Vor einer sehr bescheidenen Kulisse und bei klirrender Kälte in der Georg-Sehring-Halle erzielte Point Guard Will Chavis von der Freiwurflinie die ersten Punkte zur 2:0-Führung. Neun Sekunden vor dem Ende des Startviertels traf Frieder Diestelhorst von der Linie zum 24:18. Doch mit der Sirene versenkte Langens Kyle Jeffers einen Ball aus der Halbdistanz zum 24:20. In dieser Phase hatten beide Teams sehr mit der harten Linie der Schiedsrichter zu kämpfen, die bereits in den ersten zehn Minuten 19 Fouls verteilten.
Im zweiten Abschnitt kamen die Hessen durch zwei Zähler des Ex-Quakenbrückers Henrik Feist bis auf 27:24 heran (13. Minute), doch die Wölfe behielten in dieser schwierigen Phase die Nerven und starteten ihrerseits einen kleinen Zwischenspurt. Acht Punkte in Folge ließen den Vorsprung auf 35:24 anwachsen und damit überschritten die Mitteldeutschen auch zum ersten Mal die Grenze von mehr als zehn Zählern Abstand (15. Minute). In diesem Tempo sollte es bis zur Pause allerdings nicht weitergehen. Die Hausherren ließen sich nicht abschütteln, besannen sich auf die eigenen Stärken und stellten den Kontakt wieder her. Neuzugang Brandon Chappell, der erst das zweite Mal für die Hessen auf dem Parkett stand, traf aus der Distanz zum 37:35. 53 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit war der TVL plötzlich wieder in Schlagdistanz. Robert Cardenas und Gregory Burks war es zu verdanken, dass noch ein Polster von fünf Punkten mit in die Kabine genommen werden konnte (42:37). Doch gerade der Distanztreffer von Gregory Burks ließ den mitgereisten MBC-Fans den Atem stocken. Nach verwandeltem Dreier landete der Guard auf dem Fuß seines Verteidigers und sank schmerzverzerrt zu Boden und musste in der gesamten Halbzeitpause behandelt werden. „Unser großer Dank gilt hier erneut unserem Physiotherapeuten Jens Neumann. Wie so oft hat er das Unmögliche möglich gemacht, nach der Verletzung von Greg hätte man nicht mit einem weiteren Einsatz in Langen rechnen können. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig eine starke medizinischen Abteilung für den Erfolg des Clubs ist“, so MBC-Geschäftsführer Martin Geissler.
Die Halbzeitansprache von Chefcoach Björn Harmsen schien dann nach dem Seitenwechsel gefruchtet zu haben. Die Wölfe erwischten den deutlich besseren Start und setzten sich schnell bis auf 49:37 ab. In dieser Phase nutzte der MBC seine tiefe Bank exzellent. Erst nach knapp drei Minuten trafen die Langener selbst wieder den Korb. Gefährlich nahe sollte die Truppe von Trainer Fabian Villmeter aber bis zum Ende der Begegnung nicht mehr herankommen.
Ins Schlussviertel ging es beim Stand von 70:56. Auch in den letzten zehn Minuten spielte der neue Tabellenzweite souverän auf und ließ sich von den Aktionen der Hessen nicht mehr beeindrucken. Small Forward Sascha Leutloff ließ den Vorsprung der Wölfe in der 34. Spielminute das erste Mal über 20 Punkte zum 79:58 anwachsen. So spielte der MBC schließlich sicher zu Ende und siegte am Ende verdient. Für die letzten Zähler der Partie sorgte Power Forward Johnnie Gilbert. Er traf zwei Mal von der Freiwurflinie zum 96:71-Endstand.
MBC-Headcoach Björn Harmsen zeigte sich zufrieden über das Spiel: „Alle meine Spieler haben heute genau das umgesetzt was ich erwartet habe. Das war die richtige Antwort nach zwei Niederlagen in Folge und nach der MBC-Niederlage in Langen im letzten Jahr. Wir haben gezeigt, dass auch die Spieler von der Bank wie Starting-5-Spieler spielen können.“
MBC: Chavis (16), Gilbert (9 Pkt., 10 Reb.), Burks (12), Diestelhorst (12), Schmidt (9), Leutloff (12), Ides (12 Pkt., 8 Reb.), Grübler (1), Bernard (3), Cardenas (10 Pkt., 7 Reb.).
TV Langen: Feist (4), S. Barth (12), Chappell (15), Spoden (5), Benzing (14), McCulloch (4), Jeffers (8), Karaman (9).