Überstunden in der Stadthalle: Wölfe brauchen doppelte Verlängerung zum 98:97-Sieg

Nach dem hart umkämpften 98:97-Sieg über den Geheimfavoriten Cuxhaven ist der verpatzte Saisonauftakt endlich abgehakt. Nach einem überragenden Spielauftakt machten es die Wölfe bis zum Spielende jedoch erneut spannend. Erst nach 50 Spielminuten konnte das Team von Ari Tammivaara den ersten Heimsieg der Bundesligasaison verbuchen. Überragend spielte Michael Buse mit 26 Punkten und 18 Rebounds. In der Verlängerung spielte Kapitän Tomas Grepl seine Routine aus.

Es war das erwartet schwere Spiel gegen die stark auftrumpfenden Norddeutschen. Anfangs sah alles nach einem Schaulauf für die Weißenfelser aus: Jede Aktion funktioniert, jeder Wurf fand seinen Weg in den Korb der Gegner – wahren Zauberbasketball bekamen die 1500 Zuschauer in der Weißenfelser Stadthalle zu sehen. Innerhalb von sieben Minuten schenkten die MBC-Cracks den Cuxhaven BasCats 27 Punkte ein, allein Tomas Grepl versenkte alle vier seiner Dreipunktewürfe. Zwar konnten der Mitteldeutsche Basketball Club den Spielauftakt mit begeisterndem Spiel dominieren und ließ auch in der Defense nur 10 Gegenpunkte zu, doch in den letzten drei Minuten des ersten Viertels ging gar nichts mehr für die Wölfe. Entsprechend fanden die BasCats auch immer besser zu ihrem Spiel und nutzten die Gelegenheit. Lee Jeka und Dwayne Shakleford schenkten dem MBC acht Gegentreffer ein und verkürzten somit auf 20:27 nach dem ersten Viertel.
Das zweite Viertel war von einer starken Defense auf beiden Seiten geprägt, die Wölfe zwangen ihren Gegner zu sieben Ballverlusten und leisteten sich selbst fünf. Der zweite Spielabschnitt ging mit leichten Vorteilen mit 12:11 an die Gäste, was eine 38:32-Halbzeitführung für die Wölfe bedeutete.
Auch nach der Pause setzten die Cuxhavener ihre Aufholjagd fort – Scharfschütze Lee Jeka verkürzt im Alleingang nach zwei erfolgreichen Dreiern und einem Mitteldistanzwurf in der 24. Minute auf 40:42. Erst der überragende Michael Buse fand mit seinem zweiten Distanztreffer die passende Antwort und US-Boy Will Brand machte die Führung mit 47:40 erneut größer. Doch über weite Strecken blieb der Mitteldeutsche BC zu zahm und ließ den Gegner auf 54:52 bis zum Ende des dritten Viertels verkürzen.
Nachdem die Weißenfelser in der 33. Minute wieder auf 66:58 davon ziehen konnten, steckten auch die stark spielenden Norddeutschen nicht auf. Zwar erlaubte sich der amerikanische Aufbauspieler Dwayne Shackleford auch 8 Ballverluste, doch im letzten Viertel hielt er sein Team zusammen mit Benas Matkevicius und Lee Jeka durch insgesamt drei erfolgreiche Dreier im Spiel. Die letzten MBC-Punkte der regulären Spielzeit markierte Center Michael Buse zum 75:71 in der 38. Minute. Wenig später kam nach dem fünften persönlichen Foul des MBC-Riesen ein Bruch in das Spiel der Wölfe. Zwar versagten Axel Pleuger und Dwayne Shackleford in den letzten beiden Minuten die Nerven an der Freiwurflinie, aber dennoch gelang es den BasCats kurz vor Schluss durch einen erfolgreichen Freiwurf von Lee Jeka das Spiel in die Verlängerung zu retten (75:75).
Dann folgte Nervenkitzel pur in der kochenden Stadthalle Weißenfels. Die Wölfe mussten ab der 42. Minute auf die drei Starter Juha Sten, Michael Buse und Will Brand verzichten. Vor allem Routinier Tomas Grepl lief in dieser Phase heiß, neun der 12 Punkte markierte der MBC-Kapitän. So auch den Dreier zum 87:85, doch erneute konnte sich mit Broderick Bobb ein Spieler aus Cuxhaven wenige Sekunden vor dem Buzzer durchsetzen und rettete sein Team in die zweite Overtime.
Auch hier gelang es den Wölfen bis zur 48. Minute auf 94:89 davonzuziehen. Erneut schafften es die BasCats den sicher geglaubten Sieg, nochmals ins Wackeln zu bringen. Dwayne Shackleford zeigte keine Nerven an der Freiwurflinie und verwandelte alle vier Versuche zum 94:93. Auch Tomas Grepl zeigte Coolness und verwandelte beide Freiwürfe zum 96:93. Dennoch schafften es die Norddeutschen, durch Lee Jeka und Lukas Dawidowski das Spiel zu drehen und mit 97:96 in Front zu gehen. Die Wölfe hatten den Trumpf in der eigenen Hand und Robert Cardenas markierte an der Freiwurflinie seine beiden ersten Treffer für die Wölfe zum glücklichen 98:97-Heimsieg.

MBC: Buse (26, 18 Rebounds), Diestelhorst (dnp), Kairies (2), Sten (11, 6 Assists), Grepl (29, 5 Dreier), Griffin (7, 11 Rebounds), Schirmer (dnp), Tesfaldet (5), Lohse (dnp), Brand (16), Cardenas (2).

Cuxhaven BasCats: Ruckhaber, Matkevicius (15), Shackleford (21), Jeka (26), Dawidowski (6), Bobb (22), Pleuger (7).