Bremen, Sonntagabend 18.37 Uhr: Die mitgereisten Fans des Mitteldeutschen Basketball Clubs hielten den Atem an. Die Anzeigetafel in der Sporthalle der SG Oslebshausen zeigte vier verbleibende Sekunden auf der Uhr und der Bremer Christopher Thompson warf gerade von jenseits der Dreipunktlinie…doch der Ball verfehlte sein Ziel. Die MBC-Fans brachen in Jubel aus, denn die Wölfe hatten gerade 84:81 gegen die Bremen Roosters gewonnen und somit die Tabellenführung verteidigt.
Mehr als zwei Stunden vorher rechnete niemand mit einem solchen Overtime-Krimi. Martin Ides sicherte die ersten Punkte für die Wölfe und die Mannschaft fand gut in die Partie. In der 13. Spielminute erzielte Acha Njei per Halbdistanzwurf den 19:19-Ausgleich. Nach einem Freiwurf durch Njei und einen Nahdistanztreffer von Jordan Sabourin setzen sich die Bremer sogar mit drei Zählern ab. Nun eröffneten die Wölfe ein wahres Distanzfeuerwerk: Frieder Diestelhorst punktete zwei Mal in Folge für drei und auch Jorge Schmidt und Teamkapitän Chavis trafen von jenseits der 6,25-m-Linie. Doch die Hähne blieben beharrlich dran. Der Däne Jens Hakanowitz brachte die Roosters zur Halbzeitpause mit zwei Punkten zum 38:36 in Führung.
Zurück aus der Kabine fanden die Wölfe nicht optimal in die Partie. Über sechs Minuten waren die Nordlichter immer eine Nasenlänge voraus, bis Martin Ides per Korbleger den 51:51-Ausgleich schaffte. Nach einem And One, einem Nahdistanzwurf mit anschließendem Freiwurf, von Gregory Burks und einem Korbleger von Johnnie Gilbert ging es mit einem Drei-Punkte-Polster in das vermeintliche Schlussviertel. Hier konnten Lars Grübler sogar per Korbleger zum 66:59 ausbauen und die Gäste sicherten den Vorsprung bis zur 40. Spielminute. Josh Mueller brachte die Hansestädter per Distanzwurf wieder auf Armlänge heran und glich schließlich neun Sekunden vor Schluss zum 73:73 aus und zwang die Mitteldeutschen damit in die Verlängerung. Nun hieß es für die Wölfe, den längeren Atem zu behalten, denn auch in der Overtime blieb es spannend. Nachdem sich der MBC erneut absetzen konnte, kamen die Bremer bis auf drei Punkte heran. Der letzte Distanzwurfversuch von Christopher Thompson ließ die Wölfe-Fans nochmals zittern. „Am Ende haben wir die stärkeren Nerven gezeigt und sind ruhig geblieben. So konnten wir den Sieg einfahren“, sagte Trainer Björn Harmsen glücklich nach dem Spiel.
MBC: Chavis (14), Gilbert (10 Pkt., 11 Reb.), Burks (15), Diestelhorst (6 Pkt. 2/2 Dreier), Schmidt (6), Leutloff (8), Ides (11), Grübler (7), Bernard (7).
Bremen Roosters: Freymond (4), Hakanowitz (2), Weddle (11), Njei (12), Thompson (15), Sabourin (11), Mueller (26).