Topscorer Patrick Richard (14 Punkte) schied in der 36. Minute mit einer Knieverletzung aus. Eine Diagnose erfolgt nach einer MRT-Untersuchung am Donnerstag.
„Wir müssen es akzeptieren, dass am Ende der Sieg für Oldenburg steht. Es hätte aber genauso gut andersherum laufen können. Wir sind ein bisschen enttäuscht, aber keiner muss sich nach unserer Leistung heute Sorgen machen. Einige Entscheidungen der Schiedsrichter haben uns weh getan. Das war für uns wohl der Knackpunkt“, zielte Silvano Poropat bei der anschließenden Pressekonferenz auf mehrere Entscheidungen (u.a. unsportliches Foul gegen Kapitän Malte Schwarz) in der ersten Halbzeit an, die seinem Team bei hoher Führung das Momentum nahmen.
Zum Spiel: Wie schwer das umformierte MBC-Team auszurechnen ist, zeigte sich beim Sprungball: Nur Hördur Vilhjalmsson und Djordje Pantelic waren im Vergleich zum Crailsheim-Spiel in der Startformation verblieben. Die weiteren Positionen nahmen Mark Dorris, Patrick Richard und erstmals Darryl Webb ein – der Neuzugang führte sich nach wenigen Sekunden mit der 2:0-Führung und einem Defensivrebound gleich gut ein. Als überzähliger Ausländer musste Beckham Wyrick pausieren.
Patrick Richard erhöhte mit einem Dreier auf 5:0, Mark Dorris wenig später mit seinen ersten Punkten überhaupt für den MBC auf 10:3. Nach dem 15:6 durch Patrick Richard reagierte Oldenburgs Trainer Sebastian Machowski in der sechsten Minute mit seiner ersten Auszeit – zunächst noch ohne Erfolg. Djordje Pantelic brachte sein Team mit zwei Freiwürfen erstmals zweistellig in Front (17:6). Bis Viertelende konnten die Baskets mit einem 8:0-Lauf auf 14:17 verkürzen, zu Beginn des zweiten Abschnitts sogar auf 16:17.
Hördur Vilhjalmsson und Frantz Massenat antworteten jedoch eiskalt mit Dreiern zum 23:16 und sorgten bei Trainer Silvano Poropat und den mitgereisten, treuen MBC-Fans für Erleichterung, Djordje Panteleic mit einem Korbleger und einem Dreier zum 28:16 sogar für Begeisterung (14. Minute). Christian Standhardinger baute die Führung mit zwei Korberfolgen auf 32:18 aus. Aber erneut kamen die Niedersachsen Punkt um Punkt heran. Ihre Wurfquote besserte sich im gleichen Maße wie die des MBC sank. Casper Ware verkürzte 31 Sekunden vor Viertelende auf 36:37. Nach zwei vergeben Freiwürfen von Darryl Webb sorgte auf der Gegenseite Maurice Stuckey mit der Pausensirene per Dreier, einem sogenannten Buzzer Beater, sogar für die 39:37-Führung der Gastgeber.
Die Baskets nahmen diesen Schwung mit in die zweite Hälfte, die Wölfe aber ließen sich nicht abschütteln. Mehr als auf vier Punkte konnte sich Oldenburg nicht absetzen. Mit einem 6:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels, darunter den ersten Punkten von Kapitän Malte Schwarz, holte sich der MBC die Führung (57:55 nach drei Vierteln) zurück.
Der Schlussabschnitt begann bis zum 63:63 in der 32. Minute ausgeglichen. Dann stellten die Baskets mit einem 7:0-Lauf binnen 109 Sekunden zum 70:63 die Weichen auf Sieg. Zu allem Überfluss schied unmittelbar darauf MBC-Topscorer Patrick Richard nach einem Zusammenprall mit Philipp Neumann mit einer Knieverletzung aus. Aber auch davon ließen sich die Wölfe nicht unterkriegen und kämpften sich wieder heran. Malte Schwarz traf per Dreier zum 72:75, doch 30 Sekunden vor Schluss versetzt ausgerechnet der bis dahin unauffällige Phillip Zwiener den Gästen mit einem Mitteldistanzwurf zum 77:72 den K.o. Casper Ware machte von der Freiwurflinie den 79:72-Endstand perfekt.
Bei den Wurfquoten (42 Prozent beim MBC, 41 bei Oldenburg), Dreiern (9:8 für Oldenburg) und Rebounds (38:35 für Oldenburg) lagen beide Teams im Abschlussscouting nahezu gleich auf. Markantester Unterschied war die Treffsicherheit an der Freiwurflinie, von der die Hausherren 20 Punkte erzielten (mit 87-prozentiger Treffsicherheit), die Wölfe aber nur 14 (mit 67 Prozent Quote).
MBC: Richard (14 Punkte, 6 Rebounds), Vilhjalmsson (13 Punkte, 3 Dreier, 4 Assists), Pantelic (11 Punkte, 11 Rebounds, 4 Assists), Dorris (9), Webb (7 Punkte, 8 Rebounds), Standhardinger (6), Schwarz (5), Clay (4), Massenat (3), Kuhn (0), Liyanage (0).