv waren. Nach einem Dreier des erst 15-jährigen Carlos Domke verkürzte die MBA auf 44:69. Göttingen blieb jedoch gelassen, nahm den Gastgebern mit einem 9:0-Lauf schnell wieder den Wind aus den Segeln und siegte auch in der Höhe verdient. Bester Werfer der MBA war Neuzugang Armin Durakovic mit 16 Zählern. „Wir werden sehr hart arbeiten, um auf ein anderes Level zu kommen“, kündigte Dimitri an. Am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) empfängt die MBA die SG Junior Löwen Braunschweig in der Dreifelderhalle der Sportschulen Halle.

Die U16 der MBA zeigte beim Auswärtsspiel in Jena gute Ansätze. In dieser Szene zog Matteo Kossira (Mitte) dynamisch zum Korb. Foto: Ewald Möhring

U16-JBBL: Medipolis SC Jena – Mitteldeutsche Basketball Academy 93:71 (50:41)

Mit einer Niederlage beim Gruppenfavoriten aus Jena startete die neuformierte U16 der MBA in die JBBL-Saison. Auch ohne Domke und Nikolay Skoryy (Fingerbruch) fanden die Gäste gut in die Partie und konnten das hohe Tempo der Thüringer anfangs mitgehen. „Ab dem zweiten Viertel hatten wir dann aber große Probleme mit der Ganzfeldpresse von Jena. Auch unsere Längennachteile wirkten sich immer stärker aus“, sagt Trainer Darren Stackhouse. Nach dem ausgeglichenen Auftaktviertel (26:26) setzten sich die Gastgeber bis zur Pause auf neun Punkte ab und führten im dritten Viertel rasch eine Vorentscheidung herbei. Vor allem beim Rebound (55:34) dominierte Jena deutlich.

Die MBA, bei der nur vier Spieler mit JBBL-Erfahrung mitwirkten, steckte jedoch zu keinem Zeitpunkt auf und entschied das letzte Viertel mit 23:20 für sich. Als bester Werfer beim Verlierer zeichnete sich Bruno Telle mit 16 Punkten aus. „Ich war mit einigen Momenten in diesem Spiel zufrieden, aber wir müssen konstanter werden“, mahnt Stackhouse. Die Ansätze stimmen den MBA-Coach zuversichtlich für das erste Heimspiel gegen die SG Junior Löwen Braunschweig, das am kommenden Sonntag (12 Uhr) in Halle steigt.

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