MBA-Bundesligateams gehen leer aus

Beide Bundesligamannschaften der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) mussten sich am Sonntag ihren jeweiligen Gegnern geschlagen geben. Kam die Auswärtsniederlage der MBC Jungwölfe in der Jugend Basketball Bundesliga nicht unbedingt überraschend, so haben sich die MBC Junior Sixers in der Nachwuchs Basketball Bundesliga in heimischer Halle selbst um den Erfolg gebracht. Die Jungwölfe verloren bei den Titans Dresden mit 56:82, die MBC Junior Sixers daheim in der Weißenfelser Stadthalle gegen die Niners Academy 55:66. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB haben es die MBC-Jungprofis zusammen mit den anderen Spielern der BSW Sixers Sandersdorf am Sonntagnachmittag geschafft, Rist Wedel mit einem 89:66 von der Tabellenspitze zu stoßen und selbst wieder auf Rang vier vorzurücken.

Ralph Hounnou setzt sich hier am Korb durch, mit 19 Punkten war er bester Werfer der MBC Junior Sixers gegen Chemnitz. Foto: Birger Zentner

Nach drei Minuten im dritten Viertel wurde Christopher Schreiber, Head Coach der MBC Junior Sixers, in der Auszeit richtig laut. Gerade hatten seine Jungs gegen die Niners Academy aus Chemnitz ihren schmeichelhaften Halbzeitvorsprung von 31:28 (erstes Viertel 14:14) verspielt und lagen plötzlich mit 41:44 hinten. Doch der Appell, der mit den Worten „ihr müsst kämpfen“ endete, blieb ungehört, so dass am Ende die Niederlage mit 55:66 stand. Die Gäste aus Chemnitz waren wacher, die Gastgeber leisteten sich 22 Ballverluste und wurde dafür zumeist bestraft. Im Gegenzug gelang es den MBC Junior Sixers nicht, in vergleichbaren Situationen zu punkten, denn die Chemnitzer verzeichneten sogar einen Ballverlust mehr. Würfe wurden unkonzentriert oder überhastet vergeben. „Die Mannschaft hat ohne Energie, ohne Einstellung, ohne Herz gespielt“, stellte Schreiber nach der Partie fest. „Die Spieler müssen sich jetzt selbst hinterfrage, ob es das ist, was sie spielen wollen. Es war mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung.“ Mit der Niederlage sind die Chancen der U-19-Mannschaft der MBA auf die Teilnahme an den Playoffs der NBBL auf ein Minimum geschrumpft. „Wir können sicher bis zum nächsten Spiel in zwei Wochen im Training viel machen, aber Einstellung, das kann man nicht trainieren“, so Schreiber.

Der Auftritt der MBC Jungwölfe, der U-16-Mannschaft der MBA, in Dresden stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Nachdem schon klar war, dass Tim Schmidt, Jakob Prondzisky und John-Patrick Hantschel nicht würden spielen können, musste auch noch Moritz Otto erkrankt absagen. „Damit waren wir zu schwach besetzt unter den Körben“, sagte Cheftrainer Pit Lüschper. Im Laufe des Spiels sollte es noch schlimmer kommen. Nach zwei unsportlichen Fouls wurde Point Guard Malcolm Neufert disqualifiziert, der nun in doppelter Hinsicht fehlte, als Werfer und als Vorbereiter. Gegen Ende der Partie musste auch noch Sean Ludwig nach fünf persönlichen Fouls das Parkett verlassen. Nach 12:19 am Ende des ersten Viertels und 29:45 zur Halbzeitpause gelang es den Jungwölfen im dritten Viertel, das Spiel ausgeglichen zu gestalten und den Rückstand um vier Punkte (47:59) zu Verkürzen. „Jan Papenfuß und Pepe Hofer haben in der Phase mit viel Energie gespielt, aber zu einer Wende hat es nicht mehr gereicht“, erklärte Lüschper. Man müsse aber auch ehrlich sein, „selbst in Bestbesetzung wäre es sehr schwer geworden, aus Dresden etwas mitzunehmen“. Er hofft nun darauf, dass in den zwei Wochen bis zum nächsten Spiel am 3. Februar gegen den RSV Eintracht alle Spieler wieder fit werden.

Dass die Mannschaft des MBC-Kooperationspartners BSW Sixers Sandersdorf das Potenzial hat, das Heimspiel gegen Rist Wedel zu gewinnen, stand außer Frage. Dass die Männer um die Doppellizenzspieler Eimantas Stankevicius, Jonas Niedermanner, Ferenc Gille, Ferdinand Zylka und Benedikt Turudic vom MBC den Spitzenreiter derart deutlich schlagen, kam dann doch etwas überraschend. Bis zur Halbzeitpause verlief das Spiel noch sehr ausgeglichen. Die Gäste konnten sogar mit 38:37 eine kleine Führung mitnehmen. Im dritten und vierten Viertel setzten sich die Sixers über 63:52 zum 89:66 ab. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut verteidigt. In der zweiten konnten die Spieler das besser machen und sie haben gut von außen getroffen“ sagte Head Coach Tomas Grepl. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden, aber „wir müssen in den nächsten Spielen wieder besser als Team spielen“. In der Nordstaffel der Liga ProB geht es derzeit sehr eng zu. Die Mannschaften auf den Plätzen eins bis acht trennen gerade mal vier Punkte. Die Sixers liegen jetzt zwei Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter WWU Baskets Münster und Rist Wedel punktgleich mit Lok Bernau auf Rang vier.

MBC Junior Sixers: Aurov (2 Punkte), Bauroth, Sievers (5), Veit (3), Schirrmacher (5), Hounnou (19), Dalchau (6), S. Papenfuß (7/9 Rebounds), Ganskij, Schlaug (8), Wich;

MBC Jungwölfe: J. Papenfuß (14), Neufert (8), Hofer (8), Ludwig (8), Schwabe (6), Rose (5), Geier (4), Stefanovic (2), von Keitz (1), Meinel, Buchheister, Schleiffer;

Sixers: Stankevicius (19), Veit, Ghotra (5), Niedermanner (7/8 Rebounds), Zylka (16), Gille (2), Williams (15), Bär, Hounnou (5), Turudic, Petkovic (20).

Weitere Ergebnisse von MBC-Nachwuchsteams und Kooperationspartnern mit Spielern aus der MBA: In der Oberliga gewann der SSV Einheit Weißenfels gegen SV Halle 75:70 (beste Werfer waren Eric Bauroth und Benjamin Wich mit 16 Punkten); in der Mitteldeutschen Liga U 14 verlor der MBC bei Team Halle mit 49:95; in der Landesliga U 12 gewann der MBC bei Bodfeld Baskets mit 119:36 (bester Werfer Florian Melzer mit 38 Punkten) und sicherte sich vorzeitig den Landesmeistertitel.