Am Freitagabend erlebten 2200 begeisterte Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels den achten Saisonsieg der Mitteldeutschen in Folge. Ex-Wolf Michael Buse kam mit dem FC Bayern München zum Pflichtbesuch an die Saale. Nach seiner Knieverletzung stand Buse das erste Mal wieder auf dem Parkett, spielte 27 Minuten und verzeichnete dabei fünf Punkte. Die Isarstädter hatten zudem einen neuen Spieler im Gepäck, dessen Verpflichtung erst am Vormittag bekannt wurde. Rashad Jennings heißt der Power Forward, der in der höchsten Collegeliga NCAA zu den Topreboundern gehörte. Dieser neu erstarkten Mannschaft galt es zu trotzen, wobei sich seit Mittwoch mit Malik Moore ebenfalls Verstärkung in den MBC-Reihen befindet. „Ich habe großen Respekt vor der Mannschaft und dem Trainer und weiß, dass Sie stärker einzuschätzen sind, als der Tabellenplatz widerspiegelt“, äußert sich Cheftrainer Harmsen über die Münchner. Dementsprechend schwierig ging es in die Partie. Die ersten zwei Punkte der Begegnung sicherte sich der Münchner Tim Morris durch einen Halbdistanzwurf, gefolgt von einem Korbleger von Sascha Leutloff. Immer wieder gelang den Süddeutschen der Ausgleich, bis nach sieben gespielten Minuten Will Chavis einen Dreier zum 18:11 einnetzte und damit einen kleinen Vorsprung aufbaute. Dies ließ sich das Kämpf-Team aber nicht gefallen, errang kurz vor Viertelende sogar die Führung bei 18:19 zurück. Nach einer Auszeit schloss Johnnie Gilbert mittels Dunk das Viertel 20:19 für die Wölfe ab. Den zweiten Spielabschnitt eröffnete Jorge Schmidt mit einem Distanztreffer. Daraufhin drehte Münchens Cedric Brooks auf und versenkte zwei Dreier in Folge. Wieder wechselten die Führungen im Minutentakt, die Münchner blieben mittels starker Defense-Leistung auf Augenhöhe. Jorge Schmidt ließ die Wölfe mit einem weiteren Treffer von der Dreipunktlinie aufatmen und verschaffte seiner Mannschaft damit ein vier-Punkte-Polster zur Halbzeitpause.
Nach einer eindringlichen Pausenansprache kamen die Mitteldeutschen besser ins Spiel, Johnnie Gilbert zeigte mit einem Dunk, wer die Herren im Wolfsbau sind. Will Chavis klaute kurz darauf Cedric Brooks den Ball, und schloss nach einem Fastbreak gegen zwei Münchner mit einem Korbleger ab. In der 23. Spielminute erlangte Gilbert die erste 10-Punkte-Führung der Wölfe, Big-Man Ides baute diese mit zwei in Folge verwandelten Korblegern auf 54:40 aus. Bei einem Stand von 63:46 ging es ins Schlussviertel. Hier bekamen die Gäste langsam Foulprobleme, Jamar Howard und Kelvin Parker hatten jeweils vier Fouls auf ihrem Konto. Danach wurde spektakulär: Nach Alley-Hoop-Anspiel von Will Chavis dunkte Johnnie Gilbert den Ball in den Korb. Will Chavis und Wayne Bernard legten Treffer aus der Distanz zum 75:56 nach und das Publikum jubelte ausgelassen. Die letzten Punkte für die Tabellenführer verbuchte Jorge Schmidt mit zwei Freiwürfen auf sein Konto.
Trainer Harmsen über das Spiel und Neuzugang Malik Moore: „Ich bin mit unserem Spiel in der ersten Halbzeit nicht zufrieden. In der zweiten Hälfte ist es uns besser gelungen, die Münchner zu stoppen. Malik Moore hat sich menschlich gut in die Mannschaft eingefügt. Zur nächsten Begegnung gegen Kaiserslautern wird er auch taktisch besser integriert sein.“
MBC: Chavis (10), Gilbert (14), Diestelhorst (4), Schmidt (10), Leutloff (12), Ides (10), Grübler (3), Bernard (21 Pkt., 5/8 3er).
FC Bayern München: Parker (8), Howard (9), Buse (5), Brooks (19), Morris (8), Hagner (1), Hübner (6), Jennings (8).