Etwa 60 mitgereiste MBC-Fans feierten am Samstagabend ihr Team und feuerten es zum Sieg an. „Hier regiert der MBC“ hieß es am Ende für die Anhänger und sie blickten in strahlende Spielergesichter. Und von Anfang an waren die Wölfe heiß, so ergatterte Djordje Pantelic den Sprungball und Kelly Beidler verwandelte diesen nach nur drei Sekunden in Punkte. Die Sachsen-Anhalter spielten sich direkt heiß, Hördur Vilhjalmsson ließ nach einem Korbleger einen Dreier folgen und auch Osvaldo Jeanty lochte einen wilden Dreier zur 10:0-Führung ein. Erst nach mehr als drei Minuten kamen die Hausherren zum Zug, Elvir Ovcina sorgte für die ersten gegnerischen Punkte. Nach einem Bonuswurf von Djordje Pantelic kamen die Hessen immer besser ins Spiel und schlossen nach guter Ballbewegung ab, so auch Achmadschah Zazai aus der Distanz. Und die Gastgeber kamen dem MBC immer näher, ein Dreier von Ex-Wolf Sharaud Curry schob die 46ers auf 12:13 heran. Die Mitteldeutschen ließen sich davon nicht beirren, Isländer Vilhjalmsson netzte einen Buzzerbeater ein und bis zum Ende des Viertels hatten sich die Gäste auf 25:17 abgesetzt. Im zweiten Abschnitt hatte dann auch Rickey Gibson seinen ersten Einsatz im Wölfe-Trikot. Auch wenn die Hausherren in Person von Zazai eröffneten, antwortete der MBC clever mit einem Korbleger von Sascha Leutloff nach Passspiel von Gibson und Devin Uskoski vom Perimeter. Und der Big Man war kaum zu stoppen, gegen seine Dreier fanden die Giessener einfach kein Mittel. Eine Minute vor der Halbzeit zog Silvano Poropat noch eine Auszeit, Djordje Pantelic reagierte mit einem Korbleger und so ging es beim Stand von 44:33 in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Wölfe plötzlich einige Foul- und Ballhandling-Probleme, schnell schlossen die LTi 46ers bis auf sieben Zähler auf. Dann kamen die Saalestädter endlich ins Rollen und zündeten ein kleines Offensivfeuerwerk, bei dem zehn Punkte gut gemacht wurden, darunter Distanztreffer von Osvaldo Jeanty und Steve Wachalski. Eine Auszeit von Gästetrainer Mathias Fischer konnte dem keinen Abbruch bieten. Im Gegenteil, vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie lief es hervorragend und so konnten sich die mitgereisten Fans zwischenzeitlich über ein komfortables 21-Punkte-Polster freien, mit 66:47 ging es in den Schlussabschnitt. Phillipp Heyden war hier für die ersten Zähler verantwortlich und sein Team spielte sich regelrecht in Trance. So ließ Malte Schwarz einen Dreier durch die Reuse zischen und Hördur Vilhjalmsson und Phillipp Heyden krachten den Ball per Dunk in den Korb. Zur Viertelmitte lagen die Mitteldeutschen mit über 20 Punkten vorn und ließen sich in der Folge den Sieg auch nicht mehr aus der Hand nehmen, auch wenn Giessen noch einmal Fahrt aufnahm. So legten die Gastgeber u.a. getrieben von Sharaud Curry und Dominik Spohr einen 12:0-Lauf hin, eine Minute vor Schluss war das MBC-Polster auf elf Zähler geschmolzen. Doch Sascha Leutloff machte mit seinen letzten beiden Körben den Sack zu und so bringen die Wölfe den elften Saisonsieg mit nach Hause. Durch die gleichzeitige Niederlage das Fraport Skyliners vergrößert sich der Abstand auf die Abstiegsplätze wieder auf drei Siege. Der MBC hat jetzt zwei Wochen Zeit um sich auf das Spiel gegen die Neckar Riesen Ludwigsburg vorzubereiten. Dann treffen die Wölfe auf den langjährigen Club ihres Coaches Silvano Poropat.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Wir haben heute das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Nur die letzten Spielminuten wollen wir schnellstmöglich vergessen, da kam Gießen plötzlich ins Spiel. Mein Team arbeitet jeden Tag sehr hart. Wir zollen aber auch Gießen großen Respekt. Dennoch haben wir in einem Spiel, in dem wir nur verlieren konnten, einen verdienten Sieg geholt.“
MBC: Beidler (10 Pkt., 5 Assists), Schwarz (3), Jeanty (6), Gibson (2), Pantelic (9), Vilhjalmsson (16 Pkt., 10 Assists), Leutloff (6), Heyden (15), Wachalski (3), Uskoski (19 Pkt., 5/6 Dreier, 7 Reb.), Lange.
LTi Giessen 46ers: Curry (18), Ovcina (17), Hanke (4), Faßler (11), Zazai (13), Spohr (11), Didovic (2), Büchert, Weiser, Turudic.