Für die Chemnitz 99 war es das 200. Zweitligaspiel und auch die Wölfe feierten am 18. Spieltag ein Jubiläum: Der zehnte Sieg in Folge wurde eingefahren. Das Derby gegen die Sachsen hielt alles bereit, was ein großartiges Basketballspiel haben sollte. Die Stimmung in der Stadthalle Weißenfels war grandios, es gab spektakuläre Spielszenen, Spannung und große Emotionen auf beiden Seiten. Mit 2600 Zuschauern, darunter 400 Gästefans, stellten die Wölfe einen neuen Zuschauerrekord in der Pro A auf. Die ersten Punkte gingen auf das Konto des 99ers Nate Gerwig, der mit einem And One, einem Korbleger und anschließendem Freiwurf, die Partie eröffnete. Wayne Bernard und Johnnie Gilbert brachten die Wölfe mit zwei Korblegern auf Augenhöhe. Das erste Spielviertel blieb ausgeglichen, kein Team konnte sich deutlich absetzen. Spannend ging es beim Stand von 22:20 in den zweiten Spielabschnitt. Bis zur Mitte des Viertels ging es eng weiter, als sich der flinke Malik Moore zweimal in Folge den Ball klaute und dem MBC damit ein sechs-Punkte-Polster verschaffte. Neu-Wolf Moore legte noch einen drauf, als er Dustin Pfeifer den gerade geholten Rebound aus der Hand schlug und der Ball daraufhin zum 41:35 im Korb landete. Nach einem Dreier von Will Chavis ging es beim 48:39 in die Halbzeitpause.
Zurück aus der Kabine drehten die Mitteldeutschen richtig auf. In der 23. Spielminute hatten sich die Gastgeber nach zwei Korblegern von Johnnie Gilbert den ersten zehn-Punkte-Vorsprung (52:42) erarbeitet. Dieser wurde unaufhörlich ausgebaut und Sascha Leutloff verbuchte drei Treffer in Folge. Für den größten Jubel sorgte Malik Moore nach 28 gespielten Minuten. Nach einem Rebound war er auf dem Weg zum Korb und wurde dabei von zwei Chemnitzern verteidigt. Zwei Meter nach der Mittellinie zwang Rodney Scruggs den Wölfe-Akteur zu einem Notwurf. Moore glaubte den Ball bereits verloren und wandte sich ab, doch das braune Leder landete im Korb, die MBC-Fans rasteten aus. Den anschließenden Bonusfreiwurf verwandelte der MBC-Guard zu einem tollen vier-Punkt-Spiel. Robert Cardenas traf anschließend einen Korbleger zur 25-Punkte-Führung (73:48) der Wölfe. Beim Stand von 75:55 ging es in den Schlussabschnitt des Derbys. Hier fanden die Gäste wieder gut ins Spiel. Zwei 9-0-Läufe in Folge für die 99ers ließen das Polster der Mitteldeutschen schnell schmelzen. In der 36. Spielminute musste Will Chavis das Spielfeld mit dem fünften Foul verlassen, doch das brachte keinen Einbruch. Die letzten beiden Punkte der Partie machte Wayne Bernard mit zwei Bonuswürfen. Frieder Diestelhorst wurde nicht im Ost-Derby eingesetzt, da er am Nachmittag in der Regionalliga gegen Oldenburg auf dem Parkett stand. Dabei führte der 21-Jährige sein Team mit 32 Zählern zum 101:83-Sieg.
Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel: „Es war heute ein erwartet schweres Spiel gegen Chemnitz. 400 mitgereitse Gästefans machen es in der heimischen Halle nicht einfacher. Ich bin froh über den Run im dritten Viertel, der entscheidend für unseren Sieg war. Ohne diesen Vorsprung hätte das Spiel auch anders ausgehen können.“
Nun gilt alle Konzentration des MBC der schweren Partie in Hagen am kommenden Wochenende. „Wir stecken momentan in einer sehr schweren Phase, da die schwierigen Spiele, u.a. Bayreuth und Hagen, vor uns liegen“, so Harmsen über die bevorstehenden Aufgaben. In Hagen brauchen die Mitteldeutschen alle Unterstützung, denn die Feuervögel sind in der heimischen Ischelandhalle noch ungeschlagen. Aus diesem Grund wird es einen Fanbus in die Ruhrgebietsstadt geben.
MBC: Chavis (9), Gilbert (15), Moore (17), Schmidt (2), Leutloff (17), Ides (4), Bernard (16), Cardenas (8).
BV Chemnitz 99: Gerwig (20), Harbut (10), Scruggs (4), Khartchenkov (12), Worenz (2), Pfeifer (15), Baker (13), Buchmiller (2).