Der Mitteldeutsche Basketball Club machte am Samstagabend in Erfurt einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Gegen die Rockets holten die Wölfe einen extrem wichtigen 74:70-Erfolg. Lamont Jones war mit 25 Zählern stärkster Korbschütze.
Am Samstagabend hat sich wieder gezeigt, dass es in Derbys eigene Gesetze gibt. So hatten die Rockets in dieser Begegnung über weite Strecken die Nase hauchdünn vorn. Am Ende drehten die Wölfe die Partie und Sergio Kerusch ließ gemeinsam mit Marcus Hatten die über 150 mitgereisten Fans jubeln.
Der Start in die Partie fiel für die Gastgeber erfolgreicher aus. Sava Lesic eröffnete per Korbleger, bis Lamont Jones die ersten MBC-Punkte verbuchte. Schnell zeigte sich die Klasse von Jerome Randle, der gemeinsam mit Lesic den MBC mit sieben Punkten ins Hintertreffen brachte. Doch schon hier war Sergio Kerusch hellwach und brachte seine Mannschaft aus der Distanz wieder ran. Marcus Hatten erzielte wenig später von jenseits des Perimeters erst den Ausgleich und im Anschluss die Führung. Nach einem Korb des starken Serben Lesic ging es mit 17:18 in das zweite Viertel.
Hier zeigten die Sachsen-Anhalter an der Freiwurflinie plötzlich Nerven. Die sonst so sicheren Bonuswürfe wollten nur bei jedem Zweiten erfolgreich fallen. Die Thüringer legten vor, die Wölfe hielten mit und blieben dran. Ein Schlagabtausch entwickelte sich, bis sich die Rockets einen kleinen Puffer verschafften. Dieser währte nicht lang, bei 34:37 zur Halbzeit war das Spiel weiter offen.
Zurück auf dem Parkett holte Kruize Pinkins die ersten Zähler, bevor er zwei Minuten später sein viertes Foul kassierte und es gleich noch ein Technisches gegen die MBC-Bank gab. Die Hausherren nutzten den Moment und setzten sich, angeführt von Retin Obasohan, mit neun Punkten ab. Das war für die Wölfe kein Grund aufzugeben. Sergio Kerusch, Lamont Jones und Marcus Hatten brachten ihr Team wieder ins Spiel. Andrew Warren war es dann in der 30. Minute, der sein Team mit seinen ersten Punkten, einem Disntanztreffer, wieder in Führung brachte. Mit 55:53 ging es in die finalen zehn Minuten.
Dort machte der abgezockte Jerome Randle klar, dass er die Punkte im Kampf um den Klassenerhalt nicht einfach so aus der Hand gibt und brachte die Mitteldeutschen wieder in Rückstand. Die Schweißperlen standen den MBC-Fans auf der Stirn. Eine Auszeit rüttelte das Team zur Viertelmitte wach, Djordje Drenovac meldete seine Wölfe mit einem Dreier wieder zurück. Doch weiter ging die Randle-Show, die Jovovic-Schützlinge brachen offensiv etwas ein. Eine weitere Auszeit bei noch 2:52 Minuten auf der Uhr entfesselte die letzten Kräfte. Lamont Jones schob seine Mannschaft wieder in Schlagdistanz, bei noch 24 Sekunden auf der Uhr netzte Sergio Kerusch den Korbleger zur 71:70-Führung ein. Eine Rockets-Auszeit sollte das Spiel nicht mehr drehen. Marcus Hatten zeigte sich souverän an der Linie, Sergio Kerusch machte mit einem weiteren Bonuswurf zum 74:70-Erfolg den Sack zu.
„Zuerst einmal bin ich sehr stolz auf mein Team. Wir wussten vorher, dass es ein Spiel mit viel Druck werden würde. Es war für beide Mannschaften ein sehr wichtiges Spiel. Uns war klar, dass wir konzentriert über 40 Minuten arbeiten müssen und dass das Spiel in den letzten Minuten entschieden werden wird. Die Rockets sind sehr gefährlich und haben mit Jerome Randle einen Spieler, der vorangeht und viel scort. Meine Spieler sind große Helden, sie haben heute einen großartigen Job gemacht. Wir haben den Sieg verdient, weil wir in den entscheidenden Momenten des Spiels einen kühlen Kopf bewahrt haben und ruhig, mit weniger Emotionen gespielt haben. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei unseren Sponsoren zu bedanken, die es möglich gemacht haben, bereits am Freitag anzureisen und hier zu übernachten“, fasst Igor Jovovic über die Partie zusammen.
MBC: Hatten (15 Pkt., 5 Reb., 4 Ass, 6 St.), Jones (25), Kerusch (12 Pkt., 10 Reb.), Pantelic (5 Pkt., 8 Reb.), Drenovac (3), Pinkins (9), Gloger (2), Warren (3), Schwarz, Turudic.
Rockets: Obasohan (11), Schmidt (2), Wimberg (5), Randle (26), Zylka (2), Lesic (16), Obst (6), Watts (2), Taylor, Stanic.