Wölfe verlieren lange ausgeglichenes Spiel in Würzburg am Ende mit 60:76

Der Mitteldeutsche Basketball Club musste am Mittwochabend die erste Schlappe in dieser Saison gegen die s.Oliver Baskets aus Würzburg hinnehmen. Nach einer umkämpften Partie, die sich lange Zeit auf Augenhöhe befand, stellten sich die Wölfe zu Beginn des Schlussabschnitts selbst ein Bein und mussten den Heimweg mit einer 60:76 (34:35)-Niederlage antreten. Steve Wachalski überzeugte mit 14 Punkten.

Am Mittwochabend war alles drin für den Mitteldeutschen Basketball Club. Im Spiel gegen die s.Oliver Baskets hielten sie bis zum Ende des dritten Viertels mit, eine Schwächephase zu Beginn des Schlussabschnitts nahm den Wölfen die Siegchancen. Ein gutes Spiel legte Steve Wachalski hin, der mit 14 Zählern Topscorer seines Teams wurde. Los ging es mit einem Korbleger von Kelly Beidler. Das sollten für sieben Minuten die letzten Punkte der Mitteldeutschen bleiben, denn die Würzburger legten, getrieben von Jimmy McKinney, einen 14:0-Lauf hin und spurteten davon. Der Shooting Guard der Unterfranken lieferte allein zwölf Zähler und auch eine Auszeit des MBC-Cheftrainers Silvano Poropat konnte ihn nicht stoppen. Erst knapp drei Minuten vor Viertelende beendete Kapitän Sascha Leutloff die Durststrecke mit zwei Bonuswürfen. Kleine Fehler wie Ballverluste der Mitteldeutschen wurden direkt bestraft. Devin Uskoski erlöste die Wölfe schließlich aus der Distanz und Malte Schwarz verkürzte per Buzzer-Dreier auf 10:17. Osvaldo Jeanty eröffnete das zweite Viertel und die Sachsen-Anhalter machten weiter mit der Aufholjagd. Erneute Treffer jenseits des Perimeters von Schwarz und Uskoski brachten ihr Team auf 20:25 heran. Fouls und Ballverluste auf beiden Seiten durchzogen das Spiel wie ein roter Faden. Auf MBC-Seite wurden die Ballverluste meist gleich durch die Unterfranken bestraft. So setzten sich die Würzburger wieder etwas ab, Steve Wachalski hatte aus der Distanz aber die passende Antwort parat. Immer näher rückten die Wölfe und ließen den Rückstand rapide schmelzen. Kelly Beidler war es schließlich per Korbleger kurz vor der Pause, der die Saalestädter nach vorn brachte. Headcoach Marcel Schröder tobte und handelte sich damit ein Technisches Foul ein. Und auch Hördur Vilhjalmsson kassierte wenige Sekunden später ein Technisches, mittels der drei Bonuswürfe holte John Little die knappe Führung für die Hausherren zurück. Mit 34:35 aus MBC-Sicht ging es in die Kabine.
Zurück auf dem Parkett waren es zunächst wieder die Hausherren, die den Ton angaben. Doch die Wölfe blieben den s.Oliver Baskets dicht auf den Fersen, vor allem ein weiterer Dreier von Steve Wachalski in Kombination mit einem Korbleger von Chad Timberlake glich die Partie wieder aus. Wie die Würzburger auch vorlegten, die Mitteldeutschen klebten an ihnen ohne sich wirklich abwimmeln zu lassen. Plötzlich war es der MBC, der agierte und die Schröder-Schützlinge reagierten nur. Kurz vor dem Buzzer gelang Lamont McIntosh allerdings aus der Distanz der 51:51-Ausgleich. Auf Augenhöhe startete also das Schlussviertel, jedoch verloren die Saalestädter hier ihren Rhythmus und stellten sich damit selbst das Bein. Die Gastgeber legten innerhalb von drei Minuten einen 9:0-Lauf hin, von denen sich die Gäste nicht wieder erholten. Djordje Pantelic beendete den Lauf an der Freiwurflinie, war jedoch nervös und netzte nur einen Bonuswurf ein. Auch wenn die Wölfe langsam loslegten, immer konterten die s.Oliver Baskets. Zwar wurden sie gen Ende hin etwas schludrig doch der MBC brachte den Ball nicht im Korb unter und so spurteten die Hausherren wieder davon. Trotz dass Marcel Schröder in der letzten Minute mit einem weiteren Technischen Trainerfoul die Halle verlassen musste, konnten die Mitteldeutschen nicht verhindern, den direkten Vergleich abzugeben. Ein Block von Dwayne Anderson an Steve Wachalski beim letzten Dreierversuch machte weitere Ergebniskosmetik unmöglich.
„Glückwunsch an Marcel Schröder und seine Mannschaft, sie waren am Ende die verdienten Sieger des Spiels. Es war eine elektrisierende Atmosphäre in der Halle, man hat gespürt, dass hier alle unbedingt das Spiel mit allem, was sie hatten, gewinnen wollten. So etwas haben wir in dieser Saison noch nicht erlebt, das war eine gute Erfahrung für uns und wird uns für die Zukunft weiterhelfen. Würzburg hat das Spiel in den ersten fünf Minuten durch seine Aggressivität gewonnen. Entscheidend war, dass Würzburg nach unseren 18 Ballverlusten fast jedes Mal durch Korbleger oder Freiwürfe Punkte gemacht hat, während wir bei ihren 22 Ballverlusten nur selten erfolgreich waren. Sie haben uns mit ihrer Aggressivität taktisch vor Probleme gestellt, wir sie mit unserem Pressing aber auch. Aber sie haben in vielen Situationen einfach besser umgeschaltet als wir und damit auch verdient gewonnen“, so Silvano Poropat auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

MBC: Beidler (7 Pkt., 7 Reb.), Schwarz (6), Jeanty (5 Pkt., 5 Assists), Pantelic (3), Leutloff (5), Heyden (3), Wachalski (14), Timberlake (9), Uskoski (8), Vilhjalmsson, Lange.

s.Oliver Baskets: Lenzly (3), McIntosh (10), Stuckey (8), Little (12), McNaughton (3), McKinney (16), Boone (10), Anderson (14), King, Kleber, Henneberger, Clay.