Zum Spiel: Anstelle des pausierenden Christian Standhardinger rückte Frantz Massenat in die Startformation. Zum Fehlen des Power Forwards sagte Silvano Poropat: „Das eine war ein taktischer Grund. Der andere Grund war eine Denkpause. Er muss sich zusammen mit mir überlegen, wie es weitergeht.“ Die Wölfe – von der Körpersprache ganz anders als zuletzt gegen Ludwigsburg und in Berlin – erspielten sich nach Dreiern von Hördur Vilhjalmsson und Ryan Nicholas eine 14:8-Führung (9. Minute). Bis Viertelende kamen die Ulmer jedoch auf 16:15 heran.
Auch im zweiten Abschnitt gaben die Gastgeber den Ton an, die Ulmer ließen sich aber nicht abschütteln und übernahmen durch einen Korbleger von Per Günther (15. Minute) erstmals seit der sechsten Minute (6:7) wieder die Führung, Will Clyburn setzte einen Dunking zum 27:30 drauf. Der Zwischenspurt der Gäste weckte aber erst recht den Ehrgeiz der Wölfe: Vor allem Ryan Nicholas drehte immer stärker auf. Mit der Schlusssirene der ersten Halbzeit sorgte der US-Boy per Dreier für die 44:38-Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits 14 Punkte auf seinem Konto – schon jetzt so viele wie nie zuvor in dieser Saison. Stark verbessert gegenüber den vorangegangenen Spielen war bei den Wölfen auch die Trefferquote mit 56 Prozent aus dem Feld (Ulm 50 Prozent).
Nach Seitenwechsel übernahmen die Schwaben mehr und mehr die Initiative. Dabei suchten sie ihr Glück nun vermehrt an der Dreierlinie (fünf der acht Dreier im dritten Viertel). Zwischen der 25. und 27. Minute setzten sie sich mit einem 8:0-Lauf auf 59:50 ab. Silvano Poropat war bereits zu seiner zweiten Auszeit in dieser Halbzeit gezwungen, um den gegnerischen Spielfluss zu stoppen. Mit Erfolg: Bis Drittelende kam sein Team auf 63:64 heran, die Wölfe waren wieder im Spiel. Höhepunkt war Patrick Richards krachender Dunking zum 61:63.
Im Schlussviertel erlebten die Zuschauer einen packenden Schlagabtausch. Drei Minuten vor Schluss war die Partie beim Stand von 75:75 völlig offen. Die Ulmer erlaubten sich in der spannenden Schlussphase aber keine Wurfschwäche. Deonte Burton mit zwei Freiwürfen und Topscorer Maarten Leunen mit einem Dreier sorgten für eine 80:75-Führung. Die Vorentscheidung? Mitnichten. Malte Schwarz ließ die Wölfe mit einem Dreier zum 78:80 erneut hoffen. Beim Stand von 81:84 hätten sie mit dem letzten Angriff sogar ausgleichen können, doch Patrick Richard wird acht Sekunden vor Schluss gefoult und trifft nur einen der beiden Freiwürfe.
Auf der Gegenseite markiert Will Clyburn von der Freiwurflinie aus den Endstand. „Wir haben ein wirklich gutes Basketballspiel gesehen, in dem beide Mannschaften auf einem sehr hohen Intensitätslevel agiert haben. Auch spielerisch war es von beiden Teams sehr gut“, meinte Ulms Trainer Thorsten Leibenath.
MBC: Nicholas (22 Punkte, 5 Rebounds, 3 Dreier), Vilhjalmsson (14 Punkte, 5 Assist, 3 Dreier), Richard (12), Pantelic (8 Punkte, 7 Rebounds, 2 Blocks), Serapinas (7), Liyanage (6), Clay (6), Massenat (4), Schwarz (3), Zinn, Kuhn.