Die letzten beiden Auswärts-Pflichtspiele der Wölfe gegen die Paderborn Baskets liegen mit 2006 und 2009 bereits einige Zeit zurück und beide Begegnungen gingen zu Gunsten der Universitätsstädter aus. Am Freitagabend konnten die Mitteldeutschen diesen Fluch brechen und die beiden Punkte aus dem Sportzentrum am Maspernplatz entführen. Unterstützt wurden sie dabei von rund 30 mitgereisten MBC-Fans, die ihre Mannschaft nach vorne peitschten. Über lange Strecken des Spiels hatten die Poropat-Schützlinge ihre Nase vorn, im Schlussviertel setzten die webmoebel Baskets zum Endspurt an und beide Teams lieferten sich eine hart umkämpfte Crunchtime. Per Bonuswurf eröffnete Chris Oakes die Partie, für die Hausherren konterte Justin Stommes, auf Augenhöhe ging es zunächst weiter. Schnell erarbeiteten die Wölfe sich ein komfortables Polster und gingen mit 24:17 in den nächsten Abschnitt. Genau so ging es zunächst weiter, Mitte des Viertels kamen die Paderborner aber gefährlich nahe. Jefferson Mason versenkte einen Korbleger zum 31:32 aus Sicht der Gastgeber und auf Augenhöhe ging es über zwei Minuten weiter. Danach fingen sich die Saalestädter und setzten sich ab, mit 48:40 gingen sie in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Mitteldeutschen mit einem Dreier von Steve Wachalski in die zweite Hälfte. Mit einem Polster für die Gäste ging es bis zur 27. Minute weiter, dann brachen die Wölfe ein und die Ost-Westfalen glänzten durch Wurfglück. Erneut rückten sie den Poropat-Schützlingen auf den Pelz, wieder durch den abgezockten Jefferson Mason, der zum 60:62 traf. Ein Dreier von Malte Schwarz kam genau zur rechten Zeit und wichtige Punkte von Arizona Reid zum 70:60-Viertelstand ließen die Fans aufatmen.
Das Schlussviertel trieb den MBC-Fans in der Halle und den Zuschauern wahrlich den Angstschweiß auf die Stirn. Die Hausherren setzten zum Endspurt an und holten schnell den Vorsprung der Wölfe auf. Nach zwei Minuten war das Polster der Gäste bis auf zwei Zähler geschmolzen, wenig später holte Justin Stommes mit zwei Bonuswürfen die Führung für das Team von der Pader. In der Folge wechselten die Führungen, was Herz und Nerven der mitfiebernden MBC-Anhänger enorm strapazierte. Mit starken zwölf Punkten in Folge schob US-Boy Darius Hargrove die Mitteldeutschen gleich mehrfach wieder in Front und hielt seine Mannschaft so im Spiel. Die Paderborner hatten immer die passende Antwort bereit und so blieb es spannend bis in die letzte Minute. Michael Fleischmann traf 52 Sekunden vor Spielende zum 93:92 für Paderborn und erneut war es der kaum zu stoppende Darius Hargrove, der die Wölfe mit einem Korbleger und zwei Freiwürfen zum 96:93 rettete. Zehn Sekunden vor Schluss war der Paderborner Justin Stommes an der Freiwurflinie, brachte den ersten Wurf im Korb unter und verwarf den zweiten. Blitzschnell griff Sascha Leutloff den Rebound, damit die Hausherren nicht per Korbleger doch noch ausgleichen konnten. Mit einem Foul wurde er gestoppt, bei den anschließenden Bonuswürfen bewies er Nervenstärke und stellte damit den Endstand von 98:94 her. Darius Hargrove verbuchte 16 seiner insgesamt 28 Zähler im Schlussviertel und entschied das erbitterte Duell im finalen Spielabschnitt für den MBC. Neben ihm konnten auch Sascha Leutloff (18), Steve Wachalski (19) und Arizona Reid (18) im hohen Zehnerbereich punkten.
MBC: Smallwood (3), Schwarz (3), Hargrove (28), Oakes (5), Holcomb Faye (2), Leutloff (18), Heyden (2), Wachalski (19), Reid (18), Vilhjalmsson.
webmoebel Baskets Paderborn: Diggs (7), Mason (17), Lieneke (17) Jost (6), Fleischmann (18), O. Wendt (6), Stommes (23), Sünkeler, Freer, L. Wendt.