Wölfe gewinnen Defensivschlacht gegen Heidelberger Academics

Auch im Spitzenspiel gegen die MLP Academics Heidelberg bleiben die Wölfe daheim ungeschlagen. In einem Kraftakt setzt sich der MBC nach 40 Spielminuten mit 70:62 durch und kann so die Tabellenführung in der 2. Basketball-Bundesliga ProA behaupten. Top-Scorer der Begegnung am 8. Spieltag wurde Andrew Warren.

Es war kein Spiel für Basketballästheten, das der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) und die MLP Academics Heidelberg im Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga am Freitagabend vor 2250 Zuschauern in der Weißenfelser Stadthalle boten. Dass es um viel ging in der Begegnung am 8.Spieltag zeigten beide Mannschaften von Beginn. Respektvoll tasteten sich die Wölfe und die Heidelberger Gäste in den Anfangsminuten ab und konzentrierten sich vor allem auf ihre Verteidigungsarbeit. Die sorgte dafür, dass beiden Teams über die gesamte Spielzeit einfache Würfe selten vergönnt waren.

Für die Wölfe ging es zudem auch offensiv verhalten ins Spiel. Die Basketballer von MBC-Trainer Igor Jovovic brauchten ein paar Minuten, bis sie ins Spiel und mit ihren Würfen den Weg in die Korbanlage der Heidelberger Gäste fanden. Zwar konnte Wölfe-Center Djordje Pantelic mit einer sehenswerten Drehung am Brett seinen Gegenspieler, Ex-Wolf Phillipp Heyden, narren und die ersten Punkte der Begegnung erzielen, doch die nächsten Minuten gehörten dann der Mannschaft von Gäste-Trainer Frenki Ignjatovic, die sich nach fünf Minuten eine 9:6-Führung erarbeitete. Die Anfangsminuten waren zudem geprägt vom Center-Duell zwischen den beiden ehemaligen Teamkollegen Djordje Pantelic und Phillipp Heyden. Mit ihrer Defensivarbeit sorgten die Gäste dafür, dass den Wölfen das Spiel unter den Körben in der Anfangsphase sehr schwer fiel. Was auch auch die Wurfquoten des MBC belegten. Lediglich fünf der 18 Wurfversuche in den ersten zehn Spielminuten konnte der MBC zu Punkten werden lassen. Dank der ebenfalls guten Defensivarbeit der Wölfe und einer Steigerung im zweiten Viertel gelang es den Gästen aus der Neckarstadt Heidelberg aber nicht, daraus Profit zu schlagen. Stattdessen kämpfte sich der MBC heran und erhöhte bis zur Halbzeit auf 35:34.

Dass es am Ende ein fast deutlicher 70:62-Sieg gegen den bis dahin punktgleichen Tabellennachbarn wurde, lag auch an Wölfe-Shooting Guard Andrew Warren, der in der 2. Hälfte aufdrehte und das Spiel in der Offensive in die Hand nahm. Zwei schnelle Dreier und ein Halbdistanzwurf von ihm nach dem Wiederanpfiff halfen den Wölfen sich leicht abzusetzen. Knapp zwei Minuten vor Ende des Spiels waren es dann drei Schlüsselszenen, die die Begegnung entschieden. Erst konnte Wölfe-Center Pantelic im Gewusel unter dem Heidelberger die Übersicht behalten, schaltete am schnellsten und brachte den Ball zur 62:58-Führung im Academics-Korb unter. Dann kam der große Auftritt von Aufbauspieler Marcus Hatten. Der flinke Guard war vorher kaum ein Faktor im Spiel, nahm sich aber etwas mehr als eine Minute vor dem Abpfiff ein Herz, nachdem er von seinen Mitspielern clever an der Dreierlinie freigespielt wurde und versenkte eiskalt zum 65:60 unter dem tosenden Beifall der Wölfe-Fans. Hellwach war er auch 21 Sekunden vor Spielende, als er dem zweiten Ex-Wolf in Reihen der Gäste, Hrvoje Kovacevic, den Ball abnahm, während der verzweifelt eine Anspielstation suchte. Die beiden Freiwürfe nach dem obligatorischen Foul brachte der MBC-Guard souverän im Korb unter und erhöhte auf 69:62. In den restlichen Sekunden konnten die Gäste dem MBC nicht mehr gefährlich werden, der das Spiel mit 70:62 für sich entschied.

„Heidelberg hat heute eine sehr gute Performance gezeigt. Sie haben uns gebremst und uns ihren Rhythmus aufgezwungen. Aber wir konnten in der 2. Halbzeit in wichtigen Momenten Dreier verwandeln und in der Offensive Rebounds holen, die uns die Chance auf zweite Angriffe gaben. Schlussendlich haben wir verdient gewonnen, aber es war ein sehr hartes Spiel heute, das uns alles abverlangte“, zog Wölfe-Trainer Igor Jovovic nach dem Erfolg sein Fazit.

Nächste Aufgabe wartet schon am Sonntag

Für den Mitteldeutschen Basketball Club geht es schon am Sonntag weiter. Dann müssen die Jungs um Kapitän Dominique Johnson zum Auswärtsspiel nach Dresden. Beim ProA-Aufsteiger, den Dresden Titans, soll der gute Start in den Doppelspieltag auch am 9. Spieltag der ProA ein positives Ende finden. Für die Elbestädter verlief der Saisonstart bisher eher holprig. Erst ein Sieg steht für die Mannschaft von Trainer Steven Clauss in dieser Saison zu Buche. Mit bisher 690 erzielten Punkten ist der Tabellenletzte allerdings das offensivstärkste Team der Liga. Dem stehen aber auch 769 erhaltene Punkte gegenüber, immerhin 103 Punkte mehr als das in dieser Kategorie zweitschlechteste Team der Liga.

Top-Scorer der Ostsachsen sind ihre US-Amerikaner. Point Guard Randal Holt (18.6 Punkte, 53.3% Dreier, 5.4 Assists) ist im Kader von Cheftrainer Clauss der Kopf der Mannschaft. Unterstützt wird er von Power Forward David Sturner (14.6 Punkte, 8.9 Rebounds, 42.9% Dreier), Center Keithric Jervon Kelly Pressley (14 Punkte, 8 Rebounds) und Aufbauspieler Ricky Alonzo Price Jr. (11.8 Punkte, 46.2% Dreier). In seine zweite Saison im Titans-Trikot geht ein alter Bekannter der Wölfe. Power Forward Walter Simon (5.1 Punkte) trug in der Spielzeit 2013/14 das Trikot der Wölfe.

Die Wölfe-Statistik:
Warren (20 Pts, 4/6 Dreier), Pantelic (13 Pts, 6 Rebounds), Zazai (10 Pts, 6 Assists), Kerusch (10 Pts, 9 Rebounds), Hatten (9 Pts, 4 Steals), Bennett (4 Pts), Hinz (4 Pts, 3 Rebounds), Johnson, Fülle, Herrmann, Niedermanner, Turudic