Zwei gute Viertel sind zwei schlechte Viertel zu viel

Am 4. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga muss der Mitteldeutsche Basketball Club mit dem 78:74 bei den Hamburg Towers seine erste Niederlage hinnehmen. Während die Hausherren sich nach ihrer deutlichen Auswärtsniederlage in Köln stark präsentierten, haderte der MBC mit seiner Leistung von jenseits der Dreierlinie und konnte sich am Samstagabend zu selten einen dauerhaften Vorteil erspielen.

Für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) hieß der Gegner am Samstagabend auf fremdem Platz Hamburg Towers. Die Hamburger mussten am vierten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga verletzungsbedingt auf die zwei Backcourt-Spieler Mario Blessing und Rene Kindzeka verzichten. Anmerken ließen sich die Basketballer von Head Coach Hamed Attarbashi ihre Schwächung aber nicht. Stattdessen starteten die Hausherren druckvoll in die Partie. Vor allem von jenseits der Dreierlinie zeigten sich die Elbestädter treffsicher, ganz anders als in den bisherigen Saisonspielen. Fünf ihrer acht Versuche fanden in den ersten zehn Spielminuten den Weg in den Korb der Wölfe, die ihrerseits zum Beginn der Begegnung zu selten zeigten, was sie in den bisherigen Spielen auszeichnete. „Wir haben heute zu schwach begonnen und es in der Defensive zu selten geschafft, unseren Korb zu verteidigen“, ärgerte sich Wölfe-Head Coach Igor Jovovic nach dem Spiel über den misslungenen Start seiner Mannschaft.

Mit seinen Wechseln am Ende des ersten Viertels, das mit 27:18 dennoch deutlich an die Hausherren ging, gelang es dem MBC-Trainer aber, dem Spiel seiner Mannschaft eine andere Richtung zu geben. Angetrieben von Achmadschah Zazai und Tyson Hinz kämpften sich die Wölfe nun in die Partie und holten sich mit einem 8:0-Lauf zum 31:29 erstmals die Führung. Doch zwei Dinge blieben an diesem Abend die Achillesferse der Wölfe: die eigene schwache Quote von der Drei-Punkt-Linie und die fehlende Konstanz im Spiel. Bis zur Halbzeit entwickelte sich nun ein spannendes Spiel, in dem sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil herausspielen konnte.

Erst im 3. Viertel waren es dann die Hausherren, auf deren Seite Shooting Guard Cornelius Adler und Center Enosch Wolf offensiv einen hervorragenden Tag erwischten, die sich bis zum Ende des Viertels mit zehn Punkten beim Stand von 60:50 absetzten konnten. Im Schlussviertel kippte die Partie dann erneut. Der MBC zeigte sich nun wie schon im 2. Viertel hellwach, setzte die Elbestädter in der Defensive unter Druck und profitierte von den Schwächen der Hausherren beim schnellen Umschalten von der Offensive in die Verteidigung. Wieder verkürzten die Wölfe den Rückstand in wenigen Minuten auf 62:59. Die Antwort der Hamburger folgte allerdings umgehend. Vier Minuten vor Ende erhöhte Towers-Point Guard Anthony Canty von der Freiwurflinie auf 69:59. Geschlagen geben wollten die Wölfe sich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Zwar musste Shooting Guard Andrew Warren nach seinem 2. unsportlichen Foul das Feld verlassen, doch Power Forward Sergio Kerusch zeigte nun, warum er in dieser Saison bisher einer der besten Spieler im Trikot der Wölfe ist. Mit einem Steal und einem krachenden Dunk trieb er seine Mitspieler und die mitgereisten Wölfe-Fans noch einmal an. Der Towers-Vorsprung schmolz nun erneut und MBC-Point Guard Marcus Hatten konnte nach einem Steal von Kerusch zwei Minuten vor Ende zum 67:70 verkürzen. „Hamburg hatte heute eine brillante Quote von der Dreipunkt-Linie. Immer wenn es knapp war, haben sie ihre Dreier getroffen“, wusste Igor Jovovic nach dem Ende des Spiels um die Probleme im Spiel seiner Mannschaft. Denn auch in dieser Drangphase der Wölfe hatten die Hausherren eine Antwort und konnten mit einem Dreier zum 73:67 den MBC auf Abstand halten. Eine Minute vor Spielende musste nach seinem 5. Foul dann auch der Deutsch-Amerikaner Kerusch runter vom Feld. Letztlich müsse man an diesem Abend einfach anerkennen, dass sein Team über das ganze Spiel zu wenig konstant war und Hamburg verdient gewonnen habe, zollte Wölfe-Trainer Jovovic nach der 78:74-Niederlage den Gastgebern Respekt für ihre Leistung.

MBC-Statistik:

Hatten (7 Pts, 8 Assists), Zazai (11 Pts), Kerusch (19 Pts, 4 Rebounds), Johnson (2 Pts), Fülle (4 Pts), Pantelic (6 Pts, 11 Rebounds, 3 Steals), Warren (7 Pts), Bennett (2 Pts), Hinz (14 Pts), Turudic (2 Pts)