Wölfen feiern nach nervenzerreißendem Spiel 87:79-Revanche in Hagen

Am Sonntagabend gelang dem Mitteldeutschen Basketball Club in Hagen ein 87:79-Erfolg nach Verlängerung. Damit nahmen die Wölfe in einem nervenzerreißenden Spiel in der ENERVIE Arena Revanche für die Hinspielniederlage. Erfolgreichster Werfer war Richard Shields mit 21 Zählern. Radenko Pilcevic und Johnnie Gilbert wurden erstmals nach ihren Verletzungen wieder eingesetzt.

Die MBC-Fans brauchten am Sonntagabend Nerven wie Drahtseile. Das Harmsen-Team lieferte 30 Minuten lang eine gute Leistung gegen Phoenix Hagen und lag bis zur 37. Spielminute vorn. In der Verlängerung gewannen die Wölfe dann die Oberhand zurück und holten sich den sechsten Saisonerfolg. Besonders erfreulich für die Anhänger der Saalestädter war der Einsatz von Johnnie Gilbert und Radenko Pilcevic, die verletzungsbedingt in den vergangenen Wochen pausieren mussten. Überragender Mann beim MBC war diesmal Richard Shields. Er eröffnete die Partie per Dreier und schnell zogen die Gäste zum 7:0 davon. Erst nach gut drei Minuten kamen die Gastgeber zum Zug indem Mark Dorris aus der Halbdistanz abschloss. Zwei Minuten vergingen ohne Korberfolg für beide Seiten, dann vergrößerte Richard Shields das Punktekonto des MBC mit zwei Korblegern in Folge auf 11:2. Die Ballverluste beider Mannschaften häuften sich und die Feuervögel fanden nur schwer einen Rhythmus. Nach sieben gespielten Minuten war es dann endlich soweit. Radenko Pilcevic und Johnnie Gilbert kehrten nach längerer Verletzungspause endlich aufs Parkett zurück. Johnnie Gilbert versenkte auch gleich zwei Freiwürfe im Korb. Beim MBC war Richard Shields weiter tonangebend, bei den Hagenern war Mark Dorris weitestgehend für die Punkte seines Teams verantwortlich. Eine Minute vor der Viertelpause netzte dann Zygimantas Jonusas einen Dreier ein, woraufhin Richard Shields ebenfalls aus der Distanz antwortete. Mit 18:11 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Diesen starteten die Wölfe mit einem Korbleger von Velimir Radinovic. Der MBC blieb stark und zeigte sich von seiner bissigen Seite. Mitte des Viertels war das Polster des Harmsen-Teams nach einem Korbleger von Radinovic schon auf 15 Zähler angewachsen. Während die Gäste munter punkteten, kamen die Gastgeber erst nach sieben Minuten wieder zu sich, als Jonusas den 10:0-Lauf der Wölfe per Korbleger beendete. Beim Stand von 35:20 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel setzte Velimir Radinovic per Dunk das erste Ausrufezeichen der zweiten Spielhälfte. Die Wölfe gaben weiter Gas und versenkten Dreier, Korbleger und machten wichtige Punkte. Doch auch die Hagener fanden gut in die zweite Hälfte und so stand es in der 23. Spielminute schon 44:29. Die Hausherren wachten langsam auf und so war für den MBC Vorsicht geboten. Sascha Leutloff reagierte mit einem Tip-In zum 48:33 und Hagen zog eine Auszeit. Die Worte von Ingo Freyer schienen aber nicht gleich zu fruchten, denn zwei Minuten vergingen, bis Jonusas zwei Freiwürfe einlochte. Radenko Pilcevic antwortete mit einem Korbleger. Nach zwei Distanztreffern von Jonusas zum 42:52 rief Björn Harmsen sein Team zusammen. Durch einen weiteren Dreier von Zygimantas Jonusas schmolz das Punktepolster der Wölfe erstmals unter zehn Zähler. Mit 56:49 ging es in den vermeintlichen Schlussabschnitt. Hier ging es spannend weiter. Nach zwei Minuten war der MBC nur noch mit fünf Zählern vorn, als Jakob Burtschi einen Wurf vom Perimeter traf. Radenko Pilcevic sorgte per Dreier zum 63:58 kurz für ein Aufatmen. In der 36. Spielminute trieb ein Korbleger von Quentin Pryor zum 65:66 den MBC-Fans die Schweißperlen auf die Stirn und zwang Björn Harmsen zur erneuten Auszeit. Eine Minute später errang Burtschi mit zwei Bonuswürfen dann sogar die Führung für Phoenix Hagen. Richard Shields holte sich die Führung zurück und es folgten spannende Minuten. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und am Ende des Viertels stand es 71:71, nachdem Velimir Radinovic seine beiden Freiwürfe sicher verwandelte. Also ging es in die Verlängerung. Wayne Bernard eröffnete aus der Halbdistanz und obwohl Quentin Pryor gleich ausglich, zeigten sich die Wölfe in den folgenden Minuten wieder in einem besseren Licht. Mit souveränen Treffern von der Freiwurflinie holten sich die Wölfe schließlich den Sieg in einem nervenzerreißenden Spiel. Absoluter Matchwinner in dieser Phase war Sascha Leutloff, der in der Verlängerung sechs seiner 13 Punkte markierte und den Erfolg sicherte.
MBC-Coach Björn Harmsen nach dem Spiel: „Für uns war das ein sehr wichtiges Spiel. Wir wussten, dass es hier sehr schwer wird. Wir hatten einen sehr passiven Plan, damit ist Hagen zunächst nicht klar gekommen. Nach der Pause haben sie sich dann besser darauf eingestellt. Respekt vor meiner Mannschaft – sowohl dazu, dass sie sich hier abgesetzt hat als auch, dass sie am Ende an sich geglaubt hat. Ich hoffe, dass wir an diese Moral anknüpfen können. Basketballerisch haben wir allerdings zu viele Fehler gemacht.“

MBC: Dramicanin (6), Shields (21), Gilbert (6), Pilcevic (8), Leutloff (13 Pkt., 10 Reb.), Ross (6), Grünheid (2), Bernard (11), Radinovic (14), Münsinger, von Fintel.

Phoenix Hagen: Pryor (6), Bell (9), Jonusas (25), Kruel (3), Burtschi (17), Seward (2), Dorris (17), Schwarz, Gentgen, Spohr, Büchert, Terwilliger.