Die gut gefüllte Sporthalle beim Turnier in Bad Neuenahr bekam am zweiten Spieltag ein hart umkämpftes Spiel zwischen den Telekom Baskets Bonn und dem Mitteldeutschen BC zu sehen. Dabei diktierte der MBC von Beginn an die Partie und zeigte eine durchweg starke Leistung. Insbesondere konnten die vielen Ballverluste vom Vortag abgestellt werden. Schnell gingen die Wölfe nach zwei Distanztreffern von Jordan und Bernard mit 10:4 (3. Minute) in Front. Vor allem Guido Grünheid war im ersten Viertel durch Bonn kaum zu halten. Der Power Forward markierte in den ersten zehn Minuten elf Punkte. So auch mit einem Dreier in der siebenten Minute zur 20:11-Führung. Beim Stand von 20:17, ging es dann in den zweiten Spielabschnitt.
Hier konnte Chris Ensminger per Korbleger weiter auf 20:19 aufholen, bevor die Schrecksekunde des Spiels folgte. Nachdem schon am Vortag Johnnie Gilbert und Velimir Radinovic nach Cuts behandelt werden mussten, war diesmal Guido Grünheid der Betroffene. Während Guido Grünheid auf der Bank saß, flog Bonns Jaacks mit voller Wucht in die vor ihm stehenden Metallbanden. Diese flogen mitsamt Jaacks ungebremst mit den scharfen Kanten auf das Schienbein von Grünheid, sofort floss das Blut in Strömen. Doch die ersten Befürchtungen einer schweren Verletzung konnten glücklicherweise schnell entkräftet werden. MBC-Physiotherapeut Neumann brachte die tiefe Wunde und die Blutung schnell zum stillen. Wenige Minuten stellte sich Grünheid wieder in den Dienst seines Teams, ehe er nach dem Spiel genäht werden musste. Nachdem das Spiel in der 14. Minute beim Stand von 23:23 ausgeglichen war, brachten Wayne Bernard und Velimir Radinovic das Team wieder in Front. Ersterer war für neun Punkte des 15:3-Laufs verantwortlich (38:25, 17.). Doch Bonn ließ den deutlichen Rückstand nicht auf sich sitzen und konterte ebenso mit einem 8:0-Gegenschlag. Die erste Halbzeit endete mit 40:35 für die Wölfe.
Die Telekom Baskets kamen besser in die zweite Halbzeit. Zwar traf Guido Grünheid zum Auftakt zum 42:35, doch dann wurde die Partie immer emotionaler und Bonn schloss bis zur 23. Minute bis auf zwei Punkte auf. Nach einer Schiedsrichterkritik wurde Björn Harmsen mit zwei schnellen technischen Fouls nacheinander vom Spiel disqualifiziert. Dies führte zu viel Unverständnis bei den Beteiligten, der Headcoach musste daraufhin die Halle verlassen. Das MBC-Team verlor in Folge dessen komplett seinen Spielfokus und musste einen 18:0-Lauf einstecken (58:42, 26. Minute). Erst Velimir Radinovic und Davon Roberts verkürzten in der 37. Minute wieder zum 58:47 aus Bonner Sicht. Das dritte Viertel endete mit 64:53.
Doch auch im Schlussabschnitt gaben sich die Wölfe nicht geschlagen, erst traf Mike Jordan per Dreier zum 66:56, bevor Neuzugang Jerome Tillman in der 33. Minute mit fünf Punkten auf 68:61 verkürzte. Doch weiter als auf 74:68 (38. Minute, 2er Gilbert) kamen die MBC-Spieler nicht mehr heran. Die letzten Punkte der hart umkämpften Partie machte Tillman zum 80-72-Endstand für Bonn.
Die Wölfe lieferten bis auf die Schwächephase im dritten Viertel eine starke Leistung ab, leisteten sich nur elf Ballverluste und zeigten enormen Kampfgeist. Im letzten Spiel des Turniers trifft der MBC am Sonntagnachmittag ab 16:45 Uhr auf die LTi Giessen 46ers.
MBC: Jordan (9), Tillman (13), Gilbert (3), Pilcevic, Leutloff, Grünheid (20), von Fintel, Bernard (15), Roberts (3), Radinovic (9).
Telekom Baskets Bonn: Hauer, Ensminger (18), Hunt (16), King, Campbell (12), Thülig (3), Wise (23), Jaacks (11), Ohlbrecht (7).