Wölfe in Berlin vor großem Publikum

Das erste von lediglich zwei Spielen im November führt die Mannschaft des SYNTAINICS MBC am Sonntag (15 Uhr) zum Deutschen Meister ALBA BERLIN. Die Partie im Rahmen des 7. Spieltages der easyCredit Basketball Bundesliga findet vor großem Publikum statt: Erstmals seit fast zwei Jahren werden die Wölfe wieder live im frei empfangbaren Fernsehen bei Sport1 übertragen.

Distanzschütze Jakub Garbacz kehrt nach einem Spiel Pause ins Aufgebot zurück. Foto: Bez

„Ein Spiel gegen den amtierenden Meister ist immer ein großes Spiel. Die Rollen sind sportlich klar verteilt. Aber wir wollen uns bestmöglich verkaufen. Die TV-Übertragung und der Auftritt in einer Euroleague-Halle motivieren uns zusätzlich“, sagt Headcoach Igor Jovovic. Der zuletzt gegen Ludwigsburg krankheitsbedingt fehlende Jakub Garbacz steht wieder im Aufgebot, das durch die Youngster Evans Rapieque und Hendrik Warner, beide gebürtige Berliner, ergänzt wird. Fraglich ist hingegen, ob Djordje Pantelic die Reise in die Hauptstadt antreten kann. Der Assistenztrainer musste sich in dieser Woche einer Blinddarmoperation unterziehen.  

Ob den Wölfen ein ähnliches „Husarenstück“ gelingen kann wie der BG Göttingen, die vor zwei Wochen als Außenseiter mit 65:59 in Berlin triumphierte? Damals war die Mannschaft von Israel Gonzalez – der Spanier rückte als Nachfolger von Aito Garcia Reneses vom Assistenten zum Cheftrainer auf – erst tags zuvor vom Euroleague-Spiel aus Belgrad zurückgekehrt, während sich die Göttinger eine ganze Woche gezielt auf die Partie hatten vorbereiten können. Diesmal ist die Konstellation ähnlich: Noch am Freitagabend gastieren die Berliner in der europäischen Königsklasse in Kaunas. Für die Wölfe wäre es ein Erfolg von sporthistorischem Ausmaß: Noch nie in 16 Anläufen in Bundesliga und Pokal konnten sie in der Hauptstadt gewinnen.

Igor Jovovic beschreibt die Berliner als eine „sehr talentierte Mannschaft, die gerne und schnell den Ball bewegt und den Rhythmus kontrolliert. Hier müssen wir mit Aggressivität dagegenhalten.“ Vor allem ein Spieler machte zuletzt von sich reden: Der unmittelbar vor Saisonbeginn aus Ludwigsburg gekommene Oscar da Silva entwickelte sich in Abwesenheit des Distanzschützen Marcus Eriksson (Rückenverletzung) zum Berliner Topscorer in der Bundesliga. 15,0 Punkte pro Partie, viele davon per Dunking, stehen für 23 Jahre alten Centerspieler zu Buche, 14,3 sind es in der Euroleague. 2016 war der gebürtige Münchner Leistungsträger der deutschen U18-Nationalmannschaft, die damals erstmals überhaupt das traditionelle Albert-Schweitzer-Turnier in Mannheim gewinnen konnte, ein Jahr später wechselte da Silva an die Stanford University in die USA.

Ebenfalls aus Ludwigsburg ist der zum wertvollsten Bundesligaspieler (MVP) der Saison 2020/21 gewählte Jaleen Smith nach Berlin gewechselt. Bislang steht der US-Guard im Backcourt allerdings im Schatten des grandios aufspielenden deutschen Nationalspielers Maodo Lo, dem aktuell sechstbesten Korbschützen (16,3 Punkte) der Euroleague. Die Zuverlässigkeit in Person ist auch in dieser Saison wieder US-Forward Luke Sikma (12,2 Punkte in der Bundesliga, 12,0 in der Euroleague).

Das Pokalwochenende 13./14. November und das Nationalmannschaftsfenster Ende des Monats bescheren den Wölfen im November einen „unrunden“ Spielplan mit lediglich zwei Einsätzen – und die auch noch auf fremdem Parkett. Nach dem Spiel in Berlin steht nur noch die Partie am 20. November in Bayreuth auf dem Programm. Der nächste Auftritt vor heimischen Fans findet erst am 4. Dezember gegen den FC Bayern München statt.

Neben Sport1 überträgt wie gewohnt auch MagentaSport die Partie in Berlin live, der SYNTAINICS MBC bietet einen Liveticker bei Twitter an.

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