Der Mitteldeutsche Basketball Club bleibt das Maß aller Dinge in der 2. Basketball Bundesliga Pro A. Mit einem 97:80 fiel der Sieg der Wölfe am Anfang im Spitzenduell gegen den Tabellenzweiten am Ende sogar sehr deutlich aus. Dabei waren die Vorzeichen in der Woche eher nicht so positiv aussahen: Center Chris Oakes kehrte am Dienstag aufgrund eines familiären Notfalls in die USA zurück. Ob er in der Saison wieder das Team verstärken kann, ist noch offen. „Wir haben vollstes Verständnis für Chris´ Rückkehr und stehen hinter ihm. Er soll sich die Zeit nehmen, die er benötigt und wir werden ihn mit offenen Armen empfangen“, so MBC-Geschäftsführer Martin Geissler über den kurzfristigen Abgang des US-Boys. Durch dieses unvorhergesehene Ereignis mussten die Wölfe mit einem auf neun Spieler dezimierten Kader nach Kirchheim reisen. Gerade angesichts dieser Tatsache stand das Team zusammen und kompensierte die personellen Lücken.
Mit einem 7:0-Lauf, eröffnet von Steve Wachalski, starteten die Sachsen-Anhalter in das Spitzenspiel. Erst nach dreieinhalb Minuten kamen auch die Hausherren in Tritt, als Sebastian Adeberg den Ball per Korbleger unterbrachte. Bis zur achten Minute konnten die Wölfe ihren komfortablen Vorsprung verteidigen, bis die Knights sich allmählich heran kämpften. Vor allem Small Forward Sebastian Adeberg bereitete den Mitteldeutschen Probleme und er war es auch, der die Ritter zwei Minuten vor Viertelende per Freiwurf zum 16:18 ran brachte. Dem MBC gelang es aber sich u.a. durch einen Dreier von Hördur Vilhjalmsson auf 25:20 abzusetzen. Der zweite Spielabschnitt begann mit Punkten des stark aufspielenden Phillipp Heyden, in der Folge entwickelte sich ein enges und spannendes Spiel. Gleich zweimal kamen die VfL Knights den Wölfen gefährlich nahe, Darius Hargrove, Arizona Reid und Phillipp Heyden verbuchten aber wichtige Punkte und brachten die Saalestädter damit wieder in ruhigeres Fahrwasser. Zur Halbzeitpause zeigte die Anzeigetafel der mit 1200 Zuschauern gefüllten Kirchheimer Heimstädte 50:45 für den MBC an.
Nach dem Seitenwechsel kamen wieder die Wölfe besser ins Spiel und mit zwei Punkten von Marcus Smallwood startete die zweite Hälfte. Erneut dauerte es über drei Minuten, bis die Gastgeber zum ersten Korb kamen, diesmal verbuchte Devin Uskoski einen Korbleger. Mitte des Viertels entwickelte sich eine foulintensive Spielphase, in der die Kirchheimer den fast zweistelligen Vorsprung der Wölfe wieder schmelzen ließen. Beim MBC häuften sich Ballverluste und Fehlwürfe, Silvano Poropat versuchte dies mit einer Auszeit zu stoppen. Dies gelang nicht und so holte Radivoj Tomasevic 46 Sekunden vor Viertelende mit zwei Bonuswürfen die erste Führung für die Knights. Diese währte nur wenige Sekunden, mit 66:65 ging es in den Schlussabschnitt. Dort ging es spannend weiter, ein Dreier von Malte Schwarz in der 34. Minute zum 73:70 setzte dem aber ein Ende und ab da lief es rund für die Mitteldeutschen. Die Poropat-Schützlinge trafen aus der Distanz und legten nach einer Kirchheimer Auszeit bei noch fünf Minuten auf der Uhr erst richtig los. Mit einem 10:0-Lauf setzten die Wölfe ein Ausrufezeichen und bildete den Schlüssel zum Sieg. Zum Spielende brachte MBC-Hüne Heyden noch einen Korbleger zum 97:80 unter. Damit stehen die Wölfe souverän auf dem ersten Tabellenplatz und haben mindestens zwei Niederlagen weniger als alle anderen Teams.
Silvano Poropat war sichtlich stolz auf sein Team nach dem Spiel: „Es war ein sehr intensives Spiel, in dem wir immer vorne waren und uns nie absetzen konnten. Kirchheim hat hervorragend gekämpft. In der entscheidenden Phase haben wir super gespielt und gute Würfe herausgespielt. Wir sind die verdienten Sieger des Spiels.“
MBC: Smallwood (11), Schwarz (8), Hargrove (7), Vilhjalmsson (6), Holcomb Faye (10), Leutloff (12), Heyden (17), Wachalski (4), Reid (22).
VfL Kirchheim Knights: Smith (7), Tomasevic (17), Bekteshi (2), Schneider (8), Maier (1), Adeberg (17), Uskoski (13), Menck (9), Brooks (6).