Wölfe siegen 81:80 im atemberaubenden Spiel gegen Quakenbrück

Am Samstagabend stand die mit 2100 Zuschauern gefüllte Stadthalle Weißenfels Kopf. Grund dafür war die bis zur letzten Sekunde spannende Begegnung der Wölfe mit den Artland Dragons Quakenbrück, an dessen Ende der MBC mit 81:80 (42:44) als Sieger vom Parkett ging. Mit einer tollen Teamleistung kompensierte das Harmsen-Team den Ausfall von Johnnie Gilbert. Erfolgreichster Werfer war Anatoly Kashirov mit 19 Zählern.

Die Anzeigetafel der Stadthalle Weißenfels zeigte am Samstagabend 78:80, bei noch 17 zu spielenden Sekunden im Schlussviertel. Radenko Pilcevic setzt aus neun Metern zum Wurf an, die Hand des Gegenspielers noch im Gesicht. Die Zuschauer halten den Atem an, der Ball geht in den Korb und die Stadthalle kocht. Ronald Ross kann den anschließenden Korblegerversuch nicht erfolgreich abschließen, es sind noch zwei Sekunden auf der Uhr. Doch noch ist das Spiel nicht aus. Obwohl der Schluss-Buzzer ertönt, entscheiden die Unparteiischen auf eine Restspielzeit von einer Sekunde und Auszeit Quakenbrück. Die Dragons stellen sich auf, der MBC zieht ebenfalls eine Auszeit. Der letzte Spielzug der Artländer misslingt, die Wölfe gewinnen das Nervenkitzelspiel gegen die Niedersachsen buchstäblich in letzter Sekunde.
40 Spielminuten vorher hätte sich gerade aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Johnnie Gilbert niemand einen solchen Spielverlauf träumen lassen. In einem rasanten Tempo begann die Partie gegen die Dragons, schnell konnten sich die Saalestädter auf 6:0 absetzen. Mit zwei Distanztreffern in Folge brachte Alexander Seggelke die Gäste zurück ins Spiel. Mit insgesamt fünf Dreiern in diesem Spielabschnitt konnten sich die Wölfe immer wieder absetzen, doch die Schützlinge von Thorsten Leibenath folgten immer auf Schritt und Tritt. In der achten Spielminute wurde Giorgi Gamqrelidze eingewechselt, der in der Woche wegen einer Fußverletzung kaum am Training teilnehmen konnte.
Beim Stand von 25:22 ging es ins zweite Viertel. Hier ging es ausgeglichen weiter, beide Teams schenkten sich nichts. Zur Viertelmitte sorgte Ade Dagunduro mit einem spektakulären einarmigen Dunk zum 34:28 für Jubel im Publikum. Drei Minuten später erzielte Darren Fenn mit einem Dreier den 39:39-Ausgleich, schließlich übernahmen die Dragons die Führung. Mit 42:44 ging es in die Halbzeitpause.
Zurück im Spiel eröffnete Ronald Ross die zweite Halbzeit mit einem Buzzer-Dreier. In der 23. Spielminute bekam Ade Dagunduro ein Unsportliches Foul gepfiffen, weil er zuvor Alexander Seggelke am Trikot gezogen hatte. Mit einem Distanztreffer schaffte Wayne Bernard den Ausgleich zum 48:48, offen ging die Partie weiter.
Mit 65:66 ging es in den entscheidenden Abschnitt. Zunächst entwickelte sich wieder ein Schlagabtausch, bei dem die Führung ständig wechselte. Mit Dreiern von Campbell und Ross konnten sich die Artländer dann etwas absetzen. Nikita Khartchenkov konnte mit einem Treffer von jenseits des Perimeters den Anschluss zu 76:80 herstellen. Und die atemberaubenden letzten Sekunden der Partie werden den 2100 Zuschauern wohl noch lange im Gedächtnis bleiben.
Björn Harmsen nach dem Spiel: „Wir wussten vorher, dass dies ein ganz schweres Spiel wird, gerade mit den drei Niederlagen aus den letzten Partien im Rücken. Ich bin sehr froh über den Sieg, gerade wegen der Verletzungsprobleme und der schwierigen Trainingssituation in der Woche. Wir haben dafür alle einen Schritt nach vorn gemacht und haben mit besonders viel Energie gespielt. Quakenbrück spielt sehr modern strukturiert und geduldig, hat die beste Trefferquote der Liga. Unser Ziel war es, Quakenbrück gleich die ersten Optionen zu nehmen, dennoch haben wir Ross in der ersten Halbzeit nicht gut genug gestoppt. Wir sind aber ruhiger geblieben und haben das ganze Spiel über das Niveau, offensiv wie defensiv, gehalten.“

MBC: Gamqrelidze (2), Dagunduro (13), Kashirov (19), Khartchenkov (14), Pilcevic (11 Pkt., 9 Ass.), Grünheid (13), Bernard (9).

Artland Dragons Quakenbrück: Lee (9), Ross (25), Seggelke (12), Campbell (5), Bailey (5), Fenn (16), Peavy (8).