Wölfe wollen Eisbären zähmen – Dienstag auswärts in Bremerhaven

Am Dienstagabend tritt der Mitteldeutsche Basketball Club bei den Eisbären Bremerhaven zum nächsten Pflichtspiel an. Bei den Nordlichtern will das Harmsen-Team nach der herben 71:95-Niederlage gegen Göttingen vom Samstag zurück in die Erfolgsspur. Tipp-Off erfolgt um 19.30 Uhr in der Stadthalle Bremerhaven.

Als sportlicher Absteiger 2008/09 verdanken es die Eisbären Bremerhaven den Köln 99ers, die durch ihren Verzicht an der Teilnahme des Spielbetriebs eine zweite Wildcard ermöglichten. Diese ging dann an die Nordlichter, denen ansonsten der Start in der Pro A gedroht hätte. Im Sommer fand daraufhin eine Runderneuerung des Teams statt. Von den Paderborn Baskets wurde Headcoach Doug Spreadley geholt, der Co-Trainer Stephan Völkel gleich mit in die Weserstadt brachte. Beide hatten die Paderborner Mannschaft in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in die Play-Offs geführt und damit den größten Vereinserfolg gefeiert. Nach zwölf Jahren als Spieler und Trainer in Paderborn stellte sich der sympathische Deutsch-Amerikaner Spradley vor neue Aufgaben. Außerdem brachte der Headcoach und frühere Weißenfels-Star mit Steven Esterkamp einen Leistungsträger seines alten Teams mit an die Nordseeküste. Leider schlug bei dem Scharfschützen Esterkamp das Verletzungspech zu. Nach einem Einriss im linken Innenmeniskus und einem Ödem im Oberschenkelknochen fällt der Forward bis Jahresende aus. Für ihn wurde Torrell Martin nachverpflichtet, der zuletzt im griechischen Oberhaus auf Korbjagd ging. Den Transfer-Coup des Sommers landeten die Eisbären mit der Verpflichtung des kleinen Kraftpakets Jeff Gibbs. Nach drei Jahren als Publikumsliebling in Ulm erhoffte sich der 1,88 m kleine Power Forward eigentlich einen Vertrag im europäischen Ausland, doch das Interesse der Clubs entsprach nicht seinen Erwartungen. In den vergangenen drei Jahren war Gibbs bester Rebounder und einer der effektivsten Spieler der Liga. Mit 13,3 Punkten und 8,3 Rebounds beweist „Mr. Incredible“ wieder eindrucksvoll, dass Größe im Basketball nicht zwingend eine Rolle spielen muss. Unterm Korb wird Gibbs von den beiden US-Boys Kevin Lyde und Bryan Lucas unterstützt. Lucas spielte zwei Jahre zusammen mit dem Reboundwunder in Ulm; Lyde entging im Sommer nur knapp einem NBA-Engagement. Topscorer des Teams ist Rodney Buford mit 17,4 Zählern pro Spiel. Der US-Amerikaner kam mit jeder Menge NBA-Erfahrung nach Bremerhaven. 254 Einsätze für NBA-Mannschaften wie Miami Heat, Philadelphia 76ers oder die New Jersey Nets kann der Shooting Guard vorweisen. Mit Panathinaikos Athen und Maccabi Tel Aviv stand er zudem bei absoluten Top-Clubs unter Vertrag. Nicht nur die Wild-Card haben die Nordlichter den Köln 99ers zu verdanken, auch Nationalspieler Philipp Schwethelm kam aus der Domstadt an die Küste. In elf Minuten auf dem Parkett liefert der Jungspund durchschnittlich 4,5 Zähler und angelt sich 2,1 Korbabpraller. Durch die Verstärkungen werden die Eisbären Bremerhaven als heißer Play-Off-Tipp gehandelt.
Die bisherige Bilanz ist allerdings durchwachsen. Bei zehn Partien setzte es fünf Niederlagen und ebenso viele Siege konnten die Eisbären einfahren. Am vergangenen Freitag mussten sich die Nordlichter deutlich mit 57:74 gegen die Brose Baskets Bamberg geschlagen geben. Somit wollen beide Mannschaften am Dienstag eine Wiedergutmachung bei ihren Fans erspielen und erfolgreich vom Parkett gehen.

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