Die fast siebenstündige Busfahrt steckte den Wölfen während des gesamten Spiels deutlich sichtbar in den Knochen. Die gewohnte Aggressivität fehlte beim Mitteldeutschen Basketball Club vor allem in der Verteidigung. Kein anderes Team der 2. Basketball Bundesliga konnte den Wölfen im bisherigen Saisonverlauf mehr Punkte einschenken.
Dabei funktionierte die MBC-Defense im ersten Viertel noch am besten. Doch bereits im da zeigte Gregory Burks, dass er wohl der Alleinunterhalter des Abends werden würde. Allein in den ersten zehn Minuten markierte der US-Guard bereits neun der 17 Punkte auf Seiten der Wölfe. Das erste Viertel endete mit 19:17 für die Gastgeber.
Auch im zweiten Spielabschnitt war es erst Gregory Burks, diesmal in Kooperation mit Andre Duncan, der das Spiel bis zur 14. Minute wieder zum 30:29 für die Wölfe mit seinem zweiten Dreipunktewurf drehen konnte. Doch die Gladbacher wussten die passende Antwort darauf und zogen mit einem 10:1-Run bis zur 18. Minute auf zehn Punkte davon (44:34). Erst zwei Dreier von Andre Duncan und Tomas Grepl, sowie vier Punkte von Raiko Seifert gestalteten das Spiel zur Pause wieder offen (46:44).
Diesen Lauf nutzen die Wölfe um das dritte Viertel mit 26:20 für sich zu entscheiden. Zwar konnten die Westdeutschen ihren Vorsprung bis zur 25. Minute durch einen starken Chris Anderson nochmals auf 61:54 ausbauen, doch wieder angeführt von Gregory Burks gab sich der Mitteldeutsche BC nicht auf. Zur 29. Minute war das Spiel beim Stande von 64:64 wieder ausgeglichen und zur Viertelpause lagen die Weißenfelser sogar mit 70:66 in Führung.
Diese konnte im Schlussabschnitt sogar abermals bis zum 76:68 ausgebaut werden, bevor Mönchengladbach mit einem 9:0-Lauf das Spiel wieder kippen konnte. Zu viele dumme Ballverluste erlaubten sich die Wölfe in dieser Phase und verwandelten gleichzeitig einfache Körbe nicht. Zwar konnten Gregory Burks und Cornell Kairies in dieser Phase sogar bis zur 36. Minute mit 83:81 in Führung halten, doch wusste Mönchengladbach clever jeden MBC-Fehler in einfache Fastbreak-Punkte zu verwandeln. So auch zwischen der 37. und 39. Minute mit dem entscheidenden 10:0-Lauf zum 91:83. Ein weiterer erfolgreicher Dreier vom nicht zu stoppenden Gregory Burks brachte die Wölfe zwar wieder ran, doch zeigte der sonst routinierteste MBC-Spieler Tomas Grepl in dieser Phase bisher unbekannte Nervenschwäche und versagte zweimal nacheinander an der Linie und verpasste damit die Chance auf drei Punkte zu verkürzen. Dies gelang zwar wenige Sekunden später Gregory Burks, doch die taktischen Fouls der Wölfe verfehlten ihre Wirkung und Joshua Mueller verwandelte sicher alle Würfe von der Linie und entschied damit das Spiel verdient zugunsten seines Teams.
Ari Tammivaara nach dem Spiel: „Das Mönchengladbach von heute, war nicht das Mönchengladbach vom Saisonbeginn. Die Lions haben sich gut verstärkt und waren gut auf uns eingestellt. Wir haben nicht so aggressiv agiert wie unser Gegner und dadurch auch verdient das Spiel abgegeben.“
MBC: Montag, Vilkius (1), Duncan (22), Seifert (9), Kairies (7), Sten (3), Dubois (6), Grepl (7), Burks (36).
NVV Lions Mönchengladbach: Jones (3), Mueller (24), Milovic (7), Krausen (14), Bennett (2), Theilmann, Ellingsworth-Perez (24), Anderson (24).