Nachdem der Mitteldeutsche Basketball Club bereits einen Tag vor dem Spiel an die Nordsee gereist war, gingen die Spieler von Uwe Sauer hellwach in die Partie und setzten alles um was sie sich vorgenommen hatten. Zwar eröffnete Danny Gibson das Spiel der Cuxhavener mit einem Zweipunktetreffer und anschließendem Bonusfreiwurf, doch in der zweiten Minute traf erst Sascha Leutloff und kurz darauf Tomas Grepl (3) zur ersten MBC-Führung. In den nächsten zwei Minuten suchte der Mitteldeutsche BC hauptsächlich sein Glück unter dem Korb, dort hatte Ronald Thompson leichtes Spiel gegen die BasCats und versenkte sechs Zähler am Stück. Nachdem der US-Center bis zur fünften Minute bereits sein zweites Foul kassierte, musste Thompson jedoch geschont werden. Den Abschluss des 13:2-Laufs markierte Tomas Grepl zum 13:5 in der fünften Spielminute. Nach Punkten von Buse und Leutloff konnten die Mitteldeutschen ihren Vorsprung bis zur achten Minute behaupten (16:9). Nach einer Auszeit von BasCats-Coach Matkevicius drehte sich die Partie um 180 Grad. Den Wölfen gelang es nicht die starken Einzelspieler der Norddeutschen zu stoppen. Dies nutzten die BasCats zu einem 14-0-Konter, nach zehn Minuten führten die Gastgeber mit 23:16.
Roderick Trice konnte diesen Vorsprung nach der Viertelpause abermals auf 25:16 ausbauen. Nach vier punktlosen Minuten traf erst Tomas Grepl zweifach von der Freiwurflinie, bevor auch Drew Williamson und Ronald Thompson versenken konnten (22:25). Doch vor allem Danny Gibson war an diesem Abend nicht zu halten und wusste immer eine passende Antwort auf die Aufholversuche des MBC. Nach sieben weiteren Zählern des US-Guards wuchs die Führung der Nordlichter bis zur 15. Minute wieder auf 34:24 an. Den größten Rückstand bis zur Pause hatten die Wölfe ab der 18. Minute nach einem Distanztreffer von Roderick Trice (42:29). Beim Stand von 46:35 endete die erste Halbzeit. Größter Unterschied bis zur Pause war die bessere Trefferquote der Gastgeber von jenseits der Dreierlinie. So versenkten die BasCats vier ihrer zehn Dreierversuche, bei den Wölfen blieb es bei einem Treffer bei neun Versuchen.
Auch in der zweiten Spielhälfte konnte Cuxhaven den Vorsprung ausbauen, nach einem Freiwurf von Trice und einem weiteren Dreier von Danny Gibson war die höchste Distanz des Spiels mit 50:35 erreicht. Doch der Mitteldeutsche BC zeigte über die gesamte Spieldistanz echte Kämpfermoral und steckte nicht auf. So nutzten Sascha Leutloff und Michael Buse mit jeweils vier Punkten eine Schwächephase der Gastgeber eiskalt aus und verringerten den Rückstand bis zur 25. Minute auf 43:50. Nach einem Distanztreffer von Danny Gibson zum 57:44 drohte den Wölfen das Spiel wieder aus den Fingern zu gleiten. Doch Michael Buse konnte sich mehrfach kraftvoll unter dem Korb der BasCats durchsetzen und Lance Den Boer traf seinen ersten Dreier des Nachmittags. Beim Stand von 62:51 gingen beide Teams in den Schlussabschnitt.
Im letzten Viertel wussten die Wölfe über ihre längere Bank und kämpften weiter gegen die drohende Niederlage. Nach zwei Freiwürfen von Sascha Leutloff und dem zweiten Dreier von Lance Den Boer schrumpfte der Abstand wieder auf 56:64, doch erneut wussten die Gastgeber von der Dreierlinie die passende Antwort. Monta McGhee versenkte von „Downtown“. Doch der Dreier sollte bis zur 35. Minute der letzte Gegentreffer sein. So leitete Michael Buse mit einem weiteren Dunking die 11:0-Aufholjagd seines Teams ein, die er zusammen mit Lance Den Boer (zwei Dreier) perfekt machte. Nach dem vierten Dreier von Den Boer war das Spiel in der 35. Minute erstmals mit 67:67 wieder ausgeglichen. Erneut konterte Monta McGhee von außen, bis zur 39. Minute konnten die Cuxhaven BasCats ihren Vorsprung wieder auf 76:71 erhöhen. In der Schlussphase hielt vor allem Michael Buse sein Team im Spiel und versenkte die so wichtigen Freiwürfe. Nach dem fünften Foul von Jean Francois während eines Dreierversuchs von Buse, versenkte dieser alle drei Versuche und verkürzte bis auf 78:79. Auf der Gegenseite stoppten die Wölfe die Uhr durch ein Foul von Tomas Grepl an Roderick Trice, der beide Freiwürfe zum 81:78 versenken konnte. Bei zehn verbleibenden Sekunden und drei Punkten Rückstand nahm MBC-Trainer Uwe Sauer seine letzte Auszeit. Der bis dahin eher unglücklich agierende Roderick Middleton (nur ein Treffer bei sieben Würfen) bekam den Ball nach Einwurf von Robert Cardenas, nutzte die Lücke in der Defense und zog von jenseits der Dreierlinie ab – Treffer! Damit war das Spiel mit 81:81 5,1 Sekunden vor Spielschluss wieder ausgeglichen. Der anschließende Einwurf von Nikola Jovanovic konnte durch Roderick Middleton abgefangen werden, dieser stieg erneut zum Dreier auf und vergab diesen aber. Doch Tomas Grepl sicherte sich den Offensivrebound und versenkte unter großem Jubel auf der MBC-Bank zum 83:81! Dies war die erste Führung nach 32 Spielminuten für die Weißenfelser. Bemerkenswert war, wie schnell dem MBC diese Aktionen gelungen sein „sollen“ – zeigte die Anzeigetafel nach dem Dreierversuch von Middleton, anschließendem Offensivrebound und Jump-Shot von Grepl doch nur 0,1 Sekunde weniger an als zuvor. Nichtsdestotrotz nahmen die BasCats eine weitere Auszeit um die Niederlage doch noch abzuwenden. Aber die Wölfe-Defense stand stark und ein Notwurf mit dem Buzzer von Danny Gibson verfehlte sein Ziel. Die Freude der Wölfe kannte keine Grenzen und wurde mit den zwanzig mitgereisten Fans ausgiebig gefeiert. Damit behaupten die Weißenfelser ihre alleinige Tabellenführung, nach Niederlagen von Nördlingen und Karlsruhe rutschen zwei direkte Verfolger recht überraschend in das Mittelfeld ab.
Am Dienstagabend kommt es ab 19:30 Uhr in der Stadthalle Weißenfels zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Cuxhaven BasCats. Dann trifft die MBC-Regionalligamannschaft im DBB-Pokal auf die Norddeutschen und kämpft um den Einzug in den BBL-Pokal.
Das nächste Spiel der MBC-Bundesligamannschaft steigt erst am 20. November gegen den BBC Bayreuth.
MBC: Williamson (6), Middleton (6), Den Boer (13), Buse (23), Diestelhorst, Grepl (9), Leutloff (13), Schimer (1), Thompson (10), Cardenas (2).
Cuxhaven BasCats: Jovanovic (1), Ruckhaber (1), Trice (21), McGhee (17), Kleemichen (3), Gibson (26), Francois (9), Pompey (3).