Wölfe gewinnen siebtes Spiel in Folge

In einem echten Krimi gewinnt der Mitteldeutsche Basketball Club am 11. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA auswärts gegen bis dahin zuhause ungeschlagenen RÖMERSTROM Gladiators Trier. Nach einem starken Wölfe-Beginn übernehmen die Hausherren im 3.Viertel die Führung. Der MBC kann aber zurückkommen und feiert mit dem 80:72 den 7. Sieg in Folge.

Für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) wartete am 11. Spieltag eine spannende Herausforderung mit dem Auswärtsspiel gegen die bis dahin auf ihrem eigenen Platz ungeschlagenen RÖMERSTROM Gladiators Trier. Nicht umsonst wies Wölfe Head Coach Igor Jovovic, der in der Partie den genesenen Centerspieler und Stammkraft Djordje Pantelic wieder im Kader hatte, auf die besondere Motivation hin, dort als erstes Team in dieser Saison zwei Punkte zu entführen.

Doch eins nach dem anderen. Der MBC startete mit viel Elan in die Begegnung bei den Gladiators Trier. Rückkehrer Pantelic eröffnete mit einem Korbleger das Spiel. Flügelspieler Dominique Johnson und Power Forward Sergio Kerusch sorgten mit ihren beiden Dreiern für eine 8:0-Führung. Erst nach drei Minuten konnten die Hausherren durch einen Korbleger von Point Guard Brandon Lloyd Spearman ihre ersten Punkte erzielen. Ein And One von Andrew Warren ließ nach vier Spielminuten und dem 2:11 aus Sicht der Hausherren nicht gutes vermuten für diese. Denn der Punktereigen ging für den MBC munter weiter. Kerusch erhöhte nach mehr als sechs Spielminuten bereits zum 18:2. Die Hausherren zeigten sich in dieser Phase vollkommen von der Rolle und konnten nur 13% ihrer Würfe aus dem Feld verwandeln. Erst gegen Ende des 1.Viertels fanden sie dort ihre Sicherheit wieder und verkürzten mit zwei schnellen Dreier und einem Korbleger durch Ex-Wolf Ryan Nicholas zum 19:10. Die Wölfe hielten die Gastgeber aber auf Schlagdistanz und beendeten das 1. Viertel mit 23:16. Genauso forsch ging es ins 2.Viertel: ein And One von Achmadschah Zazai und ein krachender Bennett-Dunk besorgten das 28:16. Ein Manko hatte das starke Spiel der Saalestädter gegen die Mosel-Basketballer dennoch: die Rebounds. Denn nachdem das Spiel anfangs ausgeglichen war, zeigten die Hausherren nun immer mehr ihre Fähigkeiten als reboundstärkstes Team der Liga und kamen nun regelmäßig zu zweiten Chancen auf Körbe und Punkte. Weil die Jungs um Kapitän Dominique Johnson in dieser Phase selbst plötzlich mit ihrem Wurf haderten, konnten die Gladiatoren bis zur Halbzeit den zwischenzeitlichen Vorsprung auf eine hauchdünne 37:36-Führung der Wölfe einschmelzen.

Im dritten Viertel zeigte der Basketball mal wieder all seine Facetten. Denn Trier legte nun seine Wurfschwäche aus den ersten Vierteln ab, während der MBC immer noch an den letzten Minuten des vorherigen Viertels zu knabbern hatte. Vor allem in der Defensive ließen die Jovovic-Jungs die Zügel etwas schleifen, was den Trieren immer wieder die Chancen auf freie Würfe gab. Einer, der das hervorragend zu nutzen wusste, war Sebastian Herrera Kratzborn, der am Ende mit 21 Punkten einen persönlichen Rekord aufstellte. Der Gladiator lief mit im 3. Spielabschnitt mit vier erfolgreichen Würfen von der Dreipunkt-Linie heiß und ließ die Hausherren zwischenzeitlich mit 58:52 führen. Dass die Jungs von Gäste-Trainer Marco van den Berg die Führung übernahmen und sich leicht absetzen konnten, sah auch Wölfe-Trainer Jovovic mit Unbehagen. „Wir haben im dritten Viertel Foulprobleme gehabt, was bei uns zu Problemen in der Verteidigung führte. Trier hat in dieser Phase hochprozentig getroffen, vor allem Herrera Kratzborn“, so der gebürtige Montenegriner.

Doch seinen Jungs bewiesen Charakter. Power Forward Kerusch, der am Ende ein Double-Double aus 18 Punkten und 12 Rebounds sammelte, mit einem Dreier sowie Point Guard Marcus Hatten, der vier schnelle Punkte erzielte, sorgten für den Anschluss an die nun treffsicheren Trierer. Und Hatten war es auch, der mit einem Buzzer Beater die Uhr bezwang und die Wölfe mit Ablauf des Viertels 61:60 in Führung warf. Zu Beginn des letzten Viertels passierte zunächst nicht viel Zählbares. Erst nach knapp fünf Spielminuten war es dann der MBC, der eine Stufe höher schaltete. Sechs Punkte von Wölfe-Guard Hatten halfen dem MBC sich Mitte des Viertels mit 72:66 abzusetzen. Den bis dahin zuhause ungeschlagenen Trierern gelang es in dieser Phase allerdings offensiv nicht mehr, den Wölfen etwas entgegenzusetzen. Über vier Minute ließ der MBC keinen Korberfolg mehr zu, was Trainer Jovovic beeindruckt nach dem Spiel festhielt. „Ich bin sehr stolz auf unsere heutige Leistung. Wir haben als erstes Team bei Trier gewonnen, haben nach dem dritten Viertel großen Charakter bewiesen, uns wieder zurückgekämpft und verdient gewonnen“, so der Wölfe Coach. Ein Dreier von Power Forward Tyson Hinz, der 90 Sekunden vor Spielende zum 80:71 traf, sorgte dann für das Ende aller Hoffnung der Hausherren auf eine Fortsetzung ihrer Heimserie. Der getroffene Freiwurf von Triers van Zegeren zum 80:72 war dann nur noch Ergebnis-Kosmetik. Damit bleibt der Mitteldeutsche Basketball Club auch dem 11. Spieltag mit den punktgleichen VfL Kirchheim Knights Tabellenführer der ProA und feierte seinen 7. Erfolg in Serie.

Die MBC-Statistik
Hatten (15 Pts, 5 Assists, 5 Rebounds), Zazai (10 Pts, 5 5 Assists, Rebounds), Kerusch (18 Pts, 12 Rebounds, 3/5 Dreier), Johnson (3 Pts, 3 Rebounds), Fülle, Pantelic (4 Pts, 4 Rebounds), Warren (12 Pts, 5 Rebounds, 4 Assists), Bennett (6 Pts, 3 Rebounds, 2 Blocks), Hinz (12 Pts), Turudic