Wölfe verlieren in letzter Sekunde mit 56:58 gegen Meister Bamberg

Gegen den amtierenden Triple-Meister aus Bamberg schlug sich der Mitteldeutsche Basketball Club am Samstagabend mehr als achtbar. Die Wölfe schrammten knapp an der Sensation vorbei und unterlagen in der letzten Sekunde mit 56:58. Dorde Pantelic war mit zwölf Zählern und acht Rebounds erfolgreichster Werfer beim MBC, dicht gefolgt von Devin Uskoski (11 Pkt.) und Kelly Beidler (10).

Wenn der amtierende Deutsche Meister im Basketball sich in der Stadthalle Weißenfels die Ehre gibt, dann steht der Wolfsbau Kopf. So geschehen am Samstagabend. 2780 Zuschauer, darunter etwa 80 mitgereiste Gästefans, kamen in der Weißenfelser Halle zusammen und durchlebten wieder einmal große Emotionen im Spiel. Trotz zwischenzeitlichem 15-Punkte-Rückstand ließen die Wölfe nicht locker und am Ende verhinderte eine schwache Dreierquote den Sieg in letzter Sekunde. Der Start in die Partie verlief aus MBC-Sicht recht erfolgreich: Serbe Dorde Pantelic blockte Nationalmannschaftscenter Maik Zirbes, Kelly Beidler netzte die ersten Punkte ein. Zirbes eröffnete für die Gäste von der Freiwurflinie, war aber nur mit einem Treffer erfolgreich. Steve Wachalski handelte sich innerhalb weniger Sekunden zwei Fouls ein und für ihn sollte es im Spielverlauf auch nicht besser werden. Dorde Pantelic verwandelte zur Viertelmitte einen Korbleger zum 6:2, erst nach einer Auszeit kam das Fleming-Team auf Touren. Casey Jacobsen reagierte mit einem Distanztreffer, Teddy Gipson holte sogar nach acht gespielten Minuten die erste Führung für die Franken. Dann ging beim MBC plötzlich nichts mehr, fünf Minuten lang fiel kein Korb für die Saalestädter, bis Osvaldo Jeanty kurz vor dem Viertelbuzzer per Dreier zum 9:14 verkürzte. Im zweiten Abschnitt zeigten die Bamberger ihre Qualität und setzten sich deutlich ab. Der Eröffnungstreffer von Kanadier Jeanty sollte für fünf Minuten wieder der letzte Korb der Hausherren bleiben, der Tabellenführer zog mit zwölf Punkten davon. In der 16. Minute kassierte Steve Wachalski nach einer Auszeit seiner Mannschaft auch noch sein viertes Foul. Dorde Pantelic sorgte für einen Lichtblick und beendete die Durststrecke mit einem Korbleger, die Wölfe zeigten sich in der Folge vor allem von der Freiwurflinie souverän und versenkten alle zugesprochenen Bonuswürfe. So arbeiteten sie sich immer weiter heran, der Rückstand schmolz immer weiter und mit 23:29 ging es in die Halbzeitpause.
Zurück auf dem Parkett erwischten die Mitteldeutschen einen guten Start, Kelly Beidler sorgte für die ersten vier Punkte und schloss so weiter auf. Sharrod Ford läutete für sein Team mit einem einarmigen Dunk die zweite Hälfte ein. Als Bamberg wieder ein wenig ins Laufen kam, zog Silvano Poropat eine erneute Auszeit. Diese wirkte, denn nach einem Block von Pantelic an Ford lochte Scharfschütze Osvaldo Jeanty einen weiteren Distanztreffer ein und machte wichtige Zähler gut. Vor allem Dorde Pantelic zeigte in dieser Phase eine gute Leistung und begeisterte mit einem einarmigen Dunk und einem weiteren Treffer. Beim Stand von 42:45 ging es ins Schlussviertel. Hier lief es plötzlich Sahne für die Gastgeber, Steve Wachalski holte von der Freiwurflinie die erste Führung seit dem ersten Abschnitt, nach einem Korbleger von Phillipp Heyden reagierte Chris Fleming und rief seine Mannschaft zusammen. Casey Jacobsen setzte die Vorgaben des Trainers um und glich per Dreier aus. Wieder konnten sich die Franken leicht absetzten und wieder gaben sich die Wölfe nicht auf. Ein And One von Devin Uskoski und ein einarmiger Dunk von Pantelic ließ die Zuschauer hoffen. Ein erneuter Korbleger vom MBC-Serben zwang die Brose Baskets bei noch 54 Sekunden im Spiel zu einer weiteren Auszeit, es folgte ein Monsterblock von Kelly Beidler an Casey Jacobsen. Bei noch 1,9 Sekunden hatte Kelly Beidler nach einem Foul von Anton Gavel Einwurf, passte auf Devin Uskoski, der jedoch den letzten Wurf nicht verwandeln konnte. Die Mitteldeutschen müssen sich nach einer respektablen Leistung knapp dem amtierenden Meister geschlagen geben.
„Heute wäre ein unentschiedener Spielstand angebracht gewesen. Mein Team hat heute alles gegeben, sie haben gekämpft wie die Löwen und alles gegeben, aber der Ball ist einfach nicht reingegangen. Wir haben uns teils von den Bambergern verunsichern lassen. In dieser Saison haben aber nur wenige Mannschaften gegen den Meister so ein Spiel gezeigt wie wir, das verdient Respekt. Das Publikum hat uns auch einen riesigen Schub gegeben, wenn die Fans uns weiter so unterstützen, haben wir auch in den nächsten schweren Spielen eine Chance“, so Silvano Poropat nach dem Spiel.

MBC: Beidler (10 Pkt., 6 Reb.), Schwarz (2), Jeanty (8), Pantelic (12 Pkt., 8 Reb., 2 Bs.), Vilhjalmsson (3), Heyden (2), Wachalski (2), Timberlake (6), Uskoski (11 Pkt., 9 Reb.), Leutloff, Lange.

Brose Baskets Bamberg: Gipson (7), Nachbar (1), Tadda (5), Ford (20 Pkt., 14 Reb.), Jacobsen (12), Massey (7), Gavel (5), Zirbes (1), Goldsberry, Schmidt, Neumann.