Wölfe sorgen für Paukenschlag / Sieg bei Bär-Debüt

Erneut ein erfolgreiches Wochenende für den SYNTAINICS MBC in der easyCredit BBL und in der Toyota DBBL: Die Männermannschaft sorgte am Samstagnachmittag mit dem 79:75 (40:35)-Sieg gegen den Deutschen Meister und Pokalsieger FC Bayern München für den Paukenschlag des 5. Spieltages. Das Frauenteam gewann zeitgleich mit 79:66 (32:36) bei den WINGS Leverkusen.

Nach 14 vergeblichen Anläufen konnten die Wölfe das Münchner Starensemble erstmals seit dem 6. März 2016 (93:90) wieder bezwingen. Ohne den grippekranken Stammcenter Martin Breunig wuchs die Mannschaft noch enger zusammen und ließ sich nach Spielende in der mit 3000 Zuschauern ausverkauften Stadthalle Weißenfels zurecht feiern. Matchwinner in dem von Ur-Krostitzer präsentierten Wiesngaudi-Heimspiel war Ty Brewer (Foto oben) mit einer persönlichen Saisonbestleistung (22 Punkte). Zweistellig punkteten zudem Spencer Reaves, Tyren Johnson (je 12) und Michael Devoe (10). Akeem Vargas erzielte seine ersten Punkte im Wölfedress. eitere sollen in der nächsten Partie am kommenden Samstag in Hamburg folgen.

Der Sieg war vollauf verdient: Die Wölfe zwangen ihren Gegner zu 21 Ballverlusten und einer schwachen Wurfquote von 35 Prozent. Nachdem Tyren Johnson sein Team in der 28. Minute per Dreier mit 56:53 in Führung gebracht hatte, gab es diese bis Spielende nicht mehr her. Das Münchner Starensemble von Weltmeistertrainer Gordon Herbert hatte den von Beginn an mutig und von Minute zu Minute immer selbstbewusster auftretenden Wölfen nur knapp 41 Stunden nach seinem Euroleaguespiel gegen Paris kräftemäßig kaum noch etwas entgegenzusetzen.

Headcoach Janis Gailis sagte hinterher: „Für solche Momente wie heute lebt und arbeitet man, insbesondere als kleinerer Club, wie wir es sind. Aber wir dürfen jetzt nicht überschnappen. Es war auch nur ein reguläres Saisonspiel, das wir gewonnen haben. Mir hat unsere Widerstandsfähigkeit während des Spiels gefallen. Wir sind in den letzten Minuten nicht in Panik verfallen, sondern haben das Spiel kontrolliert. Auch unsere Verteidigung hat mir heute sehr gut gefallen. Wir haben Bayern zu vielen Ballverlusten gezwungen. Wir haben zuletzt intensiv an unserer Verteidigung gearbeitet – und das hat uns heute geholfen.“

Ohne Martin Breunig und stattdessen mit Michael Devoe in der Startformation setzte der Lette zunächst auf „Small Ball“. Ihre körperliche Überlegenheit nutzten die Münchner zu einer 8:2-Führung. Durch die Einwechslung von Center John Bryant gewann das Spiel der Wölfe an Stabilität. Von da an boten sie dem Starensemble Paroli. Mit 17:19 endete das erste Viertel, anfangs des zweiten gerieten sie mit 19:26 in Rückstand. Headcoach Gailitis reagierte mit einer Auszeit und Ty Brewer (18 Punkte vor der Pause) spielte nun groß auf. In den letzten zweieinhalb Minuten der ersten Hälfte bogen die Wölfe die Partie zu ihren Gunsten: Sie erzielten acht Punkte, den Münchner erlaubten sie keinen einzigen mehr. Mit einem 40:35-Vorsprung wurden die Seiten gewechselt.

Im dritten Abschnitt gerieten die Wölfe durch acht Punkte in Folge des Münchner Topscorers Nick Weiler-Babb (insgesamt 19) mit 44:45 ein letztes Mal kurz in Rückstand, die Gäste um Weltmeister Johannes Voigtmann beherrschten mit 26:8 Rebounds in Halbzeit zwei klar das Geschehen unter den Körben. Doch die Wölfe hielten mit unbändiger Kampfkraft dagegen. Nach dem eingangs geschilderten Dreier von Tyren Johnson begannen die Zuschauer in der Stadthalle immer mehr an einen Überraschungscoup zu glauben. Anfang des Schlussviertels setzten sich die Gastgeber auf 64:55 ab, doch die Bayern blieben auf Tuchfühlung. 22 Sekunden vor dem Ende verkürzten sie auf zwei Zähler, die Wölfe hatten den letzten Angriff des Spiels. Die Münchner suchten ihr Heil in taktischen Fouls. Elf Sekunden vor dem Ende sorgte Spencer Reaves mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen zum 79:75 für die Entscheidung. Die letzten Münchner Dreierversuche durch Carsen Edwards und Devin Booker verfehlten ihr Ziel.

