Wölfe-Aufholjagd nicht belohnt

Der Mitteldeutsche Basketball Club muss das Ende der Hinrunde in der easyCredit BBL mit einer Auswärtsniederlage abschließen. Gegen ratiopharm ulm unterlagen die Weißenfelser mit 105:94 Zählern. Nach einem starken Start der Gastgeber und Defiziten der Wölfe, kämpften sich die Saale-Städter mit viel Herz zurück in die Partie. Auch trotz einer Gala-Vorstellung von Trevor Releford, konnten sich die Mitteldeutschen zum Schluss nicht selbst belohnen.

Foto: Florian Achberger
Foto: Florian Achberger

Im Comeback-Spiel von MBC-Point Guard Trevor Releford waren es die Gastgeber, die die ersten Punkte der Begegnung verzeichnen konnten. Als Tremmell Darden direkt konterte und Sergio Kerusch einen Dreier oben drauf legte, kündigte sich die Turbulenz der heutigen Partie bereits an. Obwohl sich die Wölfe immer wieder durchsetzen konnten, wurden sie Zeugen, wie sich bärenstarke Ulmer an der Dreierlinie warmschossen. Zur Hälfte des ersten Abschnitts waren die Gastgeber mit 18:10 in Führung. Diese wirkten in der offensive wacher als die Weißenfelser, obwohl MBC-Herzen höher schlugen, als Trevor Releford nach sechs Minuten Spielzeit sein Comeback feierte. Die Baden-Württemberger liefen zu diesem Zeitpunkt heiß von der Dreierlinie und zündeten ein offensives Feuerwerk ab, welches am Ende des Viertel zu einem Ulmer Vorsprung von 37:22 Zählern führte.

Aleksandar Marelja und Trevor Releford verkürzten die Gastgeber-Führung zu Beginn des zweiten Abschnitts auf zehn Zähler. Doch die Donau-Städter blieben ihrer Linie des ersten Viertels treu und konnten direkt kontern. Auch in der Defensive eroberten sich die Ulmer immer wieder den Ball und setzten sich zur Hälfte mit 50:32 ab. Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Hausherren die Oberhand über die Partie. Dennoch gaben die Sachsen-Anhaltiner nicht auf und konnten mit Spielzügen von Ferdinand Zylka und Hans Brase kurz vor Pausenpfiff noch einmal Akzente setzen. Mit einem 44:64 Rückstand traten die Wölfe den Weg zur Kabine an.

Bereits vor der Pause war eindeutig, dass sich die Weißenfelser um einiges steigern mussten. Und genau dies setzten die Männer von MBC-Head Coach in Hälfte zwei in die Tat um. Nachdem die Ulmer erneut einen dominanten Auftritt ablieferten und gleich nach zwei Minuten auf 70:44 erhöhten, setzte Sergio Kerusch mit richtiger Körpersprache beim Zug zum Korb ein Ausrufezeichen. Die Wölfe waren nun spürbar wacher an beiden Enden des Parketts und konnten sich Stück für Stück in die Partie zurückkämpfen. Hans Brase und David Brembly führten die Saale-Städter nach sechs Minuten Spielzeit zum 58:75 heran, während Trevor Releford darauffolgend mit einer Glanzleistung und vier verwandelten Treffern nicht nur das eigene, sondern auch Comeback das Teams am heutigen Abend einleitete. Mit einem knappen 72:78 Rückstand aus Wölfe-Sicht startete der finale Abschnitt.

Die überrascht wirkenden Hausherren sahen sich nun gezwungen zu handeln. Kleine Abstimmungsschwierigkeiten der Gäste wurden eiskalt ausgenutzt und eine erneute, zweistellige Führung nach zwei Minuten erspielt. Doch die Saale-Städter gaben sich nicht auf und blieben durch Punkte von Tremmell Darden und Trevor Releford an den Gastgebern mit 77:86 nach gut sechs Minuten dran. Das Wurfglück war den Weißenfelsern dann in den letzten Minuten des Spiels nicht hold, während Ulm weiterhin solide Trefferquoten verzeichnete und sich auch an der Freiwurflinie nicht verunsichern ließ. Letztlich konnten sich die Wölfe, auch nach guter Aufholjagd, nicht belohnen. Doch bereits am kommenden Wochenende will man den Ulmern in der Stadthalle Weißenfels die Revanche auftischen.

„Man kann den Ulmern zu dieser Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, nur gratulieren. Obwohl sie ein schweres EuroCup-Spiel in den Knochen hatten und mehrere wichtige Spieler verletzt pausieren mussten, sind sie mit einer beeindruckenden Energie ins Spiel gestartet. Von außen haben sie in der ersten Halbzeit fast jeden Wurf getroffen, was ich in der Form in Deutschland noch nicht gesehen habe. Davon haben wir uns beeinflussen lassen und wirkten in der ersten Hälfte ein Stück weit verängstigt und hilflos. Das war nicht schön mit anzusehen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann aber besser gemacht und vor allem Kampfgeist gezeigt. Trotzdem konnten wir Ulm heute mit dieser Leistung nicht die Stirn bieten.“

MBC:

Moore (6), Farr (2), Darden (12), Brembly (9), Kerusch (12), Zylka (5), Releford (27), Novak (8), Brase (6), Marelja (7), Turudic (0)