Wölfe verpassen die Sensation

Auch am 7. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga hat es für den Mitteldeutschen BC nicht zum ersten Saisonsieg gereicht: Gegen Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg mussten sich die Wölfe mit 87:93 (50:44) geschlagen geben. Entscheidend vor 2200 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels war ein Einbruch in den letzten 15 Spielminuten, als sie eine 66:49-Führung verspielten. Stärkster Akteur war TaShawn Thomas, dem mit 20 Punkten und 10 Rebounds einmal mehr ein sogenanntes Double-Double gelang.

„Wenn eine Mannschaft über 40 Minuten sechs Punkte mehr macht, hat sie auch verdient gewonnen“, analysierte MBC-Trainer Silvano Poropat nach dem Spiel. „Ich bin über einige Sachen sehr stolz: In erster Linie bin ich sehr stolz über das Publikum. Es ist fantastisch wie die Fans uns unterstützt haben. Dafür möchte ich mich bedanken. Ich bin mindestens genauso stolz darüber, was die Jungs leisten, wie sie nach so vielen Niederlagen ins Spiel gehen und wie sie kämpfen. Wenn es am Ende nicht reicht, muss ich mit mir ins Gericht gehen und die Verantwortung dafür übernehmen. Das werde ich auch tun. Ich denke die Mannschaft hat heute ein besseren Coach verdient als Silvano Poropat es heute war.“

Positiv hervorzuheben ist aus MBC-Sicht die Leistung von Robert Zinn, der erstmals in einem Bundesliga-Spiel in der Startformation stand. Der 20-Jährige würdigte das Vertrauen mit einer Karrierebestleistung in der Beko BBL von elf Punkten.

Zum Spielverlauf: Die Wölfe noch ohne Neuverpflichtung Marcus Hatten (im Aufbautraining), dafür erstmals mit Sören Fritze im Kader. Neben Robert Zinn bildeten Frantz Massenat, Stephan Haukohl, TaShawn Thomas und Chris Otule die Startformation. Nach 18 Sekunden eröffnete der Youngster mit einem Korbleger auch den Punktereigen. Bis zum 21:14 (8. Minute) spielten die Wölfe wie aus einem Guss: stark in der Verteidigung und selbstbewusst im Angriff. Doch dann legten die Gäste einen 9:0-Lauf zum 21:23 aufs Parkett. Frantz Massenat sorgte mit zwei Freiwürfen für den 23:23-Zwischenstand nach dem ersten Viertel.

Im zweiten Abschnitt spielten sich die Hausherren eine 36:31-Führung (15.) heraus. Doch wieder konterte Oldenburg mit einem 7:0-Lauf zum 36:38. Allen voran Lance Jeter sorgte mit einer starken Phase, in der ihm acht Punkte (darunter zwei Dreier) gelangen, für die 50:44-Pausenführung. Während die Wölfe mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugten (sechs Spieler hatten sechs oder mehr Punkte), stach bei den Oldenburgern Rickey Paulding – bereits 17 Punkte zur Pause – hervor.

Auch in die zweite Halbzeit erwischten die Wölfe den besseren Start. Nach einem Drei-Punkt-Spiel von TaShawn Thomas war der Vorsprung erstmals zweistellig (57:47), nach einem Korbleger von Chris Otule betrug er in der 25. Minute sogar 17 Punkte (66:49). Doch dann brach das Unheil über die Mannschaft von Silvano Poropat herein: Vier Minuten blieb sein Team ohne Korberfolg, Oldenburg kam mit einem 10:0-Lauf auf 59:66 heran. Erst Lance Jeter beendete die Durststrecke von der Freiwurflinie. Mit einer 68:63-Führung ging es in den Schlussabschnitt.

In diesem spielten die Gäste dann ihr ganzes Können aus: Brian Qvale gelang der Ausgleich zum 69:69, Philipp Schwethelm drehte die Partie mit acht Punkten in Folge, darunter zwei Dreiern, zum 79:71 nahezu im Alleingang (35.). Die Wölfe gaben jedoch nicht auf. Lance Jeter brachte sein Team mit fünf Punkten in Folge 33 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 87:89 heran, für die Wende reichte es jedoch nicht mehr. Chris Kramer und Topscorer Vaughn Duggins (insgesamt 21 Punkte) brachten den Sieg von der Freiwurflinie ins Ziel.

MBC: Thomas (20 Punkte, 10 Rebounds), Jeter (15 Punkte, 6 Assists), Otule (15), Massenat (14 Punkte, 6 Assists), Zinn (11), Haukohl (8), Maier (2), Johnson (2), Bundovic (0), Touray, Fritze.