SYNTAINICS MBC: Brewer (22 Punkte, 5 Rebounds, 3 Steals), Reaves (12 Punkte), Johnson (12 Punkte), Devoe (10 Punkte, 5 Assists), Bryant (9 Punkte, 5 Rebounds), Callison (6 Punkte, 7 Assists), Vargas (3 Punkte), Tkachenko (3 Punkte), Kovacevic (2 Punkte), Otto (0 Punkte), Zdravevski.

Frauenteam gewinnt bei Bär-Debüt

Die Frauenmannschaft durfte zeitgleich mit 79:66 (32:36) bei den WINGS Leverkusen den zweiten Sieg hintereinander in der Toyota DBBL bejubeln. Beim Bundesligadebüt von Nationalspielerin Romy Bär im Lionsdress stellte Nicole Brochlitz mit 18 Punkten (vier Dreier) eine persönliche Saisonbestleistung auf, zweistellig punkteten zudem Emma Stach und Taylah Simmons (je 14). Dominika Fiszer zeigte wieder eine starke Allroundperformance mit sieben Punkten, acht Assists und sieben Rebounds. Romy Bär stand nach einmonatiger Verletzungs- und Krankheitspause 21:20 Minuten auf dem Feld und sammelte währenddessen sechs Punkte, drei Rebounds und drei Assists.

In der ersten Hälfte taten sich die Lions gegen mutig aufspielende Gastgeberinnen, die am Wochenende zuvor den Deutschen Meister ALBA BERLIN am Rande einer Niederlage hatten, sehr schwer. 19:19 stand es nach dem ersten Viertel, im zweiten gerieten sie sogar mit 29:36 ins Hintertreffen, zur Pause lagen sie 32:36 zurück. Ende des dritten Viertels sorgte ein 11:0-Lauf zum 59:51 für die Wende. Die Führung ließen sich die Gäste danach nicht mehr nehmen. Anfang des vierten Viertels war diese beim 64:54 erstmals zweistellig, beim 79:64 kurz vor dem Ende am größten. In Statistiken wie Wurfquote, Rebounds, Assists, Ballverluste waren beide Teams nahezu ebenbürtig. Während bei den WINGS US-Guard Cassidy Mihalko (28 Punkte) offensiv die meiste Last zu schultern hatte und insgesamt nur fünf Spielerinnen punkteten, trugen sich alle neun eingesetzten Hallenserinnen in die Korbschützenliste ein.

Headcoach Timur Topal sagte hinterher: „In der ersten Halbzeit war es gegen die erstmals komplett angetretenen und hochmotivierten Leverkusenerinnen das erwartet schwere Spiel. Sie haben anfangs richtig Gas gegeben. Wir indes hatten in der ersten Hälfte vor allem offensiv unsere Probleme. Da haben wir nicht gut auf den Ball aufgepasst und nicht immer die richtigen Lösungen gefunden. Nach Seitenwechsel sind wir als Team aufgetreten, haben sehr gut verteidigt, den Ball gut bewegt und dementsprechend 47 Punkte selbst erzielt und nur 30 zugelassen. Dabei hat uns Romy bei ihrem Debüt sehr viel Stabilität gegeben.“ Weiter geht es für sein Team am Sonntag, 27. Oktober, zu Hause mit dem Schlagerspiel gegen den Deutschen Meister ALBA BERLIN. Tickets gibt es hier.

SYNTAINICS MBC: Brochlitz (18 Punkte, 4 Dreier), Simmons (14 Punkte, 5 Rebounds), E. Stach (14 Punkte, 4 Rebounds), Svanholm (8 Punkte), Fiszer (7 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds), Edwards (7 Punkte, 8 Rebounds), Bär (6 Punkte), Alborova (3 Punkte), L. Stach (2 Punkte, 7 Rebounds), Ilies.

Centerduell in Leverkusen: Jessie Edwards (am Ball) gegen Lisa Koop.
Fotos: Andreas Bez, Gero Müller-Laschet
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