Wölfe wollen nach zehn Jahren den zweiten Heimsieg über Frankfurt

Am Freitag ist mit den Deutsche Bank Skyliners Frankfurt der aktuelle Tabellendritte zu Gast in der Stadthalle Weißenfels. Mit einer tief besetzten Mannschaft erreichte das Team um Trainer Murat Didin in der vergangenen Spielzeit die Play-Offs, scheiterte dort aber in der ersten Runde an Meister Oldenburg. Tipp-Off für das zweite Heimspiel der Saison erfolgt um 19:30 Uhr.

Der Hauptsponsor, die Deutsche Bank, verlängerte seinen Vertrag bis 2011, angesichts der Wirtschaftskrise wollen die Basketballer dennoch kleinere Brötchen backen. Damit einher ging der freiwillige Verzicht auf die Teilnahme im europäischen Wettbewerb EuroChallenge. Dafür investierte man in die Nachwuchsarbeit und tritt mit einem Team in der 2. Basketball Bundesliga Pro B an. Dort können Nachwuchstalente erste Erfahrungen sammeln und sich für den Einsatz in der Beko BBL profilieren.
Durch den Sparkurs gab es einen großen personellen Umbruch, acht Spieler verließen die Mannschaft. Unter ihnen war auch Nationalspieler Konrad Wysocki, den man eigentlich zu einer neuen Identifikationsfigur in Frankfurt machen wollte. Stattdessen folgte Wysocki dem Ruf des Geldes und wechselte zum polnischen Erstligisten Turow Zgorzelec. Trotz allem konnte Leistungsträger Derrick Allen gehalten werden. Der 29-jährige Power Forward war mit 13,0 Zählern in der Vorsaison der Leistungsträger der Mannschaft und setzt dies momentan mit 18,8 Punkten und 7,5 Rebounds pro Spiel fort. Ein weiterer wichtiger Baustein im Team ist Kapitän Pascal Roller. Der mittlerweile 32-jährige Point Guard geht in seine elfte Saison für die Skyliners und ist die Identifikationsfigur des Frankfurter Basketballs schlechthin. Zudem kann Roller auf eine zehnjährige Karriere mit der Nationalmannschaft blicken, die er 2008 nach den Olympischen Spielen getreu nach dem Motto „Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören“, beendete. Statt der EM-Teilnahme gab es im Sommer für ihn und seine Familie einen ausgedehnten Urlaub. Auf mehr Spielzeit hofft indes Dominik Bahiense de Mello. Der Deutsch-Brasilianer wurde 2008/09 lediglich mit rund zehn Minuten Einsatzzeit bedacht. Neben dem Profisport absolviert der 24-Jährige ein BWL-Studium an der Frankfurt School of Finance. Trotz des Umbruchs hat Frankfurt ein athletisches Team, mit dem sie die Play-Offs erreichen wollen. Drei neue US-Amerikaner verstärken dafür die Mannschaft. Seth Doliboa, Grayson Moyer und Qarraan Calhoun schnuppern das erste Mal Luft im deutschen Oberhaus. Guard Quantez Robertson wurde mit einem Vertrag bis Dezember ausgestattet, hat aber eine Option auf Verlängerung bis zum Saisonende. Unter den Körben konnte mit Marius Nolte von den Paderborn Baskets ein deutscher Akteur gewonnen werden. Mit Filmore Beck und Fabian Franke kamen zwei junge Talente, die hauptsächlich das Pro-B-Team unterstützen sollen.
Der Saisonstart des Traditionsteams war eher durchwachsen. Mit drei Niederlagen (Trier, Oldenburg, Bonn) und drei Siegen gegen Gießen, Tübingen und Ulm ist noch einiges bei den Skyliners noch Luft nach oben. Am dritten Spieltag hätten die Hessen fast Meister Oldenburg ins Wanken gebracht, verloren dann aber knapp mit 81:83. In vier Partien war Derrick Allen dabei bester Werfer. Am vergangenen Wochenende setzte es eine Heimniederlage gegen die Telekom Baskets Bonn mit 67:74.
Die Wölfe sind gewarnt vor den starken Skyliners und entsprechend vorsichtig geht auch MBC-Coach Harmsen in das Spiel: „Gegen Frankfurt erwartet natürlich niemand einen Sieg von uns. Die Skyliners sind ein ganz anderes Kaliber als zuletzt Ulm und Hagen, sodass wir natürlich in der Außenseiterrolle sind.“ In dieser waren die Wölfe gegen die Frankfurter in ihrer BBL-Geschichte schon immer. Bei einer Bilanz von 4:9-Siegen, konnte der MBC überhaupt erst einmal in eigener Halle gewinnen. So gab es den einzigen Heimsieg vor zehn Jahren, am 5. November 1999, mit 90:89 in der Sporthalle Weißenfels-West. Nur der Frankfurter Pascal Roller war damals schon dabei, kam jedoch in 14 Minuten nur auf einen Ballgewinn und keinen Punkt.

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