Wölfe unterliegen knapp im Overtime-Thriller gegen Bamberg

Der SYNTAINICS MBC hat Abend in der Stadthalle Weißenfels vor 2200 Zuschauern eine hauchdünne 96:99 Heimniederlage gegen Brose Bamberg hinnehmen müssen. Erst in der letzten Sekunde der Verlängerung konnte sich der neunfache deutsche Meister aus Oberfranken endgültig vor den Wölfen sicher fühlen. Nach einem Duell auf Augenhöhe müssen die Mitteldeutschen zwar noch auf den ersten Heimsieg im Ligabetrieb warten, können jedoch nach einem starken Team-Auftritt mit Selbstbewusstsein in die nächsten Partien schreiten.

Foto: Andreas Bez

Ohne großes Abtasten lieferten sich die beiden Teams von Beginn an einen erbitterten Kampf. Nach drei Minuten hatten sich die Gäste zunächst mit 6:2 in Führung gebracht. Unsicherheiten auf Seiten der Wölfe spielten den Oberfranken dabei in die Karten. Doch nach zwei Alley-Oop-Anspielen von Jovan Novak auf Michael Gbinije hatten auch die Hausherren nach knapp fünf Minuten und einem Stand von 6:9 in die Partie gefunden. Die Mitteldeutschen nahmen den Kampf an und blieben Brose Bamberg auch nach sieben Minuten mit 10:14 weiter auf den Fersen. Dennoch blieben die Gäste vor allem von außen treffsicherer und erspielten sich eine 22:17 Führung zum Ende des ersten Abschnitts.

Punkte von Sergio Kerusch und Andrew Warren verkürzten den Rückstand in kürzester Zeit auf 22:24. In der Defense ließen die Weißenfelser jedoch immer wieder Lücken und somit Chancen für Bamberg. Nach drei Minuten dann erkämpften sich die Wölfe den 27:27 Ausgleich. Ab der Hälfte des zweiten Viertels hatte sich ein heiterer Schlagabtausch entwickelt, den die Wölfe vor der Pause unbedingt für sich entscheiden wollten. Gut vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatten sich die Saale-Städter eine knappe Führung erspielt, doch die Oberfranken bestraften jeden kleinen Fehler und verhinderten ein weiteres Ausbrechen. Dennoch konnten die Wölfe den Gang zur Kabine mit einem Vorsprung von 42:39 antreten.

Unzufrieden mit dem Rückstand übernahm Brose nach einer Minute im dritten Abschnitt die 46:45 Führung. Schlag auf Schlag sollte es weitergehen, während keine Mannschaft die Oberhand erringen konnte. Zur Mitte des Viertels jedoch machten die Bamberger einen Versuch sich beim Stand von 53:59 abzusetzen. In dieser Phase schien es den Wölfen nicht gelingen zu wollen ihre Chancen zu verwerten. Mit großem physischen Druck aber und zwei verwandelten Dreiern von Andrew Warren war man gut zwei Minuten vor dem Viertelende wieder auf 60:61 ran. Die letzte Minute gehörte dann den Gästen, die sich unter großen Mühen einen 70:64 Vorsprung vor Beginn des Abschnitts vier erkämpften.

Es wurde noch schwieriger für die Mitteldeutschen freie Abschlüsse zu kreieren. Die Oberfranken hingegen spielten in der Anfangsphase des letzten Viertels stark auf und bauten die Führung auf nach zwei Minuten auf 76:69 aus. Aufgeben war jedoch keine Option für die Saale-Städter. Punkt für Punkt kämpften sich die Weißenfelser wieder ran und erspielten nach fünf Minuten den 76:76 Ausgleich. Dann war wieder Bamberg am Zug und erhöhte mit noch anderthalb Minuten Spielzeit auf 86:80. Andrew Warren und Kaza Kajami-Keane waren jedoch zur Stelle und lösten durch ihre Treffer den 88:88 Ausgleich und somit den Beginn der Overtime aus.

Die Wölfe begannen die Verlängerung mit wachsamer Defensive, konnten sich jedoch im Angriff nicht belohnen. Auch nach 90 Sekunden hatte sich am 88:88 nichts verändert. Die Gäste nutzen die Chance und brachten sich zur Hälfte mit 93:88 in eine gute Ausgangslage. Doch immer noch nicht wollten sich die Weißenfelser geschlagen geben und boten Bamberg mit nur noch acht Sekunden auf der Uhr und dem 96:99 Anschluss die Stirn. Eine letzte Chance zur zweiten Verlängerung bot sich den Saale-Städtern noch einmal in der letzten Sekunde, doch der Ball verfehlte den Ring haarscharf.

„Glückwunsch an Coach Moors, für den Kampf und den Sieg. Ich denke, dass man beiden Mannschaften für die heutige Leistung gratulieren muss. Wir haben ein tolles Spiel hingelegt. Beide Teams haben gezeigt, dass sie Ball spielen können. Ich möchte mich auch bei unseren Fans bedanken. Sie waren unglaublich und haben uns zusätzliche Energie gegeben. Dennoch war es eine weitere Niederlage zu Hause. Wir werden nun an den kleinen Dingen arbeiten, die nötig sind, um solche Spiele zu gewinnen“, resümiert SYNTAINICS MBC-Cheftrainer Wojciech Kaminski

SYNTAINICS MBC:

Gbinije (25), Micovic (17), Krstanovic (dnp), Kerusch (9), Zylka (1), Eberhardt (0), Novak (2), Warren (19), Kajami-Keane (17), Jackson (4), Okao (dnp), Turudic (2)