Turbulente Jahre liegen hinter der BG Karlsruhe. Nach dem Abstieg aus der ersten Basketball Bundesliga vor zwei Jahren versuchten die Fächerstädter vergangene Saison den Wiederaufstieg. Doch dieser Versuch scheiterte und hatte einen massiven Umbruch sowohl in der Organisation als auch im Spielkonzept zur Folge. Die Badener setzten mehr auf junge deutsche Spieler statt amerikanischer Stars und kreierten das Jugendkonzept „Young Spirit“. Demzufolge sollten unter der Leitung des 32-jährigen Trainers Peter Krautwald vorwiegend junge Spieler Einsatz finden und gefördert werden. Mit dem 27-jährigen Justin Howard und dem 29-jährigen Al Elliott stehen der Mannschaft aber auch sehr erfahrene Spieler zur Verfügung. Kurz vor Saisonbeginn gelang der BG zudem ein ganz großer Coup: Mit Rouven Roessler kehrte der beste deutsche Scorer der ersten Basketball Bundesliga nach Karlsruhe zurück, wo der Small Forward bereits von 2000 bis 2006 erste Profierfahrungen sammelte. Mit 16,0 Punkten pro Spiel ist der 28-Jährige Topscorer des Teams, auch wenn er vom dritten bis zum fünften Spieltag aufgrund einer Lendenwirbelverletzung pausieren musste. Center Justin Howard ist ein weiterer Punktegarant unterm Korb: der 208-cm-Hüne legte in 14 Partien durchschnittlich 14,6 Zähler auf und sicherte sich 10,2 Korbabpraller. Point Guard Al Elliott macht 13,9 Punkte im Schnitt für die BG und hat bereits einige Erfahrung in deutschen Ligen gesammelt. Zu seinen Stationen gehörte unter anderem auch Jena, wo er in der Aufstiegssaison unter Trainer Björn Harmsen agierte. Auf der Position des Power Forwards überzeugt Anton Kazarnovski mit 10,1 Punkten pro Spiel. Bis Anfang Dezember stand noch der US-Amerikaner Nigel Moore im Kader der BG Karlsruhe. Der Small Forward verließ allerdings das Team auf eigenen Wunsch, um bei der Geburt seines Kindes in den USA dabei sein zu können.
Mitte Dezember trennte sich die BG von Trainer Peter Krautwald. Als dessen Nachfolger wurde Dr. Ivan Vojtko engagiert, der bereits drei Jahre in Karlsruhe tätig war und mit dem die Badener 2003 ins Basketballoberhaus aufgestiegen ist. Der Einstand ist dem Slowaken gut gelungen: im Vorweihnachtsspiel siegte Karlsruhe 73:71 gegen Langen und am vergangenen Wochenende schoss Rouven Roessler sein Team in letzter Sekunde per Dreier zum 70:67-Erfolg gegen Heidelberg. Karlsruhe ist aktuell Tabellenvierter und damit erster Verfolger des Spitzentrios, hat aber bereits acht Punkte Rückstand auf den MBC. Wie schon gegen Lich müssen die Wölfe auf Aufbauspieler Gregory Burks verzichten. Der US-Guard zog sich im Aufwärmprogramm des letzten Spiels eine Achillessehnenverletzung zu und steht nicht zur Verfügung. Damit müssen sich Will Chavis und Wayne Bernard den Spielaufbau teilen. „Die Verletzungssituation macht das Spiel gegen Karlsruhe für uns natürlich nicht einfacher. Dennoch haben wir einen tiefen Kader, mit dem wir das Spiel bestehen werden“, so MBC-Coach Björn Harmsen.
Wölfe empfangen BG Karlsruhe im Wolfsbau
Zum letzten Spiel der Hinrunde empfängt der Mitteldeutsche Basketball Club am Samstag die BG Karlsruhe. Tipp-Off erfolgt 19:30 Uhr in der Stadthalle Weißenfels. Verzichten muss Coach Harmsen voraussichtlich auf Gregory Burks, der sich beim letzten Auswärtsspiel in Lich eine Achillessehnenverletzung zugezogen hat.