Wölfe beißen sich in den BBL-Pokal – Sieg über Bremen Roosters

Der Mitteldeutsche Basketball Club besiegt die Bremen Roosters in der letzten DBB-Pokalrunde mit 79:69. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit (31:37), fanden die Wölfe erst im dritten Viertel zu ihrem Spiel. Tomas Grepl feierte gegen Bremen sein 100. Pflichtspiel für den MBC. Gemeinsam mit Roderick Middleton war der Tscheche mit 15 Zählern Topscorer. Damit stehen die Weißenfelser im BBL-Pokal, dort wartet in der ersten Runde ein Heimspiel gegen einen Erstligisten.

Das war kein schönes Spiel was die 432 Zuschauer am Dienstagabend zu sehen bekamen. Zahlreiche Nicklichkeiten zwischen den Spielern, unsportliches Verhalten eines Spielers und Verantwortlichen der Bremen Roosters, technische und unsportliche Fouls gegen beide Teams und zwei alles andere als großartig aufspielende Mannschaften. Man merkte den Roosters – die ohne lizenzierten Cheftrainer anreisten – deutlich an, dass sie mit aller Macht versuchen wollten den großen Favoriten zu schlagen. Zwar eröffnete Ronald Thompson mit zwei Freiwürfen das Spiel für den MBC, doch ein 7:0-Konter der Hansestädter zeigte die fehlende Konzentration des Tabellenführers auf. Zu oft verloren die Wölfe in diesem Spielabschnitt den Ball (7 Ballverluste) und verschenkten damit zahlreiche Chancen im Angriff. Erst in der sechsten Spielminute fand das Team von Uwe Sauer etwas besser ins Spiel und brachte sich mit einem 10:0-Lauf wieder in Führung. Das erste Viertel ging mit 16:12 an die Weißenfelser.
Der Vorsprung konnte durch drei Zähler von Neuzugang Rod Middleton bis auf 19:12 ausgebaut werden. Den Wölfen gelang es jedoch ab diesem Zeitpunkt nicht mehr, den Ball im Korb der Gäste zu versenken. In der 15. Minute waren die MBC-Cracks nach einem Dreier von Rod Middleton letztmals in Führung (26:22). Durch sechs Zähler von Elliott, Ba und Njei gingen die Gäste abermals in Front. In dieser Phase geriet das Spiel den Unparteiischen aus den Händen zu gleiten, Ron Thompson und Jordan Sabourin gerieten unsportlich aneinander und konnten nur durch unsportliche Fouls und ihre Teamkameraden gehalten werden. Wie schon in der Saison 2005/06 fiel aber nicht nur Jordas Sabourin negativ auf, auch der erfahrene Roosters-Kapitän Omar Ba provozierte den Wölfe-Trainer Uwe Sauer mit arroganten Gesten. Ba und Sabourin wurden damals wegen grob unsportlichem Verhalten disqualifiziert, diesmal blieb Omar Ba unbestraft. Nach der Provokation durch den gegnerischen Oldie platzte auch Uwe Sauer der Kragen, was die Schiedsrichter mit einem technischen Foul bestraften. Die folgenden Freiwürfe versenkte Al Elliott sicher, die Wölfe waren bis zur 19. Minute komplett aus dem Spiel und die Gäste zogen bis auf 33:26 davon. Die erste Halbzeit endete mit 38:31 für Bremen.
Nach der Halbzeitansprache von Uwe Sauer präsentierte sich der Club erstmals wie der Tabellenführer der Pro A. Nur zwei Punkte konnten die Nordlichter in den ersten acht Minuten der zweiten Halbzeit markieren. Dies nutzten die Weißenfelser zu einem 14:2-Run, der sie mit 45:40 in Front brachte. Nach dreißig gespielten Minuten führten die Wölfe mit 53:45.
Dieser Vorsprung konnte durch drei versenkte Dreier von Lance Den Boer und Roderick Middleton (2) bis auf 62:51 ausgebaut werden (35. Minute). Zwar verkürzten die Gäste durch einen 8:2-Run den Rückstand bis zur 38. Minute abermals auf fünf Zähler, doch die mangelnde Disziplin und der fehlende Respekt vor dem Spiel kosteten die Norddeutschen ihre letzte Chance auf einen Sieg. Nachdem die Unparteischen das fünfte Foul gegen Terryl Woolery pfiffen, sorgte dies für „Unverständnis“ beim Spieler und auf der Bank der Roosters. So nötigte der in Doppelfunktion auftretende Manager und Co-Trainer Burak Canboy die Schiedsrichter („Gebt mir doch endlich ein technisches Foul!“) regelrecht, ihn vom Spiel zu disqualifizieren. Noch unsportlicher war jedoch das Verhalten von Terryl Woolery, dieser bedankte sich mit einem beherzten Tritt in die Werbebande für sein fünftes Foul, wofür die Bank ein weitere Foul kassierte. Auf dem folgenden Weg aus der Halle pöbelte er das Weißenfelser Publikum lautstark an und riss beide Mittelfinger demonstrativ auf dem Weg in die Kabine in die Luft. „Solch ein unsportliches Verhalten dem Publikum und dem Gegner gegenüber zeugt von absolut keinem Respekt des Spielers. Solch ein Verhalten gehört in keine Basketballhalle und wird hoffentliche spürbare Folgen für den Spieler haben“, so Team Manager Martin Geissler über den Vorfall.
Nach dieser erschreckenden Situation bekamen die Wölfe sechs Freiwürfe zugesprochen, von denen sie vier versenken konnten und damit das Spiel entschieden. Am Ende gewinnt der Mitteldeutsche BC durch seine bessere Disziplin verdient mit 79:69. Die erste BBL-Pokalrunde wird Mitte November ausgelost. Das Heimspiel gegen einen Erstligisten ist für den Zeitraum 4. bis 6. Dezember angesetzt.

MBC: Williamson (7), Middleton (15), Den Boer (13), Buse (4), Grepl (15), Leutloff (9), Großmann, Thompson (13, 18 Rebounds), Cardenas (3).

Bremen Roosters: Johnson (9), Hakanowitz (6), Mölle, Ba (15), Njei (2), Franke, Elliott (17), Fikiel (2), Woolery (7), Sabourin (10), Zazai, Scholl.