Für den Mitteldeutschen Basketball Club bleibt es auch im dritten Anlauf unmöglich auswärts bei den SOBA Dragons Rhöndorf zu gewinnen. Von Beginn an fanden die Dragons leichter in die Partie und zogen nach sechs Punkten von Chris Rojik bis zur dritten Minute bereits auf 8:2 davon, zwei Minuten später zeigte die Anzeigetafel 13:6 an. Erst nach Treffern von Tomas Grepl, Lance Den Boer (3) und Lars Buss war das Spiel mit 13:13 wieder ausgeglichen. Doch auf der Gegenseite war der stark spielende Aufbauspieler der Dragons, Kelvin Parker, durch die MBC-Defense nicht zu halten und versenkte vier Punkte zum 17:13-Viertelendstand.
Auch nach der Viertelpause konnte Rhöndorf zunächst den Vorsprung bis auf 21:13 ausbauen. Erst ein 8:0-Konter der Wölfe konnte das Spiel bis zur 13. Minute abermals ausgleichen. Das Team von Uwe Sauer konnte diese Konzentration jedoch nicht länger beibehalten. Bis zum Ende der ersten Halbzeit kamen die Weißenfelser zu keinem Feldtreffer mehr, die Wurfquote sank auf 25 Prozent ab. Dies nutzten die Rheinländer zu einem 19:2-Run, der sie vorentscheidend mit 40:23 in Front brachte. Zwar trafen Sascha Leutloff und Will Chavis in der 19. und 20. Minute von der Freiwurflinie, doch weitere Treffer von Rojik und Harbut schraubten die Distanz bis auf 46:26 hoch.
Doch anstatt sich aufzugeben, kämpfte der Mitteldeutsche BC auch nach dem Seitenwechsel mit voller Kraft gegen die drohende Niederlage an. So konnte der Rückstand nach einem 9:2-Lauf bis zur 22. Minute auf 13 Punkte verringert werden (35:48). Nach einer weiteren Phase von drei Minuten (25. – 27.) in denen nur auf der Gegenseite Körbe fielen, wuchs die Dragons-Führung wieder auf 62:40 an. Beim Stand von 46:67 gingen beide Teams in das letzte Viertel.
Dort machten die Wölfe das Unmögliche fast noch möglich. Wahrscheinlich hätte niemand unter den 800 Zuschauern in der Menzenberger Sporthalle erwartet, dass sich die Partie nochmals drehen sollte. Doch im letzten Spielabschnitt gab es nur noch „Einbahnstraßen-Basketball“. Die Wölfe drehten jetzt komplett auf und verwandelten jeden Wurf. Nach sechs Zählern von Lars Buss (4) und Roderick Middleton stand es 52:67. Entscheidend war jedoch die Phase zwischen der 34. und 36. Minute, in der Will Chavis und Tomas Grepl je zwei Distanztreffer verwandeln konnten und damit auf 64:68 verkürzen konnten. Unterbrochen wurde die Aufholjagd lediglich durch die beiden einzigen Feldtreffer der Dragons. So verwandelte Kelvin Parker erst per Zweier und eine Minute später per Dreier zum 73:66. Doch Michael Buse wusste per Dreier die passende Antwort. Nach einem Freiwurf tat es ihm Aufbauspieler Rod Middleton gleich und versenkte den sechsten MBC-Dreier im vierten Spielabschnitt zum 73:73-Ausgleich, bei 61 Sekunden verbleibender Spielzeit. Rhöndorfs Matt Dlouhy vergab im Gegenzug von der Dreierlinie. Die Wölfe hatten also einen weiteren Angriff, doch der Wurf von Tomas Grepl verfehlte sein Ziel und prallte vom Ring ab, Offensivrebound durch Michael Buse. Dieser passte den Ball auf Will Chavis der erneut aus der Distanz den Erfolg suchte, doch auch dieser Wurf fand nicht das Ziel. Damit gingen beide Teams in die Verlängerung.
In der Overtime fand Rhöndorf zurück zum gewohnten Spiel und präsentierte sich abgeklärter. Zwar konnte Lars Buss in der 42. Minute die Wölfe nochmals mit 77:76 in Führung bringen, doch die Distanzwürfe fanden nicht wie im vierten Viertel den Weg in den Korb. Bis zur 43. Minute war das Spiel mit 79:80 noch offen, danach trafen nur noch Parker (3), Lange und Kovacev für Rhöndorf.
Uwe Sauer: „Wir haben erst zu spät zu unserem Spiel gefunden. Außerdem haben wir Rhöndorf bis zum letzten Viertel nie unter Kontrolle bekommen.“
An diesem Freitag kann der MBC jedoch bereits Wiedergutmachung betreiben. Dann erwarten die Wölfe mit Phoenix Hagen einen direkten Tabellennachbarn. Spielbeginn erfolgt 19:30 Uhr in der Stadthalle Weißenfels.
MBC: Chavis (22), Middleton (8), Den Boer (6), Buse (14), Diestelhorst, Buss (8), Grepl (15), Leutloff (3), Schirmer, Thompson (2), Cardenas (1).
SOBA Dragons Rhöndorf: Krzyminski (7), Parker (22), Kovacev (2), Rojik (14), Malbeck (8), Lange (6), Dlouhy (5), Woods (2), Harbut (21).