Der Ligakonkurrent aus Björn Harmsens Heimatstadt Göttingen war für die Wölfe am Samstagabend einfach eine Nummer zu groß. 2500 Zuschauer waren in die Stadthalle Weißenfels gekommen, darunter rund 80 Anhänger der Veilchen. Letztere hatten am Spielende das erste Mal in dieser Saison die Gelegenheit, auch auswärts zu jubeln. Im ersten Viertel waren die Rollen aber noch nicht so klar verteilt. Als Ivan Elliott per Dreier die ersten Punkte für sein Team machte, war das Spieltempo bereits extrem hoch. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und begegneten sich absolut auf Augenhöhe. Zunächst wechselten die Führungen häufig, bis sich die Göttinger durch einen Distanztreffer von Robert Kulawick das erste Mal absetzen konnten. Mit 26:34 ging es in den zweiten Spielabschnitt.
Nach einem 7:0-Lauf hatten sich die Gäste ein komfortables Polster von 17 Punkten geschaffen. Die Wölfe waren zu unkonzentriert. In der 17. Spielminute bekam Radenko Pilcevic, der nach seinem Nasenbruch mit Gesichtsmaske auflief, das dritte Foul gepfiffen. Daraufhin machte er eine abwinkende Handbewegung, wofür er sofort Foul Nummer vier, ein Technisches, angelastet bekam und vorerst auf der Bank pausieren musste. 42:60 zeigte die Anzeigetafel dann nach der ersten Spielhälfte.
Zurück aus der Halbzeitpause war es erneut Elliott, der einen Dreier versenkte. Doch die erhoffte Steigerung wollte sich einfach nicht einstellen. Die Beko BBL-Aufsteiger liefen indes einem 20-Punkte-Rückstand hinterher und produzierten dumme Ballverluste. Die Niedersachsen hingegen verwandelten nahezu alle Wurfversuche. In der 26. Spielminute regte Björn Harmsen sich so auf, dass der Trainer dafür ein Technisches Foul gepfiffen bekam. Beim Stand von 58:80 ging es ins Schlussviertel. Hier verkürzt Bernard mittels Distanztreffer den Rückstand erstmals wieder auf weniger als 20 Zähler. Dieser Zustand hielt drei Minuten an, bis Robert Kulawick per Halbdistanztreffer abschloss und die Göttinger wieder auf 86:65 davon zogen. Kurz vor Spielende netzte Giorgi Gamqrelidze noch einen Wurf vom Perimeter ein.
„Wir haben uns heute präsentiert, als hätten wir das erste Mal gegen Göttingen gespielt. Wir wirkten völlig überrascht und haben sehr dumme Fehler gemacht. Wir haben das gesamte Spiel über keinen Rhythmus gefunden und auch die offenen Würfe sind nicht reingegangen. Vieles, auf das wir uns im Vorfeld vorbereitet haben, wurde von uns einfach nicht umgesetzt. Das Spiel war sehr frustrierend, aber mit Blick auf unser Spiel am Dienstag hoffentlich auch lehrreich“, resümiert Björn Harmsen nach dem Spiel.
MBC: Gamqrelidze (7), Gilbert (2), Dagunduro (9), Kashirov (7), Khartchenkov (15), Pilcevic (2), Leutloff (2), Grünheid (7), Stucki (3), Bernard (9), Elliott (8).
MEG Göttingen: Kulawick (9), McNaughton (8), Rochestie (23 Pkt., 5/5 Dreier), Little (12), Jacobson (14), Frazier (5), Boone (7), Anderson (2), Oliver (15